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HEINZ MAGAZIN OBERHAUSEN 04-2017

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HEINZ Magazin April 2017, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim

STADTPLAN STORY

STADTPLAN STORY Frühlingserwachen Sektor. Gleich drei Neueröffnungen verleihen ab sofort in Essen, Dortmund und Wuppertal der Nacht einen neuen Rhythmus: Ein offenes Clubkonzept lockt das Partypublikum ins Essener Westend, während der Dortmunder JunkYard alten Gemäuern neues kulturelles Leben einhaucht. In Wuppertal hingegen hat sich das LOCH einem Mix aus Jazz und Kunstausstellungen verschrieben. Drei außergewöhnliche Locations – drei Porträts! JULIUS GNOTH Reset am Westendhof Mit der Meldung „Aus Frohnatur wird Westend“ würde man es sich zu einfach machen – zu umfangreich die Frischluftkur, die sich zurzeit auf dem Gelände des Essener Gewerbegebiets Westendhof ereignet. Ein Ort neuer Ideen soll entstehen, Ideen, die Veranstalter Ramin Köhn ambitioniert umschreibt: „Das Westend wird von einem offenen Klubkonzept für elektronische Tanzmusik, Kunst und Visionen leben – genreübergreifend für eine breite, interessierte Zielgruppe.“ Schon jetzt klingt also durch: alles etwas ausgedehnter, alles etwas breiter aufgestellt. Mit den DJs Kevin Over, Andre Hommen und Marcus Worgull konnten daher bereits drei Residents fürs Westend eingesackt werden; zwei bis drei weitere junge Plattenkünstler werden laut Köhn zudem sehr genau nach Potenzial und Eigenständigkeit ausgewählt und aufgebaut. Und wie steht’s um den optischen Neuanfang? „Wir sind sehr glücklich, Lena Petersen für die Gestaltung des Clubs gewonnen zu haben“, freut sich Ramin Köhn. „Seit einiger Zeit beeindruckt uns ihre allumfassende, lebensbejahende Vielseitigkeit, die in allem einen genialen Zauber trägt.“ Ein Zauber, den die Berliner Designerin in die ohnehin bereits charmante Location stilsicher integrieren wird. Der Neustart bringt eine weitere Veränderung mit sich – Streetfood-Märkte wird es auf dem umliegenden Gelände „Schöner Alfred“ künftig nicht mehr geben. Drei Termine für den beliebten „Weiberkram“-Flohmarkt hingegen sind bereits fest eingeplant. Ramin Köhn legt nun aber den Fokus auf den 8.4., wenn es am Westendhof zum Kick-off kommt: „Lange haben wir überlegt, welcher genreübergreifende Gast-DJ den Club am ersten Abend würde- und stilvoll repräsentieren kann. Deshalb freuen wir uns sehr, dass mit DJ Hell eine Ikone der elektronischen Musik ins Westend kommt.“ Im Gepäck hat der bayerische Stilbereiter und -brecher sein neues Album „Zukunftsmusik“. So entspannt wie das Gesamtkonzept, gestaltet sich die weitere Agenda, die etwa am 30.4. einen „Tanz in den Mai“ mit Ilario Alicante vorsieht und neben DJ- Sets auch schon bald durch Lesungen junger Autoren weitere Akzente erhält. Ein vielversprechender Neustart. ❚ WESTEND CLUB OPENING. DJ Hell & Kevin Over Westend Club, Westendhof 12, Essen, Tel. (0201) 235028; Termin: 8.4., 22 Uhr; Preise: 15/12 € (VVK/AK); www.facebook.com/westendclub.de Das Schöne im Spröden Kultur im urbanen Raum, das ist gerade im Ruhrgebiet ein großes Thema: Wie können brachliegende Plätze mit kleinen Ideen groß in Szene gesetzt werden? Inwiefern hinterlässt der Strukturwandel Raum für neue Möglichkeiten? Und wie den herzlich-rauen Charakter des Reviers gewinnbringend nutzen? In der Dortmunder Nordtstadt hat man mit der Location JunkYard auf all diese Fragen die treffenden Antworten gefunden – bereits im vergangenen Jahr war das Außengelände Schauplatz für Open-Air-Konzerte, nun holt eine brandneue Veranstaltungshalle die Kultur auch unters Dach. Die Namensfindung dürfte dabei im Vorfeld nicht allzu schwer gewesen sein – „JunkYard“, also „Schrottplatz“ umschreibt die Clubheimat sehr treffend, befand sich doch eben ein genau solcher zuvor auf dem Gelände an der Ecke Schlägel-/Bornstraße. Dass solch ein Umnutzungsprojekt nicht ohne Reibung verläuft, ist nachvollziehbar – so ein ausgedienter Schrottplatz bietet allerlei ungeahnte, baurechtliche „Überraschungen“. Stand der zurückliegende Februar noch im Zeichen finaler Abnahmen durch Behörden sowie der Sicherheit der erwarteten Gäste, gab’s im März den ersehnten Startschuss. DJ-Sets, Dancehall-Partys und Songwriter-Gigs hauchten dem einst so spröden Ort der Vergänglichkeit neues, kulturelles Leben ein: „JunkYard ist bunt – ein Ort zum Spielen, ein Ort zum Tanzen, ein Ort für Kunst und zum Chillen“, freut sich das Team aus dem Dortmunder Norden. Vor allem aber ist auf dem ehemaligen Autoverwertungshof mittlerweile ein Ort fürs Herz entstanden. Und dieses schlägt auch beim Blick auf die anstehenden Events höher! Mit Westbam knallt ein wahres DJ-Schwergewicht am 22.4. seine Platten im JunkYard auf den Teller, dank „Mayday“ Dortmunderprobt und durch Kollaborationen mit Größen à la Iggy Pop und Kanye West in der Szene festverankert. Überhaupt soll der Schwerpunkt zwischen ausgedienten Autoreifen und rostigen Containern auf elektronischen Klängen liegen, etwa am 30.4., wenn beim „Summer Season Opening“ Frischluftsaison und Mai begrüßt werden. Aufbruchsstimmung an einem Ort, der einst für Abbruch stand. ❚ SUMMER SEASON OPENING JunkYard, Schlägelstr. 57, Dortmund; Termin: 30.4. + DJ WESTBAM; 22.4.; www.facebook.com/JYDortmund JUNKYARD 16 | HEINZ | 04.2017

Dem Jazz ein Zuhause gegeben In Wuppertal ist man kürzlich ein Wagnis eingegangen: Eine weitere Schippe Jazz für die Hochburg. Dass die Club-Organisatoren im neugestalteten Elberfelder LOCH (einst Sommerloch) allerdings alles richtiggemacht haben, zeigen die ersten zurückliegenden Abende bzw. Nächte, die an der Ecke Ekkehardstraße/Plateniusstraße ganz entspannt über die Bühne gegangen sind. Das verlangte im Vorfeld natürlich viel Einsatz: „Vor der Eröffnung haben wir uns sehr lange mit dem Zusam- Sparkasse Dortmund präsentiert: RuhrHOCHdeutsch im Spiegelzelt Musik · Kabarett · Comedy 21. Juni–8. Oktober 2017 TALITHA LAHME menspiel von Corporate Identity und Raumgestaltung auseinandergesetzt“, erklärt Betreiber Maik Ollhoff. „Wir fragten uns, wie wir einem experimentellen künstlerischen Programm den notwendigen neutralen Raum bieten und zugleich den Besucher zum Verweilen in gemütlicher Atmosphäre einladen können.“ Vorhaben geglückt, darf man nun sagen, denn die Resonanz war am Eröffnungsabend phänomenal. Grund dafür sind die vielen Möglichkeiten, die das LOCH seinen Besuchern bietet – Ausstellungen, Live- Konzerte, DJ-Sets und lockere Gespräche an der Bar stehen auf dem Programm. Und warum nicht beim Rundlauf an der Tischtennisplatte ins Gespräch kommen? Das Hauptaugenmerk aber liegt auf der Musik: „Unser Jazz-Club-Kollektiv vereint mehr als 30 Musiker, DJs, Veranstalter, Redakteure und Genreliebhaber verschiedener Generationen, die eines erreichen wollen – die Klischees des Jazz aufbrechen und spannende, improvisierte Musik präsentieren“, gewährt Ollhof einen Einblick in die Pläne. Die Freude über ein kürzlich vernommenes Besucherurteil kann er darüber hinaus nicht verbergen, würde das LOCH doch einem typischen Jazzclub in New York in Nichts nachstehen. Doch so wohltuend und berechtigt solcherlei Vergleiche sind: Im Club zieht man sein eigenes Ding durch. Das LOCH ist Unterschlupf, Basis, Keimzelle und Spielzimmer zugleich; hier entstehen auch außerhäusige Projekte, wie die im Tal über Jahre etablierten „Sommerlöcher“. Filmabende, Lesungen und Workshops stehen ebenfalls auf der ambitionierten Agenda. Künstlern bietet die Location einen Ort des professionellen Arbeitens sowie die Chance, Resultate direkt live zu präsentieren. Am 1., 8., 22. und 29.4. findet die Jazzclubreihe von 19-3 Uhr statt; im Rahmen der Ausstellungsreihe „Polar“ steigt am 22.4. zudem die Finissage zur aktuell gezeigten Marlon-Bösherz-Ausstellung. Maik Ollhoff: „Die Kunst gibt im LOCH voll und ganz den Takt vor.“ ❚ JAZZCLUB LOCH, Ecke Ekkehardstraße/Plateniusstraße, Wuppertal; Termine: 1./8./22./29.4., 19-3 Uhr; www. lochloch.de; www.facebook.com/LOCHLOCHLOCHLOCH Alle Texte: Robert Targan Powered by Rheinlanddamm 200 (an der Westfalenhalle 1) www.ruhrHOCHdeutsch.de DORTMUND TALITHA LAHME

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