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HEINZ Magazin Bochum 03-2016

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HEINZ Magazin März 2016, Ausgabe für Bochum, Herne und Witten

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT

AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT HEINZ-AUTORIN VG BILD-KUNST, BONN, FOTO: EBERHARD HAHNE, KÖLN I LIKE FORTSCHRITT German Pop reloaded ■ Pop Art ist zwar „made in Britain“ und kam in den USA dank Warhol & Co. voll zur Blüte, wie die „Meisterwerke massenhaft“ zurzeit in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen demonstrieren. Doch auch deutsche Künstler, müde von Informel und Abstraktion der Nachkriegszeit, stürzten sich in den 1960ern auf die bunte, freche „Kunst für alle“, feierten Konsumgesellschaft und Popkultur sowie die innovativen Materialien und technischen Möglichkeiten, die ihnen nun zur Verfügung standen. Sie produzierten Druckgrafiken und Multiples, sie experimentierten mit Schablonendruck, Collage, Spritztechnik und diversen Kunststoffen. Das Mülheimer Museum hat aus eigenen Beständen und der Kölner Sammlung Kraft eine repräsentative Auswahl deutscher Pop Art zusammengestellt, darunter Werke von Klapheck, Kriwet, Vostell, Polke, Richter, Rissa und Rune Mields. ch ❚ GERMAN POP RELOADED Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Synagogenplatz 1; Dauer: 6.3.-8.5., Di-So 11- 18 Uhr; www.muelheim-ruhr.de/cms/museen1.html LANDVERMESSERINNEN Ulrike Arnold/Kirsten Lampert ■ Ulrike Arnold malt mit dem „Urstoff“ Erde, der mit Werden und Vergehen, mit Heimat und Welt assoziiert wird. Auf Reisen in entlegene Orte – Utah, Arizona, die Atacamawüste – findet sie für ihre abstrakten Werke unterschiedlich farbige Pigmente in Erde und Mineralien. Seit 2004 erweitert sie ihre Archäologie um eine kosmische Dimension mit Meteoriten-Staub aus der Anfangszeit des Universums, den sie aus Forschungslaboren erhält. In Dialog dazu setzt Kuratorin Gisela Elbracht-Iglhaut die figurativen Bilder von Kirsten Lampert. Die Künstlerin zitiert und sampelt wichtige Bauwerke und Ikonen der Kunstgeschichte aus den Museen Europas zu neuen, teils kuriosen und fröhlichen Bild-Erzählungen: Eine Figur in einem Mühlrad aus einem altmeisterlichen Gemälde kombiniert sie unbekümmert mit einer fernöstlichen Landschaft und Schriftelementen. bws ❚ ULRIKE ARNOLD / KIRSTEN LAMPERT. Non stop Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Str. 160; Dauer: 10.3.-24.4., Di-So 10-17 Uhr; kunstmuseum-solingen.de © COURTESY ULRIKE ARNOLD CLAUDIA HEINRICH Kunst mit Flüchtlingen Das Flüchtlingsthema ist allgegenwärtig – und mittlerweile auch in der Kunst angekommen. Partizipative Kunst steht noch immer hoch im Kurs und so haben bundesweit Künstler Konzepte entwickelt, die Flüchtlinge mit einbeziehen. Sie werden in Mitmachprojekte integriert, dürfen kochen, basteln, Möbel bauen etc., auch mit eigenen Ideen. Das ist schön für sie, würzt ihren Alltag und gehört zu unserer Willkommenskultur, aber Kunst ist das meist nicht, da für Betrachter ohne Mehrwert. Anders die aktuelle Ausstellung von Andreas Langfeld im MO Schaufenster im Dortmunder U. Der Fotograf rückt Menschen in den Fokus, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen und hier zu leben versuchen: ohne deutschen Pass – ergo ohne Status – in schlichtesten Verhältnissen, einer Art Zwischenwelt, umgeben von Sperrmüll. Dokumentierend hat Langfelds Kamera festgehalten, wie sie ihren Alltag bestreiten, abwartend oder agierend, ohne Arbeit und von Abschiebung bedroht. Flüchtlingsstatistiken bekommen Gesichter. Claudia Heinrich VG BILD-KUNST, BONN, 2016, FOTO: OLAF BERGMANN IMAGE FROM SEEDS – TIME CAPSULES OF LIFE BY ROB KESSELER, WOLFGANG STUBBY, PUBLISHED BY PAPADAKIS.NET RETROSPEKTIVE Horst P. Horst ALLES IM LOT? Norbert Thomas ■ Per Zufall ermittelte Zahlen bestimmen die systematisch-konkreten Ordnungsgefüge der Winkeluntersuchungen von Norbert Thomas. Seine Werkserien basieren auf Linie, Fläche, Farbe und Raum. Seine Strategie des „gelenkten Zufalls“: Die Linien in seinen Bildern verlaufen nie genau senkrecht, waagerecht oder diagonal. Die Zahlen von 1 bis 360 bestimmen die Winkel, in denen sie verlaufen. Daraus ergeben sich unendlich viele, immer © CONDE NAST HORST ESTATE (AUSSCHNITT) DIE INTELLIGENZ DER SCHÖPFUNG Wunder der Natur ■ Wo kann man ohne Astronautenausbildung an der Erde vorbeischweben? Ab Mitte März im gläsernen Panoramaaufzug des Gasometers Oberhausen. Die Ausstellung „Wunder der Natur“ verspricht einen wahren Bilderrausch aus aller Welt: im Erdgeschoss rund 150 exzellent vergrößerte Aufnahmen von Pflanzen und Tieren, abgelichtet von namhaften internationalen Fotografen wie Rob Kesseler und Wolfgang Stubby. Und sinnfällig als Zentrum und Höhepunkt: eine Erdkugel von 20 Metern Durchmesser, hoch aufgehängt im Innenraum der Ausstellungstonne. Der Riesenball ist kein unbewegter Globus, der nur den Blick auf Kontinente und Weltmeere freigibt, sondern ein „lebendiges“ Hightechobjekt: Projizierte Satellitenbilder des Earth Observation Center (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) veranschaulichen das komplexe Geschehen der Atmosphäre und den Wechsel von Tag und Nacht. ch ❚ WUNDER DER NATUR Gasometer Oberhausen, Arenastr. 11; Dauer: 11.3.-30.12., Di-So 10-18 Uhr (in den NRW- Ferien auch Mo 10-18 Uhr); www.gasometer.de wieder neue, unerwartete Rasterungen, geometrische Formen, Objekte und den Raum durchbrechende Röhren. „Die Werkreihen“, so Kuratorin Beate Eickhoff, „bewegen sich zwischen den Polen System und Zufall, Ordnung und Chaos, Progression und Dekonstruktion.“ Thomas zählt seit den 1970er Jahren zu den Vertretern einer neuen konkreten Kunst in der Tradition der niederländischen Künstlergruppe de Stijl um Theo van Doesburg. bws ❚ NORBERT THOMAS. Kein Zufall Von-der-Heydt Kunsthalle, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, Wuppertal; Dauer: 28.2.-24.4., Di-So 11-18 Uhr; von-der-heydt-kunsthalle.de ■ Er gilt als einer der berühmtesten Mode- Fotografen des 20. Jahrhunderts. Im NRW- Forum ist Horst P. Horst, der „Photographer of Style“, nun als der Starfotograf zu entdecken, der er Zeit seines Lebens war: Die Reichen und Schönen standen Schlange für ein Porträt von ihm. Nach dem Besuch der Kunsthochschule in Hamburg hatte es den jungen Horst nach Paris verschlagen, wo er durch eine seltsame Laune des Schicksals nicht Architekt, sondern Modefotograf und bald sehr berühmt wurde. Seither baute er seine Bilder aus Licht und Schatten, fing magische Momente ein, Fotomodelle, Schauspielerinnen, Aristokraten. 30 Jahre arbeitete er für Coco Chanel, ging nach New York, wurde Amerikaner und seine berühmten Schatten wandelten sich in eine Überfülle aus Licht und Farbe. Perfektionist und Gentleman ist er immer geblieben, elegant wie seine Bilder. kb ❚ HORST P. HORST. Photographer of Style NRW- Forum, Ehrenhof 2, Düsseldorf; Dauer: bis 22.5., Mo-So 11-18 Uhr, Fr/Sa 11-20 Uhr; www.nrw-forum.de 54 | HEINZ | 03.2016

Tomi Ungerer INCOGNITO Museum Folkwang 18. März – 16. Mai 2016 Unterstützt durch In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich Museum Folkwang Museumsplatz 1 45128 Essen www.museum-folkwang.de Tomi Ungerer, Pride and Prejudice, 2012 Collage, 61 × 69,8 cm, Sammlung Philipp Keel, © Tomi Ungerer

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