Aufrufe
vor 6 Jahren

HEINZ Magazin Wuppertal 07-2016

  • Text
  • Magazin
  • Heinz
  • Dortmund
  • Bochum
  • Eintritt
  • Frei
  • Raum
  • Wuppertal
  • Zeche
  • Duisburg
  • Zollverein
  • Oberhausen
HEINZ Magazin Juli 2016, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEUR 2014 ASH NEWELL PHOTOGRAPHY THE GREATEST HITS TOUR Whitesnake ■ Die blonden Muschilocken wippten im Takt. Es folgte ein beherzter Griff zum Mikroständer, um ihn energisch hochzustemmen. 1987 sah das ganz schön gut aus, und so verpassten die vom einstigen Deep Purple-Sänger David Coverdale gegründeten Whitesnake ihrem 1982er Song „Here I Go Again“ mit großer Geste das Hard Rock-Mäntelchen. Heute posiert die Mega-Platin-Truppe noch immer – und hat ihre Rückkehr nach Deutschland angekündigt. Unter dem Motto „The Greatest Hits Tour“ geht es um nicht weniger als die größten Songs ihrer Alben „Slide It In“, „Whitesnake (1987)“ und „Slip Of The Tongue“. Coverdale: „Nach 40 Jahren des Schreibens und Performens von Rock Musik wird diese Tournee höchstwahrscheinlich mein persönlicher Abschied vom Arena Rock sein.“ Will dieser Mann tatsächlich aus dem Arbeitsleben ausscheiden? Im letzten Jahr veröffentlichten die Briten „The Purple Album“. susa ❚ WHITESNAKE + The Answer Turbinenhalle Oberhausen; Termin: 21.7., 20 Uhr; Preis: 56 € (VVK) TRIP HOP-IKONEN Massive Attack ■ Es war das Jahr 1994, als die Musiker Robert Del Naja, Grantley Marshall und Andrew Vowles alias Massive Attack mit ihrem Album „Protection“ ein TripHop-Meisterwerk ablieferten. Allein mit dem darauf befindlichen Titeltrack sowie dem vier Jahre später erschienenen Stück „Teardrop“ schufen die Briten Songs für die Ewigkeit. „Veränderung“ hieß fortan das Credo: Der Sound wurde düsterer, härtere Gitarren schlichen sich in die Songs ein, und mit dem Ausstieg von Vowles avancierte das Trio zum Duo. Und heute? Sechs Jahre mussten die Fans zuletzt ausharren, bis Massive Attack mit ihrer neuen EP „Ritual Spirits“ und ersehnten Live-Terminen um die Ecke kamen. Einer davon ist für das Amphitheater Gelsenkirchen vorgesehen. Perfekter Ort, um im Scheine einer beeindruckenden Lightshow die gewohnt düstere Atmosphäre zu erzeugen und zu zeigen, was popmusikhistorische Relevanz bedeutet. RT ❚ MASSIVE ATTACK Amphitheater, Grothusstr. 201, Gelsenkirchen; Termin: 8.7., 20 Uhr; Preis: 40 € (VVK) UNIVERSAL MUSIC ROBERT TARGAN Raus jetzt! Der musikalische Juli – und die Angst vor sommerlöchrigen Konzertkalendern. Da helfen auch nicht die standardisierten Fangesänge schwarz-rot-goldgeschminkter Rudelgucker (Was haben die White Stripes damals mit „Seven Nation Army“ nur angerichtet?!). Der wissbegierige Blick auf die Agenda verrät: Die Konkurrenz aus Balltreter und Bratwurstgriller scheint mächtig; drinnen speckt man ab und tischt draußen auf. Dort wartet allerdings Großartiges: Die britischen Trip-Hopper von Massive Attack etwa, die samt langerwarteter neuer EP das Amphitheater Gelsenkirchen beziehen. Oder Isabelle Geffroy alias Zaz, die mit ihrem Nouvelle- Chanson den Kölner Tanzbrunnen umgarnt. Und kurz nach EM-Abpfiff warten ja auch schon wieder vier wunderbar vollgepackte Tage Bochum Total mit mehr als 60 (!) Bands. „Umsonst und draußen“ lautet dort die magische (und leicht fragmentarische) Losung, die eine wunderbare Melange aus Sonnenmilch, Pils, Euphorie und Gitarrenriffs verspricht. Und welch eingängige Wirkung Letztere haben können, wussten ja auch schon die White Stripes. Robert Targan TRAVIS SHINN BOBBY BRUDERLE FROM MANCHESTER TO M’GLADBACH Simply Red ■ Firehead Mick Hucknall scheint ein Getriebener zu sein: 2007 kündigte er das Ende seiner Erfolgstruppe Simply Red an und schmiss sich vollends in eine Solo-Karriere. Diese, so weiß man heute, brachte zwei Alben hervor, ehe der 1960 in Manchester Geborene sich alte und neue Weggefährten schnappte, um wieder in Gruppenstärke den markanten Mix aus Pop, Soul, Jazz und Hucknalls Stimme auf den musikalischen Weg zu bringen. Seitdem VON ALLEM ETWAS Mother Tongue ■ Es ist die Leidenschaft, die treibt: Mother Tongue gehen bei ihren Gigs an psychologische, emotionale und auch körperliche Grenzen. Die mittlerweile 26-jährige Bandgeschichte beinhaltet daher auch so ziemlich alles, was zum Rock’n’Roll-Business dazugehört – ein von Kritikern gefeiertes Debüt, Querelen mit dem Label, Bandauflösung (1996) und Reunion (2002). Und seitdem? Die in Eigenregie produzierte EP „Now Or Never?“ LORENZO AGIUS JAMES DEAN DES RAP G-Eazy ■ Pamela Anderson wälzt sich auf der grünen Wiese in Malibu und zeigt die nackten Hinterbacken. Irgendwie hat man’s ja geschafft, wenn dieses rettungsschwimmende blonde Gift zu den Gästen der eigenen Geburtstagsparty zählt! Und er, der nun 27-jährige Rapper ukrainischer Abstammung mit dem Hairstyling eines James Dean, hat es geschafft: Er ist mit seinem zweiten Album „When It‘s Dark Out“ und der Single „Me, Myself & I“ (feat. Bebe Rexha) nach dem bereits sehr erfolgreichen Debüt „These Things Happen“ (2014) in sämtlichen Charts angekommen. Die Karriere-Anfänge des Gerald Earl Gillum hingegen waren weniger glamourös: Aktiv wurde der Rapper, Songwriter und Produzent während seines Studiums an der Loyola University New Orleans und veröffentlichte zwischen 2007 und 2012 Mixtapes, die er über seine Website und MySpace vertrieb. Jetzt freuen sich die ZfR-Initiatoren auf einen von aktuell nur zwei Festivalsommer-Terminen! susa ❚ G-EAZY ZFR am Kemnader See, Bochum/Witten; Termin: 23.8., 19 Uhr; Preis: ab 39 € (VVK) war ein Befreiungsschlag, das vierte Studioalbum „Follow The Trail“ laut Bandaussage die Erfüllung einer kreativen Vision. Genug Material ist also vorhanden; Mother Tongue- Konzerte dauern gerne mal drei Stunden an. Den energischen Mix aus Blues, Funk, Groove und Rock gibt’s nach fast sechsjähriger Abstinenz nun von den Herren Gould, Leibfried, Tulao und Popovic wieder live zu hören. Fans sehnlichst warten lassen gehört eben nun mal auch zum Geschäft dazu. RT ❚ MOTHER TONGUE FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 28.7., 20.30 Uhr; Preis: 20 € (VVK) beweist die (mal mehr, mal weniger) elfköpfige Band, dass sie aus echten Arbeitstieren besteht – monatelanges Touren rund um den Globus, Jubiläums-Gigs zum 30. Bandgeburtstag und mit „Big Love“ ein aktuelles Studioalbum sind beste Beweise. Hinzu kommen über 55 Millionen verkaufte Tonträger und jede Menge Top-20-Platzierungen. Am 30.7. sieht dann Mönchengladbach rot: Nach sieben Jahren beehren Mick Hucknall & Co. zum zweiten Mal den Sparkassenpark. RT ❚ SIMPLY RED Sparkassenpark, Am Hockeypark 1, Mönchengladbach; Termin: 30.7., 19 Uhr; Preis: ab 64,45 € 16 | HEINZ | 07.2016

YANN ORHAN STEFANO GIOVANNINI PARKWOOD ENTERTAINMENT STORYS AND SONGS Suzanne Vega ■ Schaut man sich die Karriere der amerikanischen Singer-Songwriterin Suzanne Vega an, wird schnell deutlich, dass da so viel mehr ist als „Luka“ und „Tom’s Diner“. Klar, dies sind die großen Hits der 1959 in Santa Monica geborenen Vega – doch in den fast 30 Jahren danach kamen und kommen noch unzählige Erzählungen in Song-Form dazu. Und so sind es auch auf der aktuellen Platte FOR ALL KINGS Anthrax ■ Zuletzt wüteten sie noch mit Gleichgesinnten bei „Rock im Revier“, jetzt gehört den Thrashern die Kopf-Schüttel- Show allein. Seit 1981 beherrschen Anthrax die amerikanische Szene des Heavy Metal mit, „big“ sind sie – und haben als eine der „großen 4“ logischerweise eine schillernde Karriere hinter sich. Einzig Gründungsmitglied Gitarrist Scott Ian blieb dem Fünfer, der neue Stile ebenso CALLING FROM THE UNDERGROUND Life Of Agony VERZÜCKT ENTRÜCKT Cat Power ■ Chan Marshall ist Cat Power. Und wunderbar düster-eindringlich ist sie obendrein. Bei Gitarre und Piano setzt die Künstlerin ganz auf Minimalismus; auch der Gesang der Blues-Folkerin aus Atlanta, Georgia scheint oft leicht entrückt. Das charmante Kölner Gloria bietet hierfür die ideale Kulisse. RT ❚ CAT POWER Gloria, Apostelnstr. 11, Köln; Termin: 11.7., 20 Uhr; Preis: 34 € (VVK) „Tales From The Realm Of The Queen Of Pentacles“ prägnante Geschichten, die Suzanne Vega gemeinsam mit u.a. Gerry Leonard (langjähriger Musical Director von David Bowie) erarbeitet. Zudem warten auf dem neuen Werk auch ein paar echte Überraschungen auf die Fans: Der Titel „Don’t Uncork What You Can’t Contain“ etwa basiert auf einem Sample des 50 Cent-Songs „Candy Shop“. Wuppertal darf also sehr gespannt sein. RT ❚ SUZANNE VEGA Hist. Stadthalle, Johannisberg 40, Wuppertal; Termin: 11.7., 20 Uhr; Preis: ab 38 € DAZU EIN WEINCHEN? Zaz ■ Nouvelle-Chanson und ein lauer Sommerabend – diese Kombination könnte verlockender kaum klingen. Samt ihrer markant-rauchigen Stimme bringt die französische Sängerin Zaz ihren Mix aus Jazz, Soul und Gipsy-Pop mit nach Köln und verleiht dem Tanzbrunnen einen Hauch von Montmartre. RT ❚ ZAZ Tanzbrunnen, Rheinparkweg 1, Köln; Termin: 28.7., 20 Uhr; Preis: 45 € (VVK) überlebte wie neue Bandmitglieder, erhalten. Mit ihrem elften Album „For All Kings“ – der erste Release nach fünf Jahren – gelang den New Yorkern Belladonna, Ian, Bello, Benante und Donais der erfolgreichste Charts-Einstieg ihrer Karriere. Und das muss stimmen, denn sogar Schlagzeuger Benante’s gute Freundin Lady Gaga macht „Daumen hoch“ für diese Scheibe. susa ❚ ANTHRAX Live Music Hall, Lichtstr. 30, Köln; Termin: 12.7., 20 Uhr + Skaters Palace, Dahlweg 126, Münster; Termin: 13.7., 20 Uhr; Preise: je 35 € MRS. BOMBASTIC Beyoncé ■ Wer Super Bowl kann, kann auch ESPRIT arena! Auf ihrer „Formation World Tour“ zieht’s die R’n’B-Hit-Maschine Beyoncé für zwei Termine nach Deutschland – Düsseldorf ist dabei. Was dort zu erwarten ist? Na, mindestens ein audiovisueller Bombast der Extraklasse plus Bühnenpräsenz pur. RT ❚ BEYONCÉ ESPRIT arena, Arena-Str. 1, Düsseldorf; Termin: 12.7., 19.30 Uhr; Preis: ab 80 € (VVK) ■ Da waren diese fetten Anfangsjahre für Life Of Agony. Zu Beginn, Mitte der 1990er. Als sie sich mit ihrem verstörenden Killer-Debüt „River Runs Red“ aufmachten, persönliche Ängste und düstere Gedanken in emotionale Musik zu packen. Warum, so fragte sich mancher, war ein Konzeptalbum über Suizid entstanden? Weil es eine Chance für Sänger Keith Caputo war, den Herointod der Eltern zu thematisieren. Heute ist vieles anders: Aus dem einstigen Fronter ist Mina Caputo geworden – ein Transmensch mit langen Haaren und unnachahmlicher Röhre. Und mit erleichterndem Wohlgefühl. Über 10 Jahre ist es her, dass Life Of Agony ein Album veröffentlichten, nun wagen sie es: Mit „A Place Where There’s No More Pain“ soll via Napalm Records der Nachfolger zu „Broken Valley“ erscheinen. Klingt nach Hoffnung. susa ❚ LIFE OF AGONY Zeche, Prinz-Regent-Str. 50-60, Bochum; Termin: 9.7., 20 Uhr; Preis: 34 € (VVK)

Heinz-Magazine 2019

Heinz-Magazine 2018

Heinz-Magazin 2017

Heinz-Magazin 2016