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HEINZ Magazin Dortmund 02-2016

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HEINZ Magazin Februar 2016, Ausgabe für Dortmund

KONZERTE ÜBERSICHT

KONZERTE ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEUR BENEDIKT SCHNERMANN KENNEN SIE EIGENTLICH SCHON? Enno Bunger ■ Wer sich ein wenig mit friesischen Namen auskennt, der ahnt, in welchem deutschen Landstrich dieser Mann geboren sein könnte. Tatsächlich hat der Musiker vor knapp 30 Jahren das Licht der Welt in Leer, Ostfriesland erblickt. Inzwischen ist er in Hamburg zu Hause und veröffentlichte im letzten Oktober mit „Flüssiges Glück“ sein drittes Album. Seine musikalische Karriere startete Bunger als Barpianist und Organist, die ersten Songs wurden im Anschluss an das Abitur 2006 geschrieben. Ende 2008 entdeckte er sein heutiges Label PIAS Germany. 2009 erschien mit „Herzschlag“ die erste Single, 2010 das Debütalbum „Ein bisschen mehr Herz“ und 2012 das Trennungs-Konzeptwerk „Wir sind vorbei“. Mehr als ein Jahr lang arbeitete Bunger an „Flüssiges Glück“, produzierte und schraubte bis ins letzte Rauschen zusammen mit Tobias Siebert im Studio in Berlin. Das Ergebnis? Kann sich hören lassen. SL ❚ ENNO BUNGER Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, Essen; Termin: 26.2., 20 Uhr; Preis: 17 € (VVK) RUNNING WITH... Aurora ■ Die Werbeindustrie – Fluch und Segen! Bedenklich, wenn es um die Ausschlachtung von Kunst und Kultur geht. Spannend, wenn man die Bekanntschaft mit talentierten Künstlern machen darf, die in sämtlichen Ecken des Globus’ von Marketing Scouts aufgestöbert werden, um sie mit Produktkampagnen zu paaren und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ohne nervige Werbung wären wir wohl kaum in den Genuss von Aurora Aksnes gekommen, deren Stück „Running With The Wolves“ den Werbespot eines international bekannten Telefonanbieters schmückte. Das Ende vom Lied: „Musik, die mein Herz flattern lässt“, twitterte Katy Perry. Der britische „Guardian“ zog Parallelen zu Kate Bush und Lykke Li. Beim norwegischen Sender NRK P3 wurde Aurora als beste norwegische Newcomerin 2014 für Gold nominiert. Im März folgt das Albumdebüt: „All My Demons Greeting Me As A Friend“. SL ❚ AURORA Konzerthaus, Brückstr. 21, Dortmund; Termin: 5.2., 20 Uhr; Preis: 21-34 € (VVK) KENNY MCCRACKEN SVEN LINNERT Wenn Helden sterben Ein jeder hat sie, diese Helden: Schauspieler, Musiker, die uns ein Leben lang begleiten, beeinflussen und inspirieren. Und das seit Kindheitstagen. Mit diesen Helden verbindet jeder das eine oder andere Gefühl, die eine oder andere Liebe, dieses oder jenes Erlebnis. Mit diesen Helden assoziiert man einen musikalischen Soundtrack des Lebens. Aber was passiert, wenn diese Helden sterben? So wie kürzlich Lemmy Kilmister, Blowfly, Glenn Frey und David Bowie. Es folgt ein stummer Aufschrei bei Facebook, Menschen posten massenweise Songs, können es nicht fassen, dass der oder die KünstlerIn so „jung“ gestorben ist. Dabei lässt man oft außer Acht, dass viele Musiker ein unstetes Leben führten: Touren, Drogen, Alkohol, ein gestörter Schlafrhythmus und miese Ernährung sind nicht die besten Voraussetzungen für ein langes Leben. Offensichtlich sterben die musikalischen Helden der eigenen Jugend langsam weg. In spätestens 20, 30, 40 Jahren sind wir dann dran. Was ist daran nur so verwunderlich? Sven Linnert PHILIPP RATHMER ASH NEWELL NASA UNIVERSE TOUR 2016 LGoony vs. Crack Ignaz ■ 2014 kamen sie aus dem Nichts – und wollen erst mal nicht wieder dahin: die Hustensaft-Protagonisten Crack Ignaz und LGoony. Beide gehören zu einer neuen Schwemme deutscher (Cloud-)Rap-Athleten, die für ein bestimmtes Timbre stehen. Nonsens-Texte, verträumte aber kräftige Beats und statt Marihuana vornehmlicher Hustensaft-Konsum für den Codein-Rausch. Die Kunstfigur Crack Ignaz aus Salzburg nennt sich selbst „König BOBBY DICK IS BACK B-Tight ■ Unkalkulierbar und facettenreich, das ist Bobby wohl. Und zügig ist er dieses Mal auch. Der Musiker, den man wohl eher unter seinem Künstlernamen B-Tight kennt, veröffentlichte zu Jahresbeginn ein Sequel zu seinem 2015 erschienenen und erfolgreichen Album „Retro“. Letztere Scheibe katapultierte ihn letztlich auf Platz 8 der deutschen Charts, zehn selbst gedrehte Videos und 34 Tourtermine sprachen überdies für sich. Klotzen statt der Alpen“ und hat einen Hang zu Autotune. Er ist sehr entspannt und wechselt im Rap zwischen Wiener Schmäh und US-Slang. LGoony macht durchaus mal auf dicke Hose, hebt aber nicht ab und überrascht als Protagonist der Cloud-Rap-Szene: Er verweigert sich der für den Cloud-Rap doch so charakteristischen textlichen Bedeutungslosigkeit und der ständigen Wiederholung. Nicht ohne Grund fliegen dem Kölner Flyboy deswegen die Herzen der deutschen Rap-Szene zu. SL ❚ LGOONY + CRACK IGNAZ Hotel Shanghai, Steeler Str. 33, Essen; Termin: 6.2., 23 Uhr; Preis: 11,56 € (VVK) HEINZ PRÄSENTIERT Black Stone Cherry ■ Folgt nun eine Ode an den Bluegrass State? Black Stone Cherry, die Hardrock-Kings aus Kentucky, stellen einen neuen Langspieler in Aussicht: Am 1. April soll ihr fünftes Album namens „Kentucky“ via Mascot erscheinen – aufgenommen natürlich in ihrer Heimat. Die erste Single heißt „The Way Of The Future“. Seit 15 Jahren liefert das Quartett so leidenschaftlichen wie kraftvollen, rifforientierten Hardrock-Sound mit Südstaaten- HEY TOUR 2016 Andreas Bourani ■ Auf welchem Weg auch immer Bourani geht, die Richtung stimmt: ob als Hymnen- Lieferant für die Fußball-WM, Coach in der Casting-Show „The Voice of Germany“ oder Raumfahrtkumpel von Sido. Jüngst wurde sein zweites Album „Hey“ in Deutschland mit Fünffach-Gold ausgezeichnet. Parallel läuft die große Arenatournee. susa ❚ ANDREAS BOURANI König-Pilsener-Arena, Oberhausen; Termin: 4.2., 20 Uhr; Preis: ab 42 € (VVK) Feeling ab und verweist so auf seine Wurzeln: Über die Schallplatten ihrer Eltern und zwischen den Postern der großen Blues-, Bluegrass- und Classic-Rocker erstarkte ihre Liebe zur Musik. Zuletzt galt „Magic Mountain“, das von Mischpult-Mann Joe Barresi (Queens Of The Stone Age, Tool, Soundgarden) produziert wurde, als Maß aller Dinge. Mit der Scheibe war die Truppe über ein Jahr auf Tour, bevor sie sich Anfang 2015 aus „privaten Gründen“ kurz zurückzog. susa ❚ BLACK STONE CHERRY + Theory Of A Deadman FZW, Dortmund; Termin: 12.2., 19 Uhr; Preis: 25 € (VVK) kleckern ist nun einmal das Motto des 1979 in Palm Springs (USA) geborenen Robert Edward Davis. Diesen Weg geht er mit seinem neuen Album „Born 2 B-Tight“ konsequent weiter – ohne dabei zu stagnieren. Tatsächlich finden sich hier auch ein paar reifere Songs und nachdenklichere Themen. Doch die dicke Partylippe riskiert der mehrfache Vater hier und da immer noch gerne nach guter alter Aggro-Manier. SL ❚ B-TIGHT FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 16.2., 20 Uhr; Preis: 17,20 € + KLUB, Gathe 50, Wuppertal; Termin: 19.2., 19 Uhr; Preis: 17,20 € MARK NEYER 22 | HEINZ | 02.2016

UNIVERSAL MUSIC UNIVERSAL MUSIC OLIVER RATH SO GEHT GUTE LAUNE Sven Van Thom ■ Es reicht, sich an sein „Trauriges Mädchen“ zurückzuerinnern, um daran zu zweifeln, dass dieser Mann ein Rezept für gute Laune ausstellen könnte. „Phantomschmerz“ (2008) hieß das zum Heulen schöne und stellenweise doch auch irgendwie ulkige Debütalbum des Berliner Gitarrenpop-Musikers. 2012 folgte mit „Ach!“ der zweite Gefühlsausbruch. „Ich hab geweint, ich hab gelacht“ singt MIT WUT AUF EUROPEAN TOUR Parkway Drive u.a. ■ Sie hatten den Sommer fest im Griff, spielten eine gewaltige Festivalsaison. Im rot-weißen Schnipselregen brannte so manche grüne Wiese bei „Wild Eyes“, während Sänger Winston McCall das lodernde Feuer vor der Bühne noch mit ein wenig Öl beträufelte. Parkway Drive, die australischen Metalcorler, die mit den genretypischen Clean Vocals allerdings nie viel am Hut hatten, kamen 2012 INTO THE WILD LIFE Halestorm BRISTOL IS BACK Massive Attack ■ Vor knapp 25 Jahren infizierten Robert „3D“ Del Naja und Grantley „Daddy G“ Marshall mit ihrem Sound den Globus und riefen ein Genre ins Leben. Das wird heute – zugegeben – nicht mehr in den Clubs gefeiert, dafür aber immer mal wieder und allzu gern aus der Nostalgiekiste geholt: TripHop made in Bristol. SL ❚ MASSIVE ATTACK + Young Fathers Palladium Köln; Termin: 16.2., 20 Uhr; AUSVERKAUFT da dieser wunderliche Kauz zwischen Melancholie, Marotte und Mätzchen – mit mehr oder weniger Biss. Mit „So geht gute Laune“ erschien im letzten Jahr also sein dritter Longplayer. Es geht immer noch um die Liebe, ein bisschen jedenfalls. Und um Spökes. Musikalisch winken die 1960er, 70er, 90er, der Indie, der Beat, der Rap. Und der Titeltrack, der endet so: „So geht gute Laune… dahin.“ Beruhigend: Das ist Van Thom. susa ❚ SVEN VAN THOM Druckluft, Am Förderturm 27, Oberhausen; Termin: 12.2., 21 Uhr; Preis: 10 € POP-WÜNDERCHEN Ellie Goulding ■ Im Februar reist die britische Überfliegerin mit ihrem neuen Album „Delirium“ nach Oberhausen und setzt die 2009 gestartete Glückssträhne fort. Bereits mit ihrem Debüt „Lights“ überraschte die 29-Jährige: Wunderbar funktioniert ihr Gemisch aus klassischen Folk-Kompositionen und Elektronik im Popgeschäft. SL ❚ ELLIE GOULDING König-Pilsener-Arena, Oberhausen; Termin: 26.2., 19 Uhr; Preis: ab 44,95 € mit ihrem wichtigen Werk „Atlas“ um die Ecke. Seit 2015 ist „Ire“ am Start – Platz 1 in Australien und Platz 8 in Deutschland. Und hier setzt die Combo, die sonst immer für harte Breakdowns zu haben war, plötzlich mit melodischen Gitarren eine Zäsur: Warum noch schneller und noch brutaler, wenn Wut auch mit Sanftmut ins Gesicht prallen kann? Mit ihnen reisen die Berserker Architects und Thy Art Is Murder an. susa ❚ PARKWAY DRIVE u.a. Turbinenhalle, Im Lipperfeld, Oberhausen; Termin: 18.2., 18 Uhr; Preis: 32 € THE 50TH ANNIVERSARY – WORLD TOUR Scorpions ■ 2015 war das Jubiläumsjahr für die Hannoveraner Band um Klaus Meine, Rudolf Schenker und Matthias Jabs, die 2013 den Rücktritt vom Rücktritt bekanntgegeben hatte. Auf den Kinostart der Doku „Scorpions – Forever And A Day“ folgte ihr Albums „Return To Forever“. Wann kommt der endgültige Abschied? susa ❚ SCORPIONS Westfalenhalle, Rheinlanddamm 200, Dortmund; Termin: 18.3., 20 Uhr; Preis: 87,50 € ■ Der Papa wird‘s schon richten – er ist ja Bassist. Und so war es Vater Hale, der Ende der 1990er Jahre mit dem singenden Töchterchen Elizabeth „Lzzy“ (13) an der Gitarre und Sohnemann Arejay (10) am Schlagzeug die Band Halestorm hochzog. Der ausgeprägte Familiensinn führte zum ersten Demo, 2003 schloss sich Gitarrist Joe Hottinger der Band an, 2004 überließ Vater Roger seinen Job einem neuen Mann: Josh Smith. Es folgten der erste Plattenvertrag und das Debütalbum „Halestorm“, auf dem sich Hardrock und Heavy Metal die Hände schüttelten. Inzwischen legte die Truppe mit ihrer so stimmgewaltigen wie reizvollen und erwachsenen Frontfrau die dritte Scheibe vor: „Into The Wild Life“ avancierte dank Spitzenpositionen in den US-Hard Rock- und Rock-Charts zu ihrem bislang erfolgreichsten Album. susa ❚ HALESTORM + Wilson Zeche, Prinz-Regent-Str., Bochum; Termin: 10.2., 19.30 Uhr; Preis: 23 € Sparkasse Dortmund und Radio 91.2 präsentieren: RuhrHOCHdeutsch im Spiegelzelt Musik · Kabarett · Comedy 28. Juni – 9. Oktober 2016 Jetzt Karten sichern unter: Rheinlanddamm 200 (an der Westfalenhalle 1) www.ruhrHOCHdeutsch.de 02.2016 | HEINZ | 23

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