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Wuppertaler Ausbildungsbörse 2018

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Begleitheft zur Wuppertaler Ausbildungsbörse 2018

INTERVIEW „JEDER TAG

INTERVIEW „JEDER TAG IST KOMPLETT ANDERS“ INTERVIEW MIT FAHRDIENSTLEITER TOBIAS HARTMANN Sie stellen Weichen und Signale und sorgen so für einen geregelten Zugverkehr: Fahrdienstleiter. Während der dreijährigen Ausbildung im Stellwerk werden Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und Konzentration geschult. Dass darüber hinaus eine Affinität zu technischen Zusammenhängen notwendig ist, weiß Tobias Hartmann (24), der in der Betriebszentrale Duisburg als Fahrdienstleiter im Stellwerk Duisburg-Wedau täglich die Übersicht behält. Wie verläuft die Ausbildung mit Blick auf Dauer, Unterricht und geforderte Abschlüsse? In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre, kann aber auch auf zweieinhalb verkürzt werden. In der Berufsschule hatte ich Blockunterricht: sechs Blöcke à sechs Wochen. Dort stehen zum Beispiel Themen wie „Rangieren“, „Stellwerke bedienen“ und „Zugtechnik“ im Mittelpunkt. Mindestvoraussetzung ist ein erfolgreicher Schulabschluss. Ist es richtig, dass Fahrdienstleiter händeringend gesucht werden? Im Bereich Zugverkehr gibt es unzählige Berufsmöglichkeiten: Wieso die Laufbahn des Fahrdienstleiters? Schon als Kind konnte ich mich für Züge begeistern und wollte Lokführer werden. Später lief mir der Job des Fahrdienstleiters über den Weg, der mir ebenfalls zusagte. Der Einstieg erfolgt entweder über eine Ausbildung; ein Quereinstieg samt verkürzter Zeit ist aber ebenfalls möglich. Was muss man für die Ausbildung alles mitbringen? Da es sich um einen Beruf mit technischen Komponenten handelt, ist ein Interesse für die komplexen Zusammenhänge im Schienenverkehr schon notwendig. Der Fahrdienstleiter muss die Technik hinter seinem Stellwerk verstehen, um den Beruf gut ausüben zu können. Wie steht es um die Verantwortung für Passagiere und Güter – löst das manchmal Druck aus? Ich würde es nicht als „Druck“ bezeichnen. Im Falle einer Störung muss aber natürlich jeder Handgriff sitzen, damit es nicht zu einer Gefahr für Reisende oder Güter kommt. Der Job ist auf jeden Fall sehr verantwortungsvoll. Mit diesem Wissen sollte man schon zurecht kommen – etwas, das man in der Ausbildung lernt: Ruhe bewahren und handlungssicher die richtigen Entscheidungen treffen. Kannst Du einen typischen Arbeitstag im Stellwerk umschreiben? Der Tag startet mit einer Absprache unter Kollegen, denn auf den meisten Stellwerken herrscht ein 24-Stunden-Betrieb. Löse ich etwa die Nachtschicht ab, gibt es einen Infoaustausch, zum Beispiel zu aktuellen Bauarbeiten im Bahnhof oder auf den Strecken. Im Übergabebuch werden zudem die Arbeitszeiten festgehalten. Für alles, was danach passiert, lässt sich kein fester Ablauf nennen, denn jeder Tag ist komplett anders. Das ist das Schöne und Spannende an meinem Beruf. Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und vor allem Konzentration spielen eine wichtige Rolle – wie äußert sich das im Berufsalltag? Die Stellwerkstechnik überwacht alles, was ich an der Anlage tue. Manchmal kommt es durch Störungen, Wettereinflüsse oder Bauarbeiten zu besonderen Betriebssituationen, die meine volle Konzentration erfordern. Der Fokus liegt dann absolut auf dem Problem, das umgehend abgearbeitet wird. Da ist es eine Herausforderung den Eisenbahnbetrieb an allen anderen Stellen, für die ich zuständig bin, auch am Laufen zu halten. Unser Leitspruch lautet aber: „Sicherheit vor Pünktlichkeit.“ © Dominik Sikora Ja, und ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen den Beruf gar nicht kennen. Wenn ich erzähle, dass ich bei der Bahn als Fahrdienstleiter arbeite, denken viele zuerst, ich sei Lokführer. Oft ist es tatsächlich nicht bekannt, dass da eben noch Menschen im „Hintergrund“ arbeiten, die den kompletten Verkehr dirigieren. Der Beruf genießt nun mal nicht viel Öffentlichkeit, ich habe ja keinerlei Reisendenkontakt. Dafür bekommst Du im Bekanntenkreis sicher auch mal Sprüche zu Verspätungen zu hören … … und da kommt es dann darauf an, wie es kommuniziert wird. Natürlich gebe ich gerne Auskünfte darüber, wieso es zu Verspätungen oder Zugausfällen kommt. Der Ton macht hier die Musik: Aussagen wie „typisch Bahn!“ und ähnliche Bemerkungen ärgern mich. Letztlich wissen die Reisenden in vielen Fällen nicht, was hinter einer Verspätung steckt. Ein komplexes Themengebiet. Bei einem solch stressigen Job ist ein Ausgleich wichtig. Was unternimmst Du da? Es gibt Schichten, die ruhig und entspannt verlaufen – und es gibt Tage, an denen eine Störung die nächste jagt und das Telefon nicht still steht. Nach acht bis zehn Stunden höchster Konzentration brauche ich etwas, um abzuschalten. Dann gehe ich in den Proberaum und hocke mich hinter mein Schlagzeug. Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet der Beruf? Es gibt verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, wie etwa die des „Fachwirts für den Bahnbetrieb“. Neben der weiteren Aufstiegsmöglichkeit zum Zugdisponenten in der Betriebszentrale ist auch ein Weiterbildung möglich, um den „Meister für den Bahnbetrieb“ zu erlangen. Ein großer Vorteil meines Berufs: Dir stehen viele Türen offen. 30 | AUSBILDUNGSBÖRSE 2018

Coroplast verbindet. Werden Sie ein Teil des Teams. Sie begeistern sich für Technik und Wirtschaft? Sie sind motiviert und möchten Teil eines engagierten Teams werden? Dann sollten wir uns kennenlernen. Wir bilden in den folgenden Ausbildungsberufen aus: › Elektroniker (m/w) für Automatisierungs- oder Betriebstechnik › Fachinformatiker (m/w) für Systemintegration › Fachkraft (m/w) für Lagerlogistik › Industriekaufmann (m/w) › Industriekaufmann (m/w) plus Bachelor of Arts in International Management › Industriemechaniker (m/w) › Maschinen- und Anlagenführer (m/w) Weitere Informationen unter coroplast.de/karriere Keeping you connected.

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