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HEINZ MAGAZIN DORTMUND 07-2017

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HEINZ Magazin Juli 2017, Ausgabe für Dortmund

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT HEINZ-AUTORIN © NACHLASS MEMPHIS SCHULZE; VG BILD-KUNST, BONN JUBILÄUM KUNSTHALLE, TEIL 2 Singular / Plural ■ Michael Deistler, Bruno Demattio, Achim Duchow, Astrid Heibach uva.: Der zweite Teil des Ausstellungs-Reigens zum 50-jährigen Jubiläum der Kunsthalle kümmert sich um künstlerische Kollaborationen, die in den 1970er-Jahren in der Düsseldorfer Kunstszene entstanden waren und die den engen Grenzen des westlichen Kunstsystems zu entkommen suchten. Gemeinsam grenzte man sich ab von Faschismus und der Ordnung des Kalten Krieges, versuchte gleichzeitig aber auch, die Institutionen auf den Kopf zu stellen. Malerei und Musik, Fotografie und Diaprojektionen, Film, Intermedia und Performances waren die Mittel der Wahl in jenen schillernden Jahren. Ideen und Bilder aus Alltag, Comics, Popkultur – alles konnte angeeignet werden. Grundsätzlich aber ging es immer auch um die Funktion des Bildes, um politische Haltungen und Alltagsmythen. kb ❚ SINGULAR / PLURAL. Kollaborationen in der Post- Pop-Polit-Arena Kunsthalle, Grabbeplatz 4, Düsseldorf; Dauer: bis 1.10., Di-So 11-18 Uhr FRUCHTBARE KOOPERATION The Hot Wire ■ Marl als Partner der Skulptur Projekte Münster 2017 – die Grundidee überzeugt. Marl hatte schon früh einen ansehnlichen Skulpturenparcours, und der Kontrast zwischen den Städten ist inspirierend. Die Schau im Marler Museum inspiriert aber eher Insider: Gezeigt werden rund 50 Mini-Skulpturen, Modelle für die Skulptur Projekte Münster ab 1977 oder Marls öffentlichen Raum; manche realisiert, andere nicht, manche professionell gefertigt, andere gebastelt. Vorm Museum stehen Skulpturentausch-Werke aus Münster, darunter Schüttes Melonen-Säule. Ruthenbecks Pferde-Performance (Foto) steht sonntags auf dem Plan. Im angrenzenden Park läuft eine Kreidelinie von Joëlle Tuerlinckx quer über den Rasen. Wer ihr folgt, gelangt zu dem vielleicht bald neuen Museumsdomizil in der ehemaligen Hauptschule Kampstraße, wo zwölf Videokunstwerke zu sehen sind. ch ❚ THE HOT WIRE Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1, Marl; Dauer: bis 1.10., Di-Fr 11-17 Uhr, Sa/So 11- 18 Uhr; www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de © SKULPTURENMUSEUM GLASKASTEN MARL, FOTO: THORSTEN ARENDT CLAUDIA HEINRICH Real. Unreal. Virtual Gemälde, Grafik, Skulptur, Rauminstallation – Kunst zum Anfassen war gestern. Das NRW-Forum in Düsseldorf öffnet die Pforte zur künstlerischen Virtual Reality. Vor dem Ausstellungsbesuch steht eine virtuelle Hürde: die Anmeldung für einen Timeslot an einer der fünf Stationen unter www.nrw-forum.de/ ausstellungen/unreal. Hat man die genommen und nun einen Termin, muss man sich für dieses Erlebnis zunächst ganz klassisch durch das Haus bewegen, hoch in eine 250 Quadratmeter große VR-Lounge im Obergeschoss. Mit waberndem Gummiboden, der Stürze abfedern kann, denn man bewegt sich auf unsicherem Terrain. Erst mal einen dieser albernen taucherbrillenartigen Gesichtsriegel aufgesetzt und ab geht’s ins schwindelerregend Ungewisse der von webaffinen Künstlern konzipierten Paralleluniversen. Für die erste VR-Ausstellung „Unreal“ bis Ende Juli programmierten fünf Künstler Welten, in denen man sich ganz nach Belieben verirren kann. Schwindelanfällige am besten im Sitzen. Claudia Heinrich FOTO: FRANK VINKEN © NACHLASS BERND UND HILLA BECHER (AUSSCHNITT) LANDSCHAFTEN PAR EXCELLENCE Andreas Achenbach ■ Mehr noch als Claude Lorrain oder Ruysdael galt Andreas Achenbach (1815-1910) in der Kunstkritik seiner Zeit als „Herrscher über Land und Meer“. Mit beeindruckenden, hochwertigen, größtenteils unveröffentlichten Werken und Dokumenten stellt Kuratorin Bettina Baumgärtel im Museum Kunstpalast den genialen und produktiven Malerfürsten der Düsseldorfer Malerschule ebenso vor wie den politischen Karikaturisten um 1848. DIE DREI PREISTRÄGER Light Art Award ■ Die Ausstellung präsentiert die drei Award-Finalisten mit ihrer Arbeit in je einem Katakombenraum. Das Künstlerduo Vroegop/ Schoonveld hatte ursprünglich ein begehbares Unendlichkeitszeichen aus 200 rotierenden schwarz-weiß karierten Lampen konzipiert, musste aber umdisponieren und das Lampenband diagonal durch den Raum winden. Abgespeckte Idee, verpuffte Wirkung. Tilman Küntzels blinkender Kronleuchter © MUSEUM LA8 BADEN-BADEN GLAUBHAFTE LICHTBILDNEREI Experimenta ■ Er fotografiere, was er nicht malen wolle, sagte Man Ray. Seine Rayografien der 1920er- Jahre – auf Fotopapier gelegte, mehrfach belichtete Objekte – belegen: Fotopapier zeigt viele Facetten von „Wirklichkeit“. Mit rund 100 Fotografien aus der Sammlung des Von der Heydt Museums zeigt Kuratorin Beate Eickhoff einen konzentrierten, sehenswerten Blick auf Ikonen des relativ jungen Mediums Fotografie. Unter den Arbeiten von rund 50 Künstlern finden sich „Klassiker“ des „Neuen Sehens“ der Bauhausfotografen László Moholy- Nagy, Wols, Sander, Florence Henri, Bloßfeldt. Für Bernd und Hilla Becher ist Industrie selbst Kunst (Schwebebahnhof Werther Brücke, 1970, Foto). Ingrid Kruse zeigt Wuppertaler Persönlichkeiten von Pina Bausch bis Johannes Rau und Alice Schwarzer. Zur Genderdebatte collagiert Guido Jendritzko Lexikonartikel mit Bildern von „Frau“ und „Mann“. bws ❚ EXPERIMENTA. Fotos aus der Von der Heydt-Sammlung Von der Heydt-Kunsthalle, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, Wuppertal; Dauer: bis 13.8., Di-So 11-18 Uhr ; www. von-der-heydt-kunsthalle.de liegt dagegen absichtlich wie abgestürzt auf dem Boden, illuminiert von Fehlzündungen aus einem Schaltkasten. Wandlautsprecher übertragen die Aussetzer als kristalline Klimperklänge. Der 1. Preisträger Satoru Tamura begreift Licht als Phänomen ohne narrative Bedeutung. Er installierte eine Säule aus Glühbirnen an Kabeln. Eine automatisch bewegte Messingstange erzeugt Funkenschläge. Blitzt der Funke auf, erlischt die Säule. ch ❚ LIGHT ART AWARD Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1, Unna; Dauer: bis 3.9.; Führungen: Di-Fr 13/15/17 Uhr, Sa/So stündlich 12-17 Uhr Achenbach ist viel gereist: in die Niederlande, nach Skandinavien (1835), nach Paris, nach Italien (1843-45). Er knüpfte ein international erfolgreiches Netzwerk, war Mitbegründer des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf und gilt als Gründer des deutschen Realismus („Küstenlandschaft“, 1837). Das „Sensations”- Bild „Der Untergang der President“(1842) wird als „mehrdeutige Metapher eines Überlebenskampfes“ interpretiert. bws ❚ ANDREAS ACHENBACH. Revolutionär und Malerfürst Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, Düsseldorf; Dauer: 7.7.-1.10., Di-So 11-18, Do 11-21 h; www. smkp.de 54 | HEINZ | 07.2017

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