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HEINZ MAGAZIN DORTMUND 04-2017

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HEINZ Magazin April 2017, Ausgabe für Dortmund

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEURIN VIKTOR SCHANZ VON GLÜCK UND WUT Massendefekt ■ Und es lohnt sich eben doch, sein Ding gnadenlos durchzuziehen: Die Punk’n‘Roller von Massendefekt stammen größtenteils aus der beschaulichen Niederrhein-Ödnis, haben sich in den letzten 15 Jahren aber fleißig nach oben gespielt und wurden letztes Jahr mit dem Support von AC/DC in Düsseldorf belohnt. Sebastian Beyer, Claus Pütz, Mike Duda und Alex Wolfart können aber auch ganz gut alleine zum Mitsingen/-gröhlen, Tanzen und Schwitzen anstacheln. Die Texte ihrer deutschsprachigen Songs handeln von Freude, Glück und Wut – und all das ohne Gefühlsduselei, versprechen Massendefekt. Der letzte Sommer stand im Zeichen diverser Festivals sowie des aktuellen Albums „Echos“. Da dieses schon bald einen würdigen Nachfolger erhalten soll, verziehen sich die Jungs demnächst ins Studio. Zuvor aber noch drei ausgewählte, rare Clubshows: Welch Glück, die Zeche Bochum ist mit dabei. RT ❚ MASSENDEFEKT Zeche, Prinz-Regent-Str. 50-60, Bochum; Termin: 2.4., 20 Uhr; Preis: 19 € UNBREAKABLE TOUR EUROPE Parkway Drive ■ Grundsätzlich dürfte es keine verlockende Aussicht sein, Winston McCall und seine australische Bande aus Byron Bay mit Wut im Bauch anreisen zu sehen. Aber die Wut im Werk, die ist dann doch erwünscht. Seit 2015 haben Parkway Drive „Ire“ am Start und stürmten damit auf Platz 1 in Australien. Tatsächlich konnte der sonst so breakdownaffine Fünfer hierauf zu neuer Schwere finden – warum nicht einfach mal mit ein wenig Sanftmut das Fresslein polieren? Überzeugt davon, dass die Spezies Mensch angesichts der gesellschaftlichen Fehlfunktionen noch nicht das Beste aus sich herausgeholt hat, schlagen Parkway Drive Alarm. Mit im Schlepp haben sie Asking Alexandria, die in letzter Zeit Sänger-Achterbahn fahren: Im Oktober kehrte der Anfang 2015 ausgeschiedene und zwischendurch stark verfluchte Danny Worsnop zurück und ersetzte die abhandengekommene Zwischendurchhoffnung Denis Stoff. susa ❚ PARKWAY DRIVE + Asking Alexandria Mitsubishi Electric Halle D‘dorf; Termin: 6.4., 18 Uhr; Preis: 45 € BEN WRIGLEY SUSANNE SCHERNEWSKI Jäger und Sammler 1870 wanderte der erfinderische Hannoveraner Emil Berliner in die USA aus, tüftelte und frickelte, bis er 1887 mit seinem patentierten „Verfahren und Apperat für das Registrieren und Wiederhervorbringen von Tönen“ zum epochalen Bahnbrecher aufrückte. Auch noch 130 Jahre später ist der Erfinder von Grammofon und Schallplatte in aller Wohnzimmer: Vinyl ist mehr denn je back. Laut Bundesverband Musikindustrie und GfK Entertainment erlebt die Schallplatte „seit 2007 eine bisher ununterbrochene Aufwärtskurve“. Ein Trend, der den Musikdealern unseres Vertrauens in die Plattenkiste spielen dürfte. Die blasen überdies zu einem runden Jubiläum: Der „Record Store Day“ feiert seine zehnte Auflage. Am 22. April bescheren die unabhängigen Plattenläden weltweit wieder exquisite und rare Releases und Specials, erstmals begleitet von einem kostenfreien eigenen Magazin. Sammler sollten also schnellstens einen Mitmach-Shop unter recordstoredaygermany.de aufstöbern. Hier sind auch alle RSD-Veröffentlichungen gelistet – Schätze verstorbener Legenden, lebendiger Ikonen und nationaler Künstler. Susanne Schernewski PAUL COX MIRABELLE DOIRON GRÖSSER DENN JE Philipp Poisel HEINZ PRÄSENTIERT: Balbina ■ Sich mal eben so sieben Jahre zwischen zwei Platten Zeit lassen, das kann ganz schön in die Hose gehen. Philipp Poisel ist dieses Wagnis eingegangen und hat dennoch alles richtiggemacht: Das jüngst erschienene dritte Werk „Mein Amerika“ ging direkt auf Platz 1 der Charts und beweist gleichzeitig, in welche Richtung sich der Ludwigsburger Songwriter entwickelt hat. Waren es zu Karrierebeginn vorwiegend ruhige Töne, die Poisel anschlug, ist mittlerweile ein echter Bandsound zu vernehmen. Diesen entwickelte der Künstler nicht irgendwo, sondern in den ehrwürdigen „Blackbird Studios“ in Nashville Tennessee. Klar, dass solch ein Fortschritt auch nach räumlicher Veränderung schreit: Die großen Hallen und Arenen rufen nämlich! Dort findet Poisel ausreichend Platz für seine Stimme und Songs. Pause machen is‘ jetzt also nicht mehr, Philipp! RT ❚ PHILIPP POISEL LANXESS arena, Köln; Termin: 8.4., 19.30 Uhr; Preis: ab 37,85 € + König-Pilsener-Arena, Oberhausen; Termin: 11.4., 19.30 Uhr; Preis: ab 48,50 € SECHS STÄDTE – VIER LÄNDER Impericon Festival ■ Es scheint, als habe man die Unternehmenspolitik im Festivalbereich mit einem weiteren Abrissschmankerl dauerhaft – weil erfolgreich – durchsetzen können! Seit 2011 veranstaltet Impericon sein hard- und metalcorelastiges Festival, das sich nach Start in der Firmenheimat Leipzig bis heute räumlich ausdehnen konnte. Zum dritten Mal in Folge steht nun Oberhausen auf dem Tourplan, der sich 2017 über sechs Städte in vier Ländern HEY, HEY, HEY, HEY! Simple Minds ■ Kindern der 1980er ist es nahezu unmöglich gewesen, um den Film „The Breakfast Club“ herumzukommen. Ebenso schwer fällt es, den darin zu hörenden Song „Don‘t You (Forget About Me)“ der Simple Minds wieder aus dem Gehörgang zu verbannen. Diesen und weitere Hits gibt’s nun per „Acoustic Live“-Tour im neuen Gewand. RT ❚ SIMPLE MINDS Colosseum Theater, Altendorferstr. 1, Essen; Termine: 8./9.4., jew. 20 Uhr; Preis: ab 54,95 € erstreckt. Auf allen Stopps zwischen Wien und München zocken Miss May I, Thy Art Is Murder (mit frisch zurückgekehrtem Sänger Chris „CJ“ McMahon) und Being As An Ocean. Ihnen steht ein städteindividuelles Line-up zur Seite: Dank der Herrschaften von Caliban, Ignite (Foto), Anti-Flag, Emil Bulls, Breakdown Of Sanity, Rogers, H2O, Swiss + Die Andern, Wolf Down, Burning Down Alaska, To The Rats And Wolves, Casey und Henriette B droht der Turbinenhalle akute Einsturzgefahr. susa ❚ IMPERICON FESTIVAL Turbinenhalle, Im Lipperfeld 23, Oberhausen; Termin: 22.4., 13 Uhr; Preis: 61,90 € (VVK) ■ Im FZW gibt’s am 11.4. einige Antworten. Antworten auf Fragen, die sich die Liedermacherin Balbina in ihren kleinen zauberhaften Songs stellt: „Warum lassen Maiglöckchen den Kopf hängen?“ oder „Was hält mich am Leben und warum?“ Der melancholische Grundton in den Liedern der gebürtigen Polin Balbina Monika Jagielska trifft dabei immerzu auf facettenreiche Bilder, die die Künstlerin wortstark mittels ihrer Texte entwirft. „Ich muss was gegen das Nichtstun tun, denn das Nichtstun tut mir gar nicht gut“ – klingt einfach und direkt, bleibt beim Hörer aber lange hängen. Und wie wurde die Liebe zur Musik entfacht? Aus den wenigen Kassetten, die ihre Mutter besaß, schnappte sich Balbina als Kind ABBAs „The Greatest Hits“, drückte auf „Play“ und war sofort Feuer und Flamme. Begeistert war auch Herbert Grönemeyer, weshalb er Balbina vor zwei Jahren in sein Vorprogramm holte. RT ❚ BALBINA FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 11.4., 20 Uhr; Preis: 18 € (VVK) CHRISTOPH KOESTLIN NICO WÖHRLE 18 | HEINZ | 04.2017

WMG LIVE NATION CHECK YOUR HEAD KRAFT DER AKUSTIK ASP ■ Die Vorgabe lautet: kleine Clubs, intime Atmosphäre. Die Frankfurter Düsterrocker von ASP begeben sich nach 2015 erneut auf Semi-Acoustic-Tour, suchen dabei die Nähe zu ihren Fans und geben sich mit einnehmenden Klängen greifbar nah. Ganz ohne Elektronik entsteht bei den Gigs ein pures Konzerterlebnis, das die Spielfreude von Alexander „Asp“ Frank und seinen Mannen umso mehr HARDCORE-MAUERFALL Terror ■ Ihre letzte Langrille „The 25th Hour“ schickten die kalifornischen Hardcorler von Terror im Sommer 2015 über den Äther. Doch nun gibt es Nachschlag in EP-Form: Ende April wird „The Walls Will Fall“ via Pure Noise Records und Triple B Records erscheinen. Wie man das Ganze minutenmäßig einordnen darf, ist dabei die große Frage. Denn dass Terror gerne in weniger als einer halben Stunde WEGWEISER DER SZENE Deftones ■ Das Anfangstempo ihrer NuMetal- Tage war gemächlich, erst im Jahr 2000 sollte der Durchbruch für Chino Moreno und seine Jungs mit einem Meisterwerk erfolgen: „White Pony“ sprengte die Genregrenzen und verstörte dank der aggressiven und depressiven Stimmungen seines Sängers als experimentelles Album zwischen Hysterie und Sentimentalität. Doch interne Spannungen und LIEDER UND LYRIK Bob Dylan ■ Der ihm kürzlich verliehene Literatur- Nobelpreis hat ihn, sagen wir, nicht unbedingt umgehauen. Bob Dylans Welt ist eben doch die Konzertbühne, und auf diese zieht es ihn nun für vier Deutschland-Gigs. Lebensnahe Dichtung sind Songs wie „The Times They are A-Changin‘“ oder „Like a Rolling Stone“. RT ❚ BOB DYLAN Mitsubishi-Electric-Halle Düsseldorf; Termin: 13.4., 20 Uhr; Preis: ab 63,65 € verdeutlicht. Spätestens mit „Zaubererbruder – Der Krabat-Liederzyklus“ setzten die Jungs ohnehin auf einen dichteren Sound, der mittelalterliche Folk-Klänge und Liedermacher-Elemente vereinte; auch „ASP LIVE … auf rauen Pfaden“ zeigt, welche Kraft die Songs entfalten, wenn sie aufs Wesentliche reduziert werden. In Wuppertal wird’s eine Nummer größer: Konzert inklusive Filmdreh in der Historischen Stadthalle. RT ❚ ASP Historische Stadthalle, Johannisberg 40, Wuppertal; Termin: 15.4., 20 Uhr; Preis: ab 33,05 € THE BOOK OF SOULS-TOUR 2017 Iron Maiden ■ Februar 2016 startete die „The Book Of Souls“-World Tour zum aktuellen Album der Schwermetaller um Bruce Dickinson. Damals donnerten Iron Maiden noch mit ihrer Boeing 747 von Stopp zu Stopp, doch inzwischen wurde die Ed Force One verrentet. Mit welchem Vehikel setzen sie ihre Reisen wohl jetzt fort? susa ❚ IRON MAIDEN + Shinedown K.-Pilsener-Arena, Oberhausen; Termine: 24.+25.4., 19.30 Uhr; ab 78 € Albumspielzeit zum Wesentlichen kommen, ist bekannt. Wie mini also wird das Minialbum? Hauptsache jedoch wird sein, dass Scott Vogel ein gewohnt eindringliches Wort an die Brut vor den Boxen schickt – wie ehrlich und aggressiv es auch ausfallen möge. Zuletzt hatte der Terror-Frontmann immer wieder große Rückenprobleme, fiel zwischenzeitlich sogar ganz aus. Ihm ist eine gute Konzertsaison zu wünschen. susa ❚ TERROR + Born From Pain Bhf. Langendreer, Bochum; Termin: 16.4., 19.30 Uhr; Preis: 20 € KLARE WORTE Fatoni ■ Auch wenn Anton Schneider aka Fatoni ein Schauspielstudium an der Münchner Otto Falckenberg Schule absolvierte, macht er seinen Fans nichts vor: Der Rapper beweist in seinen Texten klare Kante, oft mit Augenzwinkern, immer in Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist. Live herausragend! RT ❚ FATONI Hotel Shanghai, Steelerstr. 33, Essen; Termin: 20.4., 21 Uhr; Preis: 17 € (VVK) der Unfall von Bassist Chi Cheng im Jahr 2008 – Cheng starb 2013 trotz ursprünglich guter Aussichten auf Genesung – stellten die Deftones auf harte Proben. Nach „Diamond Eyes“ (2010) und „Koi No Yokan“ (2012) galoppierte 2016 ihr achtes Vollblut „Gore“ aus dem Rockstall und zog an den bisherigen Bestmarken der Zugpferde „White Pony“ und „Deftones“ vorbei. Ein Laut-Leise-Spiel mit sphärischen Arrangements. susa ❚ DEFTONES + Skyharbor E-Werk, Schanzenstr. 37, Köln; Termin: 1.5., 20 Uhr; Preis: 35 € (VVK) DAMIAN MARLEY PATRICE NAS SIDO PROTOJE G-EAZY POPCAAN ALPHA BLONDY BILDERBUCH DUB FX TOOTS & THE MAYTALS JOY DENALANE DANAKIL KABAKA PYRAMID SKATALITES YANISS ODUA IRIE RÉVOLTÉS XAVIER RUDD DUBIOZA KOLEKTIV TEESY OK KID NATTALI RIZE META & THE CORNERSTONES UMSE SYSTEMA SOLAR CALI P JAH9 VOLODIA DRUNKEN MASTERS BUKAHARA RUNKUS FAADA FREDDY JEREMY LOOPS JAMARAM JAHCOUSTIX SENTINEL POW POW MOVEMENT JUGGLERZ Festivalinfos: summerjam.de Tickets an allen bekannten VVK-Stellen TWO OPEN AIR STAGES BAZAR DANCEHALL ARENA CHILL OUT ZONE 30. JUNI - 2. JULI 2017 KÖLN FÜHLINGER SEE Örtliche Durchführung: Fühlinger See Veranstaltungs GmbH INFO: SUMMERJAM.DE