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HEINZ Magazin Essen 01-2016

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HEINZ Magazin Januar 2016, Ausgabe für Essen

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEURIN ATTILA ERKAL WIE IN ALTEN ZEITEN Mar Stieber, Cora E. u.a. ■ Wer bei den Namen Cora E., Mr. Mar Stieber (Foto), Aphroe und DJ Special T keine feuchten Augen bekommt, ist vermutlich noch zu jung für dieses epochale Ereignis. HipHop wie auch seine Protagonisten sind in die Jahre gekommen: Wer den Kids heute etwas von den Gründungsvätern und -müttern in Deutschland erzählen möchte, erntet mitunter ein müdes Lächeln oder komplettes Desinteresse! Dabei waren es gerade die Stieber Twins, No Remorze, Advanced Chemistry, Too Strong und Cora E., die HipHop-Deutschland maßgeblich prägten und formten. Mit Cora E. meldet sich die Zulu-Queen nach Jahren der Abstinenz zurück. Über Graffiti und Breakdance kam sie in den 1980ern zum Rap, den sie dann auch auf Deutsch und Englisch darzubieten verstand. Das legendäre 1998er Meilenstein-Album „CORAgE“ ist der bis heute einzige Longplayer der Grande Dame. SL ❚ Mar Stieber, Cora E., Aphroe, DJ Special T, 2Seiten, Rheza, Papier & Bleistift Zeche Carl Essen; Termin: 22.1., 20 Uhr; Preis: 19/24 € (VVK/AK) EIN KIND VOM DEICH Buddy Buxbaum ■ Von den ursprünglichen Kindern vom Deich ist nicht mehr viel übrig: Philipp Grütering, Malte Pittner und Bartosch „Buddy“ Jeznach riefen 1999 das Deichkind ins Leben. Mittlerweile ist nur noch einer von ihnen übrig (richtig, es ist Philipp), und auch der Sound hat sich stark verändert – wenn man ihren ersten Song „Kabeljau Inferno“ als Grundlage ihrer Karriere nimmt. Als im April 2008 Bartosch Jeznach seinen Ausstieg bei Deichkind bekanntgab, versetzte er viele Fans in einen Schockzustand. Diese Schockstarre hat spätestens seit der 2015 veröffentlichten Single „Ballast“ und dem Album „Unkaputtbar“ ein Ende. Buddy Inflagranti, Buddy Casino, Buddy Roulette aka Buddy Buxbaum hat sich nach acht Jahren aus der Versenkung mit HipHop Clubsound, Rare Grooves, Bluegrass-Folk, Library Jazz und Roadrock in den Soul-Olymp zurückgespielt. Nur: Wie klingt das Ganze? SL ❚ BUDDY BUXBAUM FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 25.1., 20 Uhr; Preis: 16 € (VVK) BENNE OCHS SUSANNE SCHERNEWSKI Gültige Maxime Vor einem Jahr stand an dieser Stelle: „Geht raus in die kleinen Clubs und großen Hallen und findet Eure musikalischen Highlights! Das macht innerlich reich. Und wird den persönlichen Rückblick am Ende von 2015 ungemein versüßen.” Heute, ein Jahr später, mischt sich ein verdammt bitterer Beigeschmack zur Süße. Es hat sich etwas verändert. Mit den barbarischen Anschlägen von Paris hat dieses Jahr des Terrors eine neue Dimension erreicht. Auch die Musikwelt steht unter Schock. Viele Konzertveranstalter und -besucher reagierten so bestürzt wie verunsichert, einige Bands sagten in den vergangenen Wochen ihre Shows ab. Wozu also rufen wir heute auf? Vor dem geistesgestörten Kalaschnikow-Wahnsinn zu kuschen und das neue, unberührte Konzertjahr an uns vorbeiziehen zu lassen? Nein. Es würde bedeuten, ein großes Geschenk auszuschlagen: das von Glück und Gemeinschaft. Mit dieser Doppelseite blicken wir auf die musikalischen Möglichkeiten der kommenden Wochen, in unserer Vorschau auf Seite 12 wagen wir gar den Weitblick auf das gesamte 2016. Unser Aufruf vom letzten Jahr behält seine Gültigkeit! Susanne Schernewski EGIL HENNING HANSEN, JÖRG GROSSE GELDERMANN HENNING BESSER WHO THE FUCK IS Money Boy DIE LETZTEN IHRER ART The Darkness ■ Unzähligen bewegten Band-Vergangenheiten könnte man die Schlagzeile „Vom Aufstieg und Fall…“ anheften, bei Großbritanniens Glamrockern The Darkness ergänze man den Faktor „Rückkehr“. Als die Jungs um die Gebrüder Hawkins Anfang der Nullerjahre ausdauernd durch Pubs tourten und mit ihrem Debütalbum „Permission To Land“ 2003 sogar Beyonce auf Platz 2 der UK-Charts verwiesen, winkte die große Karriere. Bei den ■ Bildung ist im HipHop eher umstritten, viele Gangsta-Rapper präsentieren sich bewusst proleten- und rüpelhaft, um authentisch zu wirken. „Rap braucht kein Abitur” weiß das 2003 erschienene Debütalbum des deutschen Rappers Bass Sultan Hengzt. Auf dieser Spur ist auch der umstrittene Money Boy aus Wien unterwegs, der trotz abgeschlossenen Hochschulstudiums eher den niveaulosen Vorzeigeproleten mimt! Durch diese vorgelebte Bildungsfeindlichkeit können Gewaltbegeisterung, Intoleranz und Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Umwelt wachsen. Money Boy müsste es besser wissen. Seit „Dreh den Swag auf“ vor fünf Jahren ist der Wiener aus dem Rapgame nicht mehr wegzudenken. Seine fragwürdigen Tracks „Shisha“, „Von Thunfisch zu Lobster“ und „Choices“ zünden merkwürdigerweise nicht nur bei seinen YouTube-Followern. SL ❚ MONEY BOY & GUDG Matrix, Hauptstr. 200, Bochum; Termin: 23.1., 20 Uhr; Preis: 19 € (VVK); Verlosung: 3x2 Karten unter www.heinz-magazin.de ALLES BEIM NEUEN ALTEN Deichkind ■ Wenn die Deichkinder die Bühne entern, gibt’s nicht nur ordentlich etwas auf die Ohren – auch die Augen feiern eine fette Party. Manche mögen dabei Augenkrebs befürchten, für andere ist es die fetteste Schwarzlichtfiesta des Lebens. Für die aktuelle Tour zum Kassenschlager „Niveau Weshalb Warum“ ließen sich die Tech-HipHopper einiges einfallen und entwarfen Bühnenfirlefanz vom Feinsten. Wer die Nordlichter kennt, weiß, TRIALOGUE Wesseltoft Schwarz Berglund ■ Was Bugge Wesseltoft, Henrik Schwarz und Dan Berglund machen, fällt zwar unter Jazz und House und Ambient und Rock, ist aber auch anders als das, es ist Klassik: Die innere Triebkraft ihrer Werke – dass sich ein Thema seiner eigenen Dynamik überlässt und dann zu voller Größe entfaltet – ist an der Klassik geschult. SL ❚ WESSELTOFT SCHWARZ BERGLUND Trialogue Christuskirche Bochum; Termin: 16.1., 20 Uhr; Preis: 28 € dass es mit der Show auf großer Bühne nicht getan ist: Es gibt Ärger, wenn man und frau nicht tanzen, es gibt Stress, wenn man und frau nicht trinken – und vor sechs geht dabei auch keiner ins Bett. Mit „So ‘ne Musik“, „Denken Sie groß“, „Like mich am Arsch“, „Selber machen lassen“ und „Porzellan und Elefanten“ schufen die Nordlichter 2015 so manche Partyhymne. Ein Ende für 2016 ist nicht abzusehen – sind doch auf dem Album noch zehn weitere Hits versteckt. SL ❚ DEICHKIND Grugahalle, Norbertstr. 2, Essen; Termin: 28.1., 20 Uhr; Preis: 32 € (VVK) Brit Awards 2004 räumten sie als „Beste britische Band“, „Beste britische Rock-Band“ und für das „Beste Album“ ab. Doch Drogen und Allüren brachten das erfolgreiche Quartett zu Fall: Sänger Justin Hawkins brach mit seinem Bruder und verließ die Band. 2012 meldeten sich The Darkness nach sieben Jahren Pause mit der Scheibe „Hot Cakes“ zurück, 2014 folgte das angesehene „Last Of Our Kind“. Neu an der Schießbude: Rufus Tiger Taylor, Sohn des Queen-Drummers Roger Taylor. susa ❚ THE DARKNESS Zeche, Prinz-Regent-Str. 50-60, Bochum; Termin: 31.1., 20 Uhr; Preis: 25 € (VVK) DISTORTION BOOKINGS MLK 18 | HEINZ | 01.2016

KEVIN NIXON, 2014 MAGIC CIRCLE ENTERTAINMENT UNCLE M. M. SHAWN CRAHAN EIN ZUSTAND, DER BLEIBT Persistence Tour ■ Es geht um generelle Verhaltenstendenzen. Zu beobachten bei denjenigen, die mit unverminderter Motivation durch diese harte Nacht zu kommen versuchen – und zwar auch dann, wenn sie das anstrengende Moshen und das fiese Schwitzen über längere Zeit aufrechterhalten müssen. Ausdauer nennt man das. Persistenz eben. Auch in 2016 steht der Termin für das, was seit Jahren als SPIN. IN CONCERT Erobique ■ Es ist eine verlässliche Größe im Nightlife-Kalender des Dortmunder Jazzclubs: Die Tanzreihe „SPIN.“, kuratiert von Resident-DJ Daniel Albert, hat sich ganz der Housemusik verschrieben. Regelmäßig treffen hier deepe Sounds auf technoide Minimal Tracks – und das seit drei Jahren. Keine Frage: Da muss ein handgemachtes Geburtstagsständchen her! Und so kommt zur ersten „SPIN.“ im SOLINGEN ROCKT GEGEN RASSISMUS Schmutzki ■ „Liebster Mob! Seid ihr bereit zu weit zu geh’n?!“ So klingt es, wenn Schmutzki ihre Fans mobilisieren. Das, was nun ansteht, dürfte nicht nur dem Fan-Mob gefallen. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Solingen veranstaltet gemeinsam mit der Cobra ein großes Solidaritätskonzert zugunsten der Solinger Flüchtlingsarbeit. Ganz NEUES ALBUM Coheed And Cambria ■ In den letzten zehn Jahren arbeitete sich das New Yorker Quartett an die Spitze der modernen Rockszene und wird gegenwärtig als eine der progressivsten Kräfte des Genres betrachtet. Ihr neues Album „The Colour Before The Sun“ löst sich erstmals aus dem lyrischen Mittelpunkt der Science Fiction Saga. SL ❚ COHEED AND CAMBRIA Live Music Hall, Lichtstr. 30, Köln; Termin: 26.1., 20 Uhr; Preis: 29,45 € eines der größten Hardcore-Come-Together gilt. Zwölf Städte zwischen Warschau und Utrecht tragen in diesem Jahr den mehrstündigen Moshpit-Marathon aus, am 16.1. öffnet Oberhausen den Windmühlen-Kämpfern Tür und Tor. Im Line-up tummeln sich mit Ignite, Terror und H20 drei verlässliche Tour-Bekannte, aber auch Iron Reagan, Twitching Tongues, Wisdom In Chains und Risk It! lechzen nach Durchhaltevermögen. susa ❚ PERSISTENCE TOUR Turbinenhalle 1, Im Lipperfeld, Oberhausen; Termin: 16.1., 17 Uhr; Preis: 27 € GODS AND KINGS WORLD TOUR Manowar ■ „Wenn Du dachtest, die ‚Kings Of Metal Tour’ war kolossal, stell Dir nur vor was passiert, wenn wir uns mit den erderschütternden Gods Of War verbünden!”, trumpft Bassist Joey DeMaio auf. Stählern werden das neueingespielte „Kings Of Metal MMXIV“ und das nahende Jubiläum von „Gods Of War“ gepriesen. susa ❚ MANOWAR ISS DOME, Theodorstr. 281, Düsseldorf; Termin: 30.1., 20 Uhr; Preis: ab 81 € neuen Jahr einer, der seine Show selbst als Tanz-Konzert ankündigt: Erobique ist Schauspieler, Filmmusiker, Entertainer und Teil des Hamburger Trios International Pony (mit DJ Koze und Cosmic DJ). Das Rahmenprogramm gestaltet Gastgeber Daniel Albert selber und holt Housegarant Stu Patrics zu sich an die Plattenteller. Die Tickets sind streng limitiert, Restkarten wird es an der Abendkasse ab 21 Uhr geben. susa ❚ EROBIQUE domicil, Hansastr. 7-11, Dortmund; Termin: 9.1., 22 Uhr; Preis: 15 € (VVK) ZUM GEDENKEN AN PAUL Slipknot ■ Festlich und glanzvoll lag der Masken- Metal-Ball im letzten Jahr vor uns: Nach dem Tod von Gründungsmitglied, Bassist und Songwriter Paul Gray und anschließender sechsjähriger Pause waren Slipknot grimmiger denn je auf die Bühnen zurückgekehrt. Im Anschlag: die frische Wut-Wumme „5: The Gray Chapter“. susa ❚ SLIPKNOT ISS DOME, Theodorstr. 281, Düsseldorf; Termin: 4.2., 20 Uhr; Preis: ab 58 € (VVK) vorne mit dabei: Schmutzki, das Indie- Punkrock-Trio aus Stuttgart. Einmal mehr bereit zu zeigen, wie gut Party und Politik Hand in Hand gehen können. Auf ihre EP „Mob“ (2014) ließen sie jüngst den ersten Longplayer „Bäm“ folgen. Und hier gehen Beat Schmutz, Dany Horowitz und Flo Hagmüller nicht gerade zimperlich mit den A***löchern dieser Welt um. Eine Band aus der Umgebung wird an diesem Abend supporten. susa ❚ SCHMUTZKI Cobra, Merscheider Str. 77-79, Solingen; Termin: 30.1., 19:30 Uhr; Preis: 5/8 € Sparkasse Dortmund und Radio 91.2 präsentieren: RuhrHOCHdeutsch im Spiegelzelt Musik · Kabarett · Comedy 28. Juni – 9. Oktober 2016 Vorverkaufsstart: 30. Januar 2016 Rheinlanddamm 200 (an der Westfalenhalle 1) www.ruhrHOCHdeutsch.de

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