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HEINZ MAGAZIN WUPPERTAL 03-2017

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HEINZ Magazin März 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEUR CORALLE BLAU NACHDENKLICHE JUGEND Isolation Berlin ■ Es ist schwer, diese Band zu packen: Mal geben sich die Jungs von Isolation Berlin in ihren Musikvideos unnahbar und geheimnisvoll wie der junge Marlon Brando im Biker- Outfit; dann aber hüpfen sie wild durchs Bild, erinnernd an die Fab-Four im „HELP!“-Film. Musikalisch gelingt es Tobi Bamborschke, Max Bauer, David Specht und Simeon Cöster, ein Lebensgefühl einzufangen, das dem Bandnamen ziemlich nahekommt: Es sind Songs, die von Sehnsucht und Traurigkeit erzählen –„wütende Gefühlsmusik, die sich jedem Trend entzieht“, urteilte der Spiegel einst und lag damit gar nicht so verkehrt. Wer das überprüfen will, möge sich das Stück „Alles Grau“ anhören: „Ich hab‘ endlich keine Träume mehr // Ich hab‘ endlich keine Hoffnung mehr // Hab‘ endlich keine Emotionen mehr.“ Wer nun doch versuchen mag, ein Genre für das Quartett zu finden, darf sich gerne „Berliner Schule“ notieren. RT ❚ ISOLATION BERLIN die börse, Wolkenburg 100, Wuppertal; Termin: 2.3., 20 Uhr; Preis: 15 € (VVK) CHANSON-COVER Annett Louisan ■ „Es hatte was von Huckleberry Finn am Mississippi – alles war sehr überschaubar“, berichtet Annett Louisan über ihre Heimat Schönhausen an der Elbe. Alles andere als überschaubar ist die Musikkarriere, die die Chansonnière in den letzten rund 13 Jahren zurückgelegt hat: Immer wieder regnete es Gold-, Platin- und ECHO-Auszeichnungen. Louisan startete einst als Backgroundsängerin für Werbejingles, um sich das Kunststudium zu finanzieren – nach ihrer Entdeckung erreichte die erste Single „Das Spiel“ direkt Platz 5 in den Charts. Dort ist sie mittlerweile Dauergast; sieben Alben hat die feenhafte Sängerin bis heute veröffentlicht. Auf dem aktuellen „Berlin, Kapstadt, Prag“ probiert Annett Louisan nun etwas Neues aus. Sie covert Songs von Wanda, Rammstein und auch Kraftwerk. Man darf gespannt sein. RT ❚ ANNETT LOUISAN Tonhalle, Düsseldorf; Termin: 6.3., 20 Uhr; Preis: ab 40,50 € + Hist. Stadthalle, Wuppertal; Termin: 8.3., 20 Uhr; Preis: ab 41,50 € + Jahrhunderthalle, Bochum; Termin: 16.3., 20 Uhr; Preis: ab 41,50 € MARIE ISABEL MORA ROBERT TARGAN Here are the results Traditionell wird im Frühjahr das arme Menschlein auserkoren, das dann im Mai mit beeindruckender Verlässlichkeit für uns eine beeindruckend geringe Punktzahl beim „Eurovision Song Contest“ einfährt. Levina heißt in diesem Jahr die Dame, die samt beliebigem Song und guten Wünschen nach Kiew komplimentiert wird. Ihr Stück „Perfect Life“ wabert nun ein paar Wochen aus dem Radio und klingt – ebenfalls Tradition – wie all jenes, was zwei Jahre zuvor mal schick gewesen ist. Ein Blick auf die deutschen Platzierungen der letzten zehn Jahre: 26, 27, 18, 21, 8, 10, 1 (Ja, Lena war schon toll!), 20, 23, 19. Alles andere als hintere Plätze belegen die Künstler, die im März unsere Region beehren: Kreator in Essen, Elvis Costello und die Beginner in Bochum, Genetikk in Oberhausen oder auch KORN in Düsseldorf. Echte Musik von echten Typen! Da heißt es rausgehen, Livemusik genießen und noch Wochen später darüber quatschen. Wobei, machen wir uns nichts vor, das Tratsch-Vergnügen beim ESC bleibt dann doch unerreicht. Schließen wir also mit dem Format ein bisschen Frieden. Robert Targan UNIVERSAL MUSIC ALBERTO TOMMASO BADALAMENTI BODENSTÄNDIGER ENGTANZ Bosse ■ „Du ziehst meiner Scheiß-Angst mit Deinem Schwung die Ohren lang“, singt Axel Bosse im Clip zu „Dein Hurra“, klimpert dazu auf einem Klavier, während ein Pinguin um ihn herumwatschelt. Passt zur Stimmung seines aktuellen Albums „Engtanz“, das zum Genießen in vollen Zügen aufruft und den Kindskopf im Erwachsenen zelebriert. Der Künstler selbst weiß, wovon er da singt, blickt Bosse doch bereits auf sechs Alben und 15 AUSTRO-ALARM Bilderbuch ■ Was zur Hölle ist das?! Der wasserstoffblonde Maurice Ernst tanzt im Clip zum neuen Bilderbuch-Hit „Bungalow“ mit freiem Oberkörper an einer Pole-Stange und singt Zeilen wie „Komm vorbei in meinen Bungalow // Ich hab‘ Snacks für die Late-Night- Show // Mama kocht für alle // Mama kocht für mich und dich.“ Glaubt man der Fanpost, die die Jungs von Bilderbuch im Netz zitieren, fließen bei den Songs der Austro-Popper Jahre erfolgreiche Karriere zurück. Mit der Single „So Oder So“ schnappte er sich 2013 den ersten Platz beim „Bundesvision Song Contest“, später erlangte das Album „Kraniche“ Gold-Status. Was Bosse so sympathisch macht, ist die Tatsache, dass er dennoch auf dem Boden geblieben ist: Er weiß aus früheren Zeiten, wie es ist, auch mal vor nur 20 Leuten spielen zu müssen. In Düsseldorf und Bochum dürften es deutlich mehr sein. RT ❚ BOSSE Stahlwerk, Düsseldorf; Termin: 15.3., 20 Uhr; Preis: 39,95 € (VVK) + Jahrhunderthalle, Bochum; Termin: 18.3., 20 Uhr; Preis: 39,95 € (VVK) IMMER WEITER Anastacia ■ Stolze 1,57 Meter „groß“ und seit jeher mit dem Prädikat „Power-Frau“ versehen: die Sängerin Anastacia. Der Weg zur Musikkarriere war für die in Chicago geborene Künstlerin geradezu vorgezeichnet, war doch schon ihr Vater Robert Sänger und Mutter Diane Schauspielerin am Broadway. Die Geschichte Anastacias ist jedoch leider auch immer eine der Rückschläge: Bereits in jungen Jahren beeinträchtigte eine Morbus-Crohn-Erkrankung VON ALLEM ETWAS Elvis Costello ■ Ist er nun Punk, Folker oder „einfach nur“ ein Rockmusiker? Elvis Costello ist vor allem schon lange dabei: Bereits 1977 sicherte er sich mit „My Aim Is True“ in den USA Platin. Songs wie „Veronica“, „Pump It Up“ oder „She“ gehören bis heute – wie auch Hut und Brille – zum Programm. Das wird in Bochum nicht anders sein. RT ❚ ELVIS COSTELLO RuhrCongress, Stadionring 20, Bochum; Termin: 9.3., 20 Uhr; Preis: ab 42 € (VVK) die Leistungsfähigkeit der Sängerin; 2003 dann die Diagnose „Brustkrebs“. Da war sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und hatte mit „Not That Kind“ und „Freak of Nature“ zwei absolute Kracher aufgenommen. Heute weiß man, dass Anastacia nach diesem Schicksalsschlag umso gestärkter zurückkam und längst vier weitere Alben weit oben in den Charts platzieren konnte. Wie passend ist da der Titel ihrer nun anstehenden Tour: „Ultimate Collection“. RT ❚ ANASTACIA Uni-Halle, Albert-Einstein-Str. 20, Wuppertal; Termin: 12.3., 20 Uhr; Preis: ab 50,10 € (VVK) Kelche der Glückseligkeit über, ja, selbst von audiovisuellem LSD ist da die Rede. Spätestens mit dem Bandeinstieg von Schlagzeuger Philipp Scheibl im Jahr 2013 sowie der EP-Veröffentlichung „Feinste Seide“ ging es für Bilderbuch unaufhaltsam nach oben. Das brandneue Album „Magic Life“ wird wie Vorgänger „Schick Schock“ von Fans und Feuilleton gefeiert. Bleibt zu klären: Progressive- Rock, Art-Punk oder einfach nur fantastischer Unfug – was zur Hölle ist das?! RT ❚ BILDERBUCH Palladium, Schanzenstr. 40, Köln; Termin: 28.3., 20 Uhr; Preis: 36,95 € (VVK) BENEDIKT SCHNERMANN ELIZAVETA PORODINA 18 | HEINZ | 03.2017

NINA KUHN, UNIVERSAL MUSIC DANNY CLINCH KREATIV-KOLLEKTIV Genetikk KANADISCHE WORKAHOLICS Danko Jones ■ Danko Jones ist wohl das, was nach landläufiger Meinung als „coole Sau“ gilt. Das lässt schon allein der amüsante Podcast erahnen, für den er mit anderen Musikern genüsslich plaudert. Dieser Typ, Gitarrist und Shouter der gleichnamigen kanadischen Band, hat den Rock’n’Roll unanfechtbar mit der Muttermilch eingesogen. Auf der Bühne geht nur laut, in der Crowd geht nur schwitzen. Regel- MIT GHETTO-POP IN DIE WELT Lukas Graham ■ In ihrer Heimat genießen die Dänen um ihren lässig-lausbübischen Fronter Lukas Graham Forchhammer Superstar- Status, für ihre Alben „Lukas Graham“ und „Lukas Graham (Blue Album)“ gab es Mehrfachplatin. Doch auch Deutschland und der Rest des Universums horchten auf. „7 Years“ gilt als Welthit. susa ❚ LUKAS GRAHAM Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf; Termin: 13.3., 20 Uhr; Preis: ab 40 € (VVK) ■ Das Saarland hat mit Blick auf die deutschsprachige HipHop-Szene nicht unbedingt den Namen „Hochburg“ verdient, muss sich aber dank Genetikk keineswegs verstecken. Rapper Karuzo und Produzent Sikk zählen zu den spannendsten deutschsprachigen Acts des Genres: Das beweisen die bisherigen Liveshows und fünf Alben der Jungs, in deren Rahmen sie ihre komplette Kreativität rausballern. Stets maskiert oder mit Kriegsbemalung ausgestattet, hat es das bis zu siebenköpfige Kollektiv Genetikk in den letzten Jahren zu größeren Plattenverträgen und dem eigenen Studio, der „Factory“, gebracht. Auf dem vorletzten Album „Achter Tag“ sampleten Karuzo und Sikk den Hosen-Oldie „Wünsch dir was“ – mit ein Grund dafür, dass die Platte hierzulande auf Platz 1 ging. RT ❚ GENETIKK Palladium, Köln; Termin: 10.3., 20 Uhr; Preis: 34,40 € (VVK) + Turbinenhalle, Oberhausen; Termin: 15.3., 20 Uhr; Preis: 33,15 € (VVK) MUTTERSPRACHE-TOUR 2017 Sarah Connor ■ Seit Januar genießt sie erneut Mutterfreuden, doch schon im März zieht es sie auf die Bühne, um in „Muttersprache“ zu singen. 2015 zeigte Sarah Connor eine neue Seite und überraschte mit einem sehr persönlichen Album – dem erfolgreichsten in ihrer Karriere. Special Guest in Dortmund: Henning Wehland. susa ❚ SARAH CONNOR Westfalenhalle Dortmund; Termin: 21.3., 20 Uhr; Preis: ab 53 € (VVK) mäßig gibt es ein neues Meisterstück für die Ohren, ganz ohne den Zwang, sich damit neu erfinden zu müssen. Und: Der ganze Zirkus wird nicht bierernst, sondern mit viel Witz, Grips und Selbstironie betrieben – da kann der Mann so ordinär tun, wie er will. 2016 feierten Danko Jones 20 Jahre Bandbestehen. Mit ihrem Album „Wild Cat“, das in diesen Tagen erscheint, ziehen sie Zwischenbilanz. susa ❚ DANKO JONES Live Music Hall, Lichtstr. 30, Köln; Termin: 21.3., 20 Uhr + Matrix, Hauptstr. 200, Bochum; Termin: 31.3., 19.30 Uhr; Preise: 26 € (VVK) Sparkasse Dortmund präsentiert: RuhrHOCHdeutsch im Spiegelzelt Musik · Kabarett · Comedy 21. Juni–8. Oktober 2017 EVELYN STEINWEG PHOTOGRAPHIE UND DIE BÜHNE BRENNT Arch Enemy NEON – EKUSTIKOUR 2017 Subway To Sally ■ Vor einem Jahr folgte auf „Nackt“ (2006) und „Nackt II“ (2010) die dritte Akustiktour der Potsdamer Mittelalterrocker. Eine Neu-Nackt-Tour. Neo-Nackt quasi – kurz: NeoN. Dank der elektrischen Impulse des Soundtüftlers Cop Dickie durfte dies „Ekustik“ heißen. 2017 folgt der hüllenlose Nachschlag. susa ❚ SUBWAY TO SALLY Lichtburg, Kettwiger Str. 36, Essen; Termin: 29.3., 20 Uhr; Preis: ab 35 € (VVK) ■ Ist doch tatsächlich schon wieder drei Jahre her, dass Angela Gossow ihren Schreio-Posten bei den schwedischen Arch Enemy an den Nagel hängte und Platz machte für Alissa White-Gluz. Von Erzfeindschaft konnte hier allerdings nie die Rede sein: Bis heute ist Gossow als Business Managerin für die Band tätig, und White-Gluz dürfte sich eingelebt haben. Nach „War Eternal“ (2014), dem ersten Album mit dem neuen kanadischen Kehlchen, steht nun eine Live-DVD/Blu- Ray ins Haus: Für „As The Stages Burn“ wurde u.a. der legendäre Auftritt der Melodic Death Metaller beim Wacken Open Air 2016 mitgeschnitten. Übrigens: Emsig sind beide Damen. Noch in diesem Jahr soll das erste Solo-Album von Alissa White-Gluz erscheinen, und auch Angela Gossow will ein neues Extreme- Metal-Projekt starten. susa ❚ ARCH ENEMY + The Haunted Zeche, P.-Regent- Str., Bochum; Termin: 30.3., 20 Uhr; Preis: 27 € Powered by Rheinlanddamm 200 (an der Westfalenhalle 1) www.ruhrHOCHdeutsch.de DORTMUND

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