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HEINZ Magazin Wuppertal 05-2016

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HEINZ Magazin Mai 2016, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

BÜHNE TIPP DES MONATS

BÜHNE TIPP DES MONATS Watt’n Heinz Der unglaubliche Heinz & HEINZ-Magazin präsentieren Comedy de Luxe in Wattenscheid: Die neue Mixed Comedy-Reihe „Watt’n Heinz“ feiert am 3.6. Premiere. Die Gäste der ersten Ausgabe sind Faisal Kawusi, Der Obel und Vera Deckers. Dagmar Tigges sprach mit dem Musik-Comedian und Moderator Heinz Gröning über sein Konzept, sein Verhältnis zum Ruhrgebiet, den Duft von frischgebackenem Brot und Puddingplätzchen. Dagmar Tigges: Mixed Shows sind ein beliebtes Format. Was ist das Besondere an deinem Konzept? Heinz Gröning: Bei „Watt’n Heinz“ gehen Mixed-Faktor und Personality-Komponente eine Symbiose ein, die die Künstler ganz in den Mittelpunkt der Show rückt. Mein Riesenvorteil ist, dass ich in allen Genres zu Hause bin. Ich mache Musik und ich bin Stand-up-Comedian. Mein Ziel ist, dem Publikum bei jeder Show eine schöne, sehr unterhaltsame und lustige Mischung mit einem perfekten dramaturgischen Spannungsbogen zu bieten. Ganz abgestimmt auf die Auswahl meiner Gäste, die Highlights aus ihren aktuellen Programmen zeigen. Weil die Show als Heimatabend konzipiert ist, wird auch die Stadt selbst eine Rolle im Programm spielen. Mehr will ich dazu an dieser Stelle noch nicht verraten. Ich möchte, dass die Zuschauer in der Stadthalle Wattenscheid sich von mir überraschen lassen und sich auf einen sehr unterhaltsamen und lustigen Abend einlassen, ohne bereits eine ganz genaue inhaltliche Erwartung mitzubringen. Du lebst in Köln. Hast du auch einen Koffer im Ruhrgebiet? Meine halbe Kindheit habe ich im Revier verbracht. Geboren bin ich am Niederrhein – in Emmerich. Aber meine Oma kommt aus Wanne- Eickel. Bei ihr war ich oft als Kind – am Eickeler Bruch 109. Dort betrieben meine Großeltern die Bäckerei van Dillen. Das Ruhrgebiet ist meine zweite Heimat. Dort wurde ich geprägt – damals, Ende der 60er Jahre (lächelt). Eines der Highlights in dieser Zeit – ich war noch keine sechs Jahre alt – waren Ausflüge auf einen aufgeschütteten Berg umme Ecke, da am Eickeler Bruch. Das konnte mir die Gegend am Niederrhein nicht bieten. Dort ist ja alles superflach. Und noch heute, wenn ich in eine Bäckerei gehe, erinnert mich der Duft von frischgebackenem Brot an die Zeit damals und ich sehe, wie mein Opa in der Bäckerei stand, die schiefen Stufen, die mir als Kind so hoch erschienen, und den großen, gusseisernen Ofen, von dem aus sich dieser herrliche Duft ausbreitete und ich schmecke, wie ich in ein Puddingplätzchen beiße. Diese Brezeln mit der gelben Füllung waren mein absolutes Lieblingsgebäck. Wie erlebst du deine alte zweite Heimat heute? Begeistert bin ich vor allem von den zahllosen großartigen Kulturlocations an den ehemaligen Zechen- und Industriestandorten. Dort bin ich selbst auch schon oft aufgetreten. Die vielen Kulturschaffenden haben dem Ruhrgebiet ein neues Profil verliehen, das weit über die Region hinausstrahlt. Ich bin in Deutschland viel unterwegs. Was ich an den Menschen im Revier schätze, ist das Herzliche. Sie sind so unkompliziert und ehrlich. Das finde ich total schön. Ich fühle mich im Ruhrgebiet zu Hause. Wie stellst du dir dein Publikum für den Premierenabend von „Watt’n Heinz“ vor? Ich wünsche mir, dass mir die Zuschauer bei der Auswahl der Künstler vertrauen, dass sie sich gelassen, entspannt und vertrauensvoll in die Hand eines erfahrenen Profis begeben und dabei sehr viel Spaß haben. Nach welchen Kriterien wählst du die Künstler aus, die bei deiner Mixed Show in der Stadthalle Wattenscheid zu Gast sind? Die Chemie muss stimmen und die Qualität: Wichtig ist für mich, dass ich sie – als Comedian mit langjähriger Erfahrung – richtig gut finde und dass es Kumpels und Freunde von mir sind. Diese beiden Voraussetzungen sind für mich entscheidend. Von den zahlreichen Künstlern, die ich im Laufe der Zeit bei so vielen Events und in unterschiedlichen Locations in ganz Deutschland kennengelernt habe, hat sich zu rund 80 ein nahezu freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Und Faisal Kawusi, Der Obel und Vera Deckers sind die ersten drei davon, die ich zu „Watt’n Heinz“ eingeladen habe. Das Gespräch führte Dagmar Tigges ❚ WATT’N HEINZ – Comedy de Luxe Stadthalle Wattenscheid, Saarlandstr. 40, Bochum; Termin: 3.6., 20 Uhr; Preis: 25,70 €; www.stadthalle-wattenscheid.de STEFAN MAGER 60 | HEINZ | 05.2016

NICOLAS GREHL KARL KING LICHTBILDWERKE - THOMAS SCHAEKEL Faisal Kawusi 1,90 Meter geballte Comedy verspricht der Stand-Upper Faisal Kawusi. „Als Afghane hast du es nicht leicht!”, weiß der 1,90-Meter-Comedian. Mit viel Ironie und klugem Humor rückt er seine Erfahrungen mit dem eigenen Migrationshintergrund in den Vordergrund. Der 23-jährige gelernte Bankkaufmann aus Frankfurt am Main bekennt, dass ihm ein verrücktes Elternhaus und schizophrene Geschwister zu schaffen machen. Früher fragte er sich, warum er Single ist. Frech ist er, der Gewinner des Constantin Preises 2014, bleibt dabei aber immer höflich und charmant – ein sympathischer Zeitgenosse und gleichzeitig der personifizierte Teufel. Beim Hamburger Comedy Pokal 2015 belegte er nicht nur den 2. Platz, sondern gewann auch den Publikumspreis. Er war unter den Finalisten des 11. Dortmunder Kabarett & Comedy PoKCal. Seit Herbst 2015 ist er mit seinem Soloprogramm „Glaub nicht alles, was du denkst” auf Tour. Der Obel Obel Obering, der „Hammer unter den Kabarettisten“, ist Parodist und Musiker. Ob Pilotenstreik, Abhörskandal oder Westerweiterung der Ostmacht, in seinem aktuellen Programm „Obelpackung“ thematisiert er alles, was ihm unter den Nägeln brennt. Auch Fußball! „Die beiden wichtigsten Fans der deutschen Nationalelf sind weiblich, und die eine darf in die Kabine, die andere wird von der Mannschaft hineingewünscht. Doch nun übernimmt die eine den Job der anderen, und das wird wieder eine Packung geben“, verspricht er. Seit 35 Jahren steht der „jugendliche Entertainer”, wie er sich selbst (50) bezeichnet, auf deutschsprachigen Bühnen. Mal hochpolitisch, mal tiefgründig, immer jedoch leichtfüßig und gern auch mal voller Selbstironie: Obel erzählt von seinem Leben – auch als Familienvater. Dabei berührt er sehr persönliche Erlebnisse. Wenn er aus der Seele des Publikums singt, kann der Zuschauer, dessen Welt gespiegelt wird, sich selbst wiedererkennen. Vera Deckers Als gelernte Diplom-Psychologin ist sie äußerst hellhörig, wenn es um Kommunikation geht. In ihrem aktuellen Programm „Probleme sind auch keine Lösung“ entlarvt die Kabarettistin u.a. die Unterschiede im Sprachverhalten von Mann und Frau. „Alphamännchen zum Beispiel meinen es nur gut, wenn sie einem ungefragt ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Und Frauen gehen stets rücksichtsvoll und kollegial miteinander um – außer im Büro“, weiß sie. Die gebürtige Kölnerin liefert Klartext zu Rollenbildern, Geschlechterklischees und Schönheitswahn. Sie nimmt durchgeknallte Promimütter ins Visier, tranige Verkäufer und bildungsferne Jugendliche. Seit ihrem Abschluss zur Diplom-Psychologin 2001 ist Deckers erfolgreich auf deutschen Bühnen unterwegs, spielt in etablierten Theatern wie dem Mainzer „Unterhaus”, dem Berliner Kabarett-Theater „die Wühlmäuse“, dem „Renitenztheater“ in Stuttgart, dem „Gloria“ in Köln und vielen weiteren Bühnen. Seit 14 Jahren gehört sie zum festen Stamm von Nightwash und dem Quatsch Comedy Club. SHAKESPEARE FESTIVAL im Globe Neuss 27. Mai bis 25. Juni 2016 www.shakespeare-festival.de Globe Neuss KOMMA PÜTT KUCKEN! Täglich Führungen über Zeche und Kokerei www.denkmalpfad-zollverein.de 05.2016 | HEINZ | 61

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