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HEINZ Magazin Wuppertal 10-2016

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HEINZ Magazin Oktober 2016, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT HEINZ-AUTORIN TONY OURSLER DIE INSZENIERTE SAMMLUNG Drama Queens ■ Das Museum Morsbroich hat im Lauf der Jahrzehnte eine exquisite Kunstsammlung zusammengetragen – allesamt zeitgenössische Werke, ausgewählt unter dem Aspekt, ob sie im Ambiente eines spätbarocken Schlosses eine gute Figur machen. Diese Schätzchen inszeniert die Schau „Drama Queens“ wie exzentrische Filmstars. Die Kuratoren haben tief hineingehorcht in die „persönlichen“ Bedürfnisse ihrer Schützlinge: Manche mögens dunkel, manche still, dezent und bodennah, andere exponieren sich gern auf Sockeln oder möchten in Vitrinen ins rechte Licht gerückt werden. Wer neben wem – und in welchem Interieur? Kunstwerke zu personalisieren eröffnet spielerisch neue Perspektiven für ihre optimale Präsentation. Daher versteht sich die Ausstellung als experimentelle Probebühne – mit Gestaltungsmitteln aus Film, Theater und Musik. ch ❚ DRAMA QUEENS Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80, Leverkusen; Dauer: bis 15.1.2017, Di-So 11-17 Uhr, Do 11-21 Uhr; www.museum-morsbroich.de RETROSPEKTIVE DES LICHTKUNSTPIONIERS Morellet ■ Eigentlich sollte es eine Geburtstagsausstellung werden: In Unna wollte man dem Vorreiter heutiger Lichtkunst, François Morellet, der schon seit den 1960er Jahren Neonröhren als künstlerisches Material einsetzt, mit einer großen Retrospektive zum 90. gratulieren. Der französische Künstler, aktiv bis ins hohe Alter, kuratierte seine Schau noch selbst und wählte zehn Werke aus 50 Schaffensjahren aus. Doch die Eröffnung konnte er nicht mehr miterleben; Morellet starb im Mai 2016. Seine Kunst leuchtet weiter – wie NO END NEON (Pier and Ocean), ein Werk der Sammlung des Lichtkunstzentrums, das dank ausgefuchster Schaltautomatik mit der Raumsituation und der Wahrnehmung spielt. Das zeigt die Ausstellung auch: Morellet kombinierte die formale Strenge seiner Werke aus klaren geometrischen Formen stets mit einem ganz eigenen subtilen Witz. ch ❚ MORELLET Int. Lichtkunstzentrum, Lindenplatz 1, Unna; Dauer: bis 29.1.2017, Führungen: Di-So 13-17 Uhr, offene Begehung: 1.+ 3. So im Monat; www.lichtkunst-unna.de FOTO: FRANK VINKEN CLAUDIA HEINRICH Vorhang auf für den Herbst Nach dem überraschend sommerlichen Outdoor- September wird’s nun allmählich Herbst und der Blick geht nach innen, in Räume mit Dach. Rund um die Museen des Sektors passiert grad so einiges: Jubiläen (Mülheim an der Ruhr: Die „Camera Obscura“ im Wasserturm wurde 10), Renovierungen (im Museum Bochum – bei fortlaufendem Ausstellungsbetrieb zum Thema „Sammeln“), Baugenehmigungen (die Duisburger Küppersmühle erhält nach peinlichem Fehlstart nun doch noch einen Erweiterungsbau von Herzog & de Meuron) und bedeutende Ankäufe (Bottrop: Erweiterung der Sammlung des Josef Albers Museums um 28 Fotomontagen aus den 1920er Jahren). Und jede Menge Ausstellungen. Neben den hier vorgestellten Comics und Cartoons in Oberhausen, „Drama Queens“ in Leverkusen, Lichtkunst in Unna und mehreren spannenden Gruppenausstellungen eröffnet am 1.10. das Museum Kunstpalast in Düsseldorf einen echten Hingucker über verschleierte Kunst: „Verhüllung und Enthüllung seit der Renaissance. Von Tizian bis Christo“. Vorhang auf! Claudia Heinrich ARON MEHZION, A I A’, COURTESY GALERIE D. MARZONA CARL ANDRE, WOLKE & KRISTALL, BLEI LEIB LEID LIED, 1996, BLEIBLÖCKE, KSLG. NRW (AUSSCHNITT) WIE VIEL „ICH“ PASST IN DIE WELT? Dancing with Myself ■ Wie verkörpern sich Idee, Realität und Wahrnehmung des eigenen Ichs? Werde ich so, wie ich denke, dass man mich sehen will? „Dancing with Myself“, so die Kuratoren Bethenod, Ebner und Fricke, arbeite heraus, welche ungeheure Produktivität und Provokation die künstlerische Befragung des Selbsts entwickeln kann. Die fesselnde Schau spannt einen Bogen von Claude Cahuns „Selbstporträt“ (1928) und Maurizio Cattelans Skulptur „We“ KALEIDOSKOP: UNBESCHWERT SEHEN Schaf u. Ruder / Wool a. Water ■ Befragt, ob der Spiegel der perfekte Künstler sei, antwortete Gerhard Richter: „So sieht es aus.“ Seine Arbeit „Spiegel“ (1981) für die Kunsthalle Düsseldorf ist ein Aspekt in einer lohnenswerten Schau für unterschiedliche neue Erlebnisse von Bild, Raum und Licht. „In der Verdopplung der Welt hinter dem Spiegel“, so Kunsthallenleiter Gregor Jansen, „liegt der überaus konkrete Referenzrahmen für unsere Fragen an das Reale im alltäglichen MAURIZIO CATTELAN: „WE“, FOTO: ZENO ZOTTI DIE SAMMLUNG FISCHER Wolke und Kristall ■ In den Sechziger- und Siebzigerjahren gab sich die internationale Künstleravantgarde gewissermaßen die Klinke in die Hand. Konrad Fischer (1939- 1996) und seine jüngst verstorbene Frau Dorothee haben in ihrer Düsseldorfer Galerie nicht nur avantgardistische Kunst ausgestellt, sondern haben in über 40 Jahren auch eine beeindruckende Sammlung zusammengetragen. Der Nachlass, den die Kunstsammlung NRW kürzlich erwerben konnte, spiegelt die professionelle Leidenschaft des Sammlerpaars und gewährt Einblick in ein bedeutendes Kapitel der international verzweigten und vernetzten rheinischen Kunst- und Ausstellungsgeschichte. Im K20 in Düsseldorf haben sie ein prima neues Zuhause gefunden. Und neben den US-Klassikern gehörten zum Programm ja auch Thomas Schütte, Gregor Schneider und Harald Klingelhöller sowie Isa Genzken, Paloma Varga Weisz und Reinhard Mucha. kb ❚ WOLKE UND KRISTALL Kunstsammlung NRW K20, Grabbeplatz 5, Düsseldorf; Dauer: bis 8.1. 2017, Di-Fr 10- 18, Sa/So/Feiertag 11-18 Uhr; www.kunstsammlung.de Unverständnis gegenüber den Dingen und ihres Wertes.“ Geometrische Abstraktionen der Belgierin Lili Dujourie und konzeptuelle Überprüfungen von Isa Genzken fesseln ebenso wie skurrile, gesellschaftspolitische Räume von Astrid Klein und Rosemarie Trockel. Die perfekte Spiegelung – als fünfte Dimension nach Raum-Zeit – einer Skulptur erzeugt Aron Mehzion in einem nur mathematisch möglichen Raum. bws ❚ SCHAF UND RUDER / WOOL AND WATER Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4; Dauer: 1.10.-27.11., Di-So 11- 18 Uhr; www.kunsthalle-duesseldorf.de (2010) bis hin zu Bruce Naumanns Video „For Beginners“. Es finden sich humorvolle und skeptische Arbeiten international bekannter Künstler wie Roman Opalkas biografische Datumsbilder, Robert Gobers „Bein“, Werke von Mikhailov, Gilbert & George, Kippenberger, Alina Szapocnikow und Newcomern wie Frazier und Reynaud-Dewar. Cindy Shermans Arbeiten inszenierter Weiblichkeit füllen einen eigenen Raum. bws ❚ DANCING WITH MYSELF Museum Folkwang, Museumsplatz 1, Essen; Dauer: 7.10.2016-15.1.2017, Di/Mi 11-18, Do/ Fr 10-20, Sa/So 10-18 h; www.museum-folkwang.de 54 | HEINZ | 10.2016

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