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HEINZ MAGAZIN WUPPERTAL 03-2017

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HEINZ Magazin März 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT HEINZ-AUTORIN © CLAUS GOEDICKE (AUSSCHNITT) STIL(L)-LEBEN Claus Goedicke ■ Alltägliche Gegenstände inszeniert der Fotograf Claus Goedicke zu nüchtern-poetischen Stillleben: ein Stück Seife, einen Spüllappen, ein Seil, Dinge, die wir in ihrer je eigenen Identität kaum noch wahrnehmen. In bemerkenswerten Serien wie „Some things“ oder „Notizen“ finden sich einzelne Objekte, aufgenommen an der Schnittstelle von „gemaltem“ Stillleben und „dokumentierender“ Fotografie und Werbung. In Kunst und Alltag lenken sie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf Objekte der heutigen Wegwerfgesellschaft. Gleichzeitig eröffnen sich viele Möglichkeiten für eigene Assoziationen über Geschichte und Verwendung der Dinge. Es „beginnen diese Objekte, die im Gebrauch durch den Menschen zu ihrer Identität gefunden haben,“ so Museumsleiter Liesbrock, „ein Gespräch mit ihrer Umgebung, das genauso schweigsam wie vielsagend ist.“ bws ❚ CLAUS GOEDICKE. Salz, Seife, Seil. Fotografien 2007-2015 Josef Albers Museum Quadrat Bottrop, Im Stadtgarten 20; Dauer: bis 7.5., Di-Sa 11-17, So 10-17 h FENSTER David Schnell ■ David Schnells großformatige Gemälde entwickeln einen betörenden Sog: Mit virtuosen Perspektiven, knalligen Farben, angedeuteten und wieder aufgebrochenen Motiven aus Natur und Architektur (Baumreihen, Fassaden, Treppen) entwirft der in Leipzig lebende Maler Landschaftsvisionen, die dem Betrachter förmlich um die Ohren fliegen. Die Bilder scheinen rasanten Computerspielen entsprungen, als Farbexplosionen pulsieren sie vor Augen. Das MKM Küppersmühle öffnet ein „Fenster“ und gewährt mit rund 60 Werken Einblick in die faszinierende Bildwelt des 1971 in Bergisch Gladbach geborenen Malers und Grafikers, der zu den bedeutenden Vertretern der Neuen Leipziger Schule zählt. Die Werke aus den letzten zehn Jahren sowie fünf eigens für diese Zwischenbilanz-Ausstellung geschaffene Ölgemälde zeichnen Schnells künstlerische Entwicklung nach. ch ❚ DAVID SCHNELL MKM Museum Küppersmühle, Philosophenweg 55, Duisburg; Dauer: 10.3.-18.6., Mi 14-18 Uhr, Do-So 11-18 Uhr; www.museum-kueppersmuehle.de © VG BILD-KUNST, BONN 2017, FOTO: UWE WALTER, BERLIN CLAUDIA HEINRICH 40 Jahre Kunsthaus Essen Ein Vorreiter wird 40: 1977 gründeten Essener Künstler ein Künstlerhaus, damals ein Novum in der Region – ein Haus für Ateliers, Ausstellungen, Austausch und Kunstprojekte aller Art. Zuerst in Rüttenscheid stationiert, zog das Kunsthaus Essen Mitte der 1980er in die ehemalige Schule an der Rellinghauser Rübezahlstraße. Selbstverwaltet als Verein, von städtischer Seite unterstützt, ein Kulturzentrum mit Werk- und Ausstellungsräumen und 14 begehrten, unschlagbar günstigen Ateliers. Als Gegenleistung bieten die Künstler Kurse, Führungen, Workshops an, organisieren Veranstaltungen und Projekte. Mit einem ambitionierten internationalen Ausstellungsprogramm hat sich das Haus längst überregional positioniert. Auch die aktuelle Schau „On a clear day“ zum Auftakt des Jubiläumsjahrs kann sich bis 5.3. sehen lassen: Elma Riza, Christiane Rasch und Matthias Stuchtey erkunden mit Linien, Strukturen und Objekten den Raum, der hoffentlich noch lange ein lebendiger Kunstort bleibt. Glückwunsch! Claudia Heinrich © ESTATE OF M. BROODTHAERS, ARS NY, SABAM BRUSSELS © KATHARINA MADERTHANER MATERIAL DER KUNST Jana Sterbak EINE RETROSPEKTIVE Marcel Broodthaers ■ Der belgische Autor und Lyriker Marcel Broodthaers (1924-1976) war 1964 fast zufällig zum bildenden Künstler geworden, als er, wegen des mäßigen Erfolges missgestimmt, einige Exemplare der Restauflage eines seiner Bücher zu einer Skulptur zusammengipste. Worte und Bilder in all ihren Widersprüchlichkeiten sollten fortan seine Installationen, Skulpturen, Fotografien, Filme und Künstlerbücher begleiten. Sein großes Vorbild René © JANA STERBAK, FOTO: GREGOR SAILER DIE UNEINDEUTIGKEIT VON BILDERN Ohne Netz u. doppelten Boden ■ Bilder sind generell mehrdeutig, diese Erkenntnis ist nicht neu. Jeder Betrachter fantasiert eigene Erfahrungen und Ansichten hinein – mitunter völlig konträr zur künstlerischen Absicht. Auch der Zeitgeist bestimmt die Interpretation, Bedeutungen kippen und pulsieren. Damit müssen Künstler leben – oder künstlerisch spielen. In diesem Sinne widmet sich die Ausstellung im Künstlerhaus Dortmund unter dem Titel „ohne Netz und doppelten Boden“ der Uneindeutigkeit von Bildern. Katharina Maderthaner entnimmt Formen, Texturen, Muster und Oberfläche ihrer Umgebung, reduziert und verfremdet sie und baut sie in ihre Objekte ein. Sebastian Bartel nutzt Bildmaterial aus wissenschaftlichen Kontexten. Christof John komponiert geometrisch-abstrakte Malerei und Christoph Westermeier befasst sich auf verschiedenen Ebenen mit der Geschichte der Reproduktion von Kunstwerken. ch ❚ OHNE NETZ UND DOPPELTEN BODEN Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1; Dauer: 4.3.-9.4., Do-So 16- 19 Uhr; www.kh-do.de Magritte bleibt allenthalben gegenwärtig. Auch ist die gesellschaftliche Rolle des Museums von Beginn an ein Thema, was 1968 in der Gründung des „Museums für moderne Kunst“ in seiner Brüsseler Wohnung gipfelte. Fundamental kritisch und entlarvend sind seine Arbeiten, aber gleichzeitig sind sie sinnlich und poetisch, skurril auf liebenswerte Weise. Marcel Broodthaers kann gar nicht oft genug „wiederentdeckt“ werden. kb ❚ MARCEL BROODTHAERS. Eine Retrospektive K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, Düsseldorf; Dauer: 4.3.-11.6.; www.kunstsammlung.de ■ Mit einem Kleid aus rohem Fleisch – „Vanitas. Flesh Dress for an Albino Anorexic“ – wurde die tschechisch-kanadische Künstlerin Jana Sterbak 1987 international bekannt. Zwar machte Popkünstlerin Lady Gaga 20 Jahre später mit einem Abendkleid aus Steaks Furore, doch geht es Sterbak um weit mehr als modische Extravaganz. Eine Retrospektive im LehmbruckMuseum zeigt ihre (selbst-)ironischen, poetischen und gesellschaftspolitisch kritischen Skulptur-Situationen. Ihr Thema: „Bedingungen und Grenzen der menschlichen Freiheit“ – Liebe, Leben, Tod. In Installationen, Objekten und Filmen erprobt sie unterschiedlichste, mit der Zeit sich verändernde Materialien: Haut, Haare, Leder, Brot und Eis. Ihr Beitrag zur feministischen Avantgarde sind z.B. ein „Brot-Bett“, Körper-Masken oder der mit einem Barcode beklebte Nacken eines Verbrauchers. bws ❚ JANA STERBAK. Life-Size. Lebensgröße Lehmbruck- Museum, Friedrich-Wilhelm-Str. 40, Duisburg; Dauer: 11.3.-11.6., Di-Fr 12-17, Sa-So 11-17 Uhr 54 | HEINZ | 03.2017

„GUT. BESSER. HADER!“ Programmkino.de JOSEF HADER PIA HIERZEGGER GEORG FRIEDRICH JÖRG HARTMANN WILDE MAUS „Eine Liebeserklärung an die Abgründe, die in jedem von uns schlummern.“ tagesthemen „Eine haarsträubende und befreiend komische Achterbahnfahrt.“ Spiegel.de Foto: © Lloyd Dirks | unsplash.com DREHBUCH UND REGIE JOSEF HADER www.wildemaus-derfilm.de /wildemaus.derfilm AB 9. MÄRZ IM KINO! EIN FILM VON FELIX HERNGREN & MÅNS HERNGREN R O B E R T G U S T A F S S O N DER NR. 1 KULTHIT AUS SCHWEDEN AB 16. MÄRZ IM KINO

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