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HEINZ MAGAZIN WUPPERTAL 07-2017

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HEINZ Magazin Juli 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEUR JIMI GIANNATTI VORGEZEICHNETE KARRIERE Jimmy Eat World ■ „Perhaps Jimmy Eat World’s best record since Bleed American”, urteilte die Presse über das zuletzt erschienene „Integrity Blues”, das mittlerweile neunte Werk der Emo-Veteranen aus Arizona. Und das soll was heißen, verkaufte sich die 2001er-Scheibe allein in den USA über 1,3 Millionen Mal. Doch auch in Deutschland erfreuen sich Jim Adkins, Zach Lind, Tom Linton und Mitch Porter großer Beliebtheit, was hierzulande im vergangenen Jahr zu restlos ausverkauften Gigs führte. Fun Facts: Der Bandname basiert auf einer Kinderzeichnung von Tom Lintons jüngerem Bruder, der (grammatikalisch fragwürdig) den leicht übergewichtigen, gemeinsamen Bruder Jimmy bebilderte. Nicht minder unterhaltsam die Tatsache, dass Jimmy Eat World einst als Metallica-Coverband starteten, bevor sie 1994 ihr Debüt als eigenständige Band aufnahmen. In Köln spielen sie einen ihrer drei Deutschland-Gigs. RT ❚ JIMMY EAT WORLD E-Werk, Schanzenstr. 37, Köln; Termin: 2.7., 20 Uhr; Preis: 27 € GIVE THE MUSIC BACK-TOUR The Hooters ■ Ein typischer Fall für eine „Ach-das-istauch-von-denen-Band“. The Hooters, irgendwie immer schon da gewesen, hatten vor allem in den 1980er-Jahren großen Anteil daran, dass Versorgungsengpässe in Sachen Ohrwurmlieferung weitestgehend ausgeschlossen werden konnten. „Satellite“, „Johnny B.“, „All You Zombies“, „500 Miles“ und „Day By Day“ – allesamt Klassiker aus der Schmiede der Rockband aus Philadelphia, Pennsylvania, die 1980 mit den beiden Sängern Eric Bazilian und Rob Hyman gegründet wurde. Nach ihrer Trennung im Jahr 1995, in deren Folge die Mitglieder hauptsächlich eigenen Projekten nachgingen, ist die Band seit ihrer Wiedervereinigung in 2001 wieder mit ihren All-Time-Favs in klassischer Besetzung (Eric Bazilian, Rob Hyman, John Lilley, Tommy Williams, Fran Smith Jr. und David Uosikkinen) hupend unterwegs. susa ❚ THE HOOTERS Strobels, Strobelallee 55, Dortmund; Termin: 2.7., 19 Uhr // zakk, Fichtenstr. 40, Düsseldorf; Termin: 6.7., 20 Uhr; Preise: jew. 42 € (VVK) PRESSEFOTO ROBERT TARGAN Cool bleiben Längst gehören sie zum Konzertbesuch wie das dafür notwendige Ticket: die erhöhten Sicherheitsauflagen. So ist es mittlerweile Usus, spätestens am Veranstaltungstag diverse Sonderregelungen durch die sozialen Netzwerke zu schicken, die eher an den Besuch einer JVA als an einen ausgelassenen Abend erinnern. Da werden Besucher schon mal darum gebeten, sich ganze zwei Stunden vor Beginn einzufinden, um „genauere Bodychecks“ zu ermöglichen. Taschen, die die Größe eines DIN A4-Blattes übertreffen, werden eingesackt, und überhaupt möge man sich am besten lediglich auf den Dreiklang Handy-Schlüssel- Portemonnaie beschränken. Wer aber könnte es den Veranstaltern verdenken, hat die Terrorsorge nach Bataclan und Manchester Arena doch längst die großen Konzertvenues erreicht. Die Reaktion auf jene Entwicklung kann nur eine sein – und wird seit Wochen von unzähligen Menschen einzigartig umgesetzt: cool bleiben, sich die Freude an der Musik nicht nehmen lassen, gemeinsam singen. Gerne auch schon zwei Stunden vor Konzertbeginn. Robert Targan UNIVERSAL MUSIC JOSEPH SINCLAIR ZWISCHEN GEFAHR UND PERFEKTION Kevin Devine ■ Wenn Kevin Devine textet, dann geschieht dies nie ohne Sicht aufs eigene Leben. Da wäre der „Freddie Gray Blues“, der die polizeiliche Gewalt in Baltimore 2015 thematisiert. Devine selbst ist Sohn, Enkel und Neffe eines NYPD Officers: „Ich glaube nicht, dass eine Person in meiner Position so einen Song glaubwürdig vortragen kann, ohne zu erklären, wieso dieses Thema einen selbst betrifft“, so der US-Amerikaner. Getragen werden FREIRAUM IN DER ZELTSTADT Emeli Sandé ■ Die Kulisse dürfte stimmen. Hier in der weißen Zeltstadt am See, in der es Freiraum für alle gibt, da wird auch sie die nötige Ruhe und Gelassenheit finden, ihr aktuelles Album „Long Live The Angels“ mit der richtigen Prise Pathos vorzutragen. Emeli Sandé weiß, was Erschöpfung bedeutet: Überrollt von dem riesigen Erfolg mit ihrem Debüt „Our Version Of Events“ (2012) nahm sie sich eine längere Auszeit und kehrte erst im letzten Jahr mit SHERVIN LAINEZ ALLES SUPER Pet Shop Boys ■ Das sind keine gewöhnlichen Konzerte, die die Pet Shop Boys geben – vielmehr handelt es sich um Inszenierungen! Denn für die große Show waren die britischen Electro- Popper Neil Tennant und Chris Lowe schon immer zu haben. Bereits die erste Platte „Please“ (1986) enthielt mit „West End Girls“ und „Suburbia“ Hits für die Ewigkeit. Auch in der Folge produzierten die Jungs aus der Zoohandlung unzählige Evergreens, die sich nicht nur in der Heimat, sondern auch hierzulande verlässlich in den Charts breitmachten: „It’s A Sin“, „Rent“, „What Have I Done To Deserve This?“, „Go West“, „You Only Tell Me You Love Me When You‘re Drunk“, „Can You Forgive Her?“ oder auch „Se A Vida É“. Und heute? Mit dem aktuellen Werk „Super“ bewiesen die beiden, dass sie es immer noch draufhaben – den Beleg gab es u.a. bei der gefeierten Deutschlandtour im vergangenen Herbst. Nun steht der einzige NRW-Gig im Bochumer RuhrCongress an. RT ❚ PET SHOP BOYS RuhrCongress, Stadionring 20, Bochum; Termin: 17.7., 20 Uhr; Preis: ab 70 € einem starken Werk zurück. In dieser Zeit setzte sich die schottische Soul- und R’n’B- Sängerin mit den Höhen und Tiefen ihres Lebens auseinander – an dem Erfolg zerbrach ihre Ehe – nahm ihre Familiengeschichte unter die Lupe und begab sich auf die Suche nach ihren afrikanischen Wurzeln. Gefühlvolle Balladen treffen auf Up-tempo-Nummern und zeigen eine Künstlerin, die offensichtlich gelernt hat, gereift mit dem kostbaren Gut „Freiheit“ umzugehen. susa ❚ EMELI SANDÉ ZfR am Kemnader See, Bochum/Witten; Termin: 24.8., 20 Uhr; Preis: ab 49,10 € (VVK) Devines Geschichten von mal eingängigem Pop, mal von kantigen Riffs à al Nirvana, dann wieder von Akustiksongs. In dieser Differenz zeigt sich das Famose: Nie ist alles nur Gefahr, nie immerzu Perfektion. Auf der einen Seite herrschen Kriege und Ungerechtigkeiten; auf der anderen steht das Glück, das eigene Kind erstmals in den Armen zu halten. Alles, was dazwischenliegt, ist das eigentliche Leben. Und das packt der Singer-Songwriter in seine Songs. RT ❚ KEVIN DEVINE Druckluft, Am Förderturm 27, Oberhausen; Termin: 19.7., 20 Uhr; Preis: 13 € 20 | HEINZ | 07.2017

F O U R A R T I S T S P R Ä S E N T I E R T SHERVIN LAINEZ JIM WRIGHT © SULTAN GÜNTHER MUSIC, FOTO: HENNING BESSER 25TH ANNIVERSARY TOUR House Of Pain ■ Erst kürzlich schnappten sich Prophets Of Rage bei „Rock am Ring“ den Überhit „Jump Around“ und lösten ein Meer aus Springenden aus. Nun dürfen die Originale selbst ran: House Of Pain feiern 25 Jahre „Jump Around“ mit einer Reunion-Tournee. 1991 gründete Everlast mit seinen Highschoolkumpels Daniel O’Connor (Danny Boy) und Leors Dimants (DJ Lethal) die US-Rap-Crew, die RAP VS. KLASSIK Curse & Takeover! ■ Da treffen zwei Welten aufeinander, die im Ergebnis Großartiges versprechen: Die Beats und Basslines des Hip- Hoppers Curse werden vom Takeover! Ensemble um Violinist Miki Kekenj in ein klassisches Gewand gepackt. Das passt optimal, denn die Kraft des klassischen Orchesters begegnet dem energischen Sprechgesang von Curse auf absoluter Augenhöhe. Und es handelt sich bei den MEHR ALS NUR EIN LIED Alex Diehl ■ Fast möchte man konsterniert feststellen, dass die Welt seitdem noch verrückter geworden ist – dennoch: Als Alex Diehl sich 2015 nach den Terroranschlägen in Paris seine Gitarre schnappte und per Handykamera „Nur ein Lied“ ins Netz schickte, war die positive Resonanz überwältigend. Trotz anschließender „Eurovision Song Contest“-Bewerbung und Universal-Deal: Der Oberbayer blieb JUST SOME PUNKROCKSONGS Bad Religion ■ Ob sie den Titel „Urväter des Punkrocks“ mögen, sei dahingestellt – unbestritten ist, dass die Kalifornier von Bad Religion das Genre seit 1980 prägen. Das für den Frühsommer angekündigte neue Studioalbum wird Nummer 17 sein: Auch dieses dürfte vor Bissigkeit und sozialkritischen Texten strotzen. RT ❚ BAD RELIGION E-Werk, Schanzenstr. 37, Köln; Termin: 9.7., 20 Uhr; Preis: 25 € (VVK) sich von Anbeginn vortrefflich darauf versteht, die irische Abstammung von Everlast und Danny Boy hochzujubeln: Das Kleeblatt-Logo mit dem Schriftzug „Fine Malt Lyrics“ spricht Bände, der Herren Schwäche für Saufgelage ebenfalls. 1992 erschien ihr selbstbetiteltes Debüt – ein Megaerfolg für eine weiße HipHop- Band. Nach Scherereien mit dem Gesetz und zwei weiteren Alben lösen sie sich bereits Mitte der 1990er auf. susa ❚ HOUSE OF PAIN Live Music Hall, Lichtstr. 30, Köln; Termin: 13.7., 20 Uhr; Preis: ab 42 € (VVK) SCHUBLADEN-RATEN We Are Scientists ■ Wenn Bands selbst ins Grübeln geraten, welchem Genre sie zuzuordnen sind, zeugt das von einer unbekümmerten Verrücktheit. We Are Scientists sind solch ein Fall – für Punk zu melodiös, für Mainstream-Rock viel zu weit entfernt von der Mitte. Fakt: Die drei New Yorker reißen am 25.7. die Zeche Carl ab. RT ❚ WE ARE SCIENTISTS Zeche Carl, W.-Nieswandt- Allee 100, Essen; Termin: 25.7., 20 Uhr; Preis: 20 € Texten des gebürtigen Mindeners ja keineswegs um die im Geschäft nicht seltene Dicke-Hose-Attitüde; vielmehr gilt Curse als „philosophischer Rapper“, der auch schon mit Kollegen wie Westernhagen und Silbermond zusammenarbeiten durfte. Das passt in das Takeover- Konzept von Miki Kekenj, der bereits mit Künstlern wie Moonbootica, Bosse und Joy Denalane die ein oder andere künstlerische Grenze überschritten hat. RT ❚ CURSE & TAKEOVER! Weltkunstzimmer, Ronsdorfer Str. 77a, Ddorf; Termin: 15.7., 20.30 Uhr; 20 € REMMIDEMMI IN DER VITUSSTADT Deichkind ■ Nicht leider, sondern richtig geil: Ihr bis dato größtes Solokonzert gaben die Hamburger 2015 im SparkassenPark vor mehr als 16.000 Besuchern. Bevor nun eine Verschnaufpause folgt, feiern die Tetraeder-Männer hier den Abschluss ihrer „Niveau, Weshalb, Warum“-Tour mit großer Requisite und noch mehr Party. susa ❚ DEICHKIND SparkassenPark Mönchengladbach; Termin: 5.8., 20 Uhr; Preis: ab 35 € (VVK) gelassen und verkündete, dass er lediglich all das in Songform gegossen habe, was sich über Wochen und Monate bei ihm angestaut hatte. Und dass er alles, nur kein One-Hit-Wonder ist, zeigte er mit dem Album „Bretter meiner Welt“, auf dem er sein musikalisches Können in zwölf Songs unter Beweis stellt. Songs, die aus dem Herzen kommen und stärker sind als Hetze, Hass und Wut, gibt’s am 28.7. in Wuppertal. RT ❚ ALEX DIEHL Barmer Bahnhof, Winklerstr. 2, Wuppertal; Termin: 28.7., 19 Uhr; Preis: 22,80 € (VVK) GET LOUD OPEN AIR TOUR 2017 So. 27.08.2017 Seaside Beach Baldeney Essen MEHR INFORMATIONEN UND TICKETS UNTER: 01805-570070 (14 CENT/MIN. MOBILFUNKPREISE KÖNNEN ABWEICHEN) WWW.FOURARTISTS.COM

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