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E-Paper Heinz-Magazin für Bochum 06/2017

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KINO ÜBERSICHT

KINO ÜBERSICHT HEINZ-AUTOR SCREEN AUSTRALIA 2016 BERLIN SYNDROME HOLDINGS PTY LTD BERLIN IST NICHT STOCKHOLM Berlin Syndrom ■ In Anspielung auf das „Stockholm Syndrom“, das die paradoxe Hinwendung von Geiseln zu ihrem Peiniger beschreibt, erzählt Cate Shortland von einer Städtereise, die sich zum romantischen Abenteuer und dann zum Horrotrip verwandelt. Die junge Australierin Clare kommt als Rucksacktouristin nach Berlin. Zufällig lernt sie den Englischlehrer Andi kennen und die beiden verbringen eine Nacht miteinander. Doch am nächsten Morgen muss Clare feststellen, dass sie in dem leerstehenden Haus eingeschlossen ist. Während sie in den nächsten Wochen verzweifelt versucht zu entkommen, findet sie heraus, dass sie nicht der erste unfreiwillige „Dauergast“ von Andi ist. Shortland erstellt ein atmosphärisch stimmiges Psychogramm des „Mauerstaates“ und gleichzeitig einen wirkungsvollen Genrefilm mit subtilen Effekten zwischen Erotik und Horror. pk ❚ (BERLIN SYNDROM) AUS 2017, 116 Min., Regie: Cate Shortland, mit: Teresa Palmer, Max Riemelt, Matthias Habich, Emma Bading, Christoph Franken; Start: 25.5. HOMMAGE AN DEN „KING OF COOL” Born to Be Blue ■ Er war weiß, er war jung, sah gut aus und spielte die Trompete, dass es selbst den Jazz- Göttern Charlie Parker und Miles Davis die Sprache verschlug. Doch mit dem schnellen Erfolg Anfang der 1950er-Jahre kamen auch die Drogen. In den nächsten drei Jahrzehnten war Chet Bakers Leben eine Serie von Abstürzen und mühseligen Comebacks. Noch kurz vor seinem Tod setzte ihm Bruce Weber mit der Doku „Let’s Get Lost“ ein Denkmal. Nun hat sich Robert Budreau an eine fiktionale Hommage an den „King of Cool“ gemacht. Im Mittelpunkt des Biopics steht der Neustart nach dem Zusammenbruch im Jahr 1966. Nach Gefängnisaufenthalt und Heroinrückfall landet Baker im Krankenhaus. Doch durch die Liebe zur Filmpartnerin Jane findet Chet (hervorragend: Ethan Hawke) die Kraft zum Entzug und scheint Leben, Musik und Karriere wieder in den Griff zu kriegen. pk ❚ (BORN TO BE BLUE) USA Regie: Robert Budreau, mit: Ethan Hawke, Carmen Ejogo, Callum Keith Rennie, Steven MacHattie, Kevin Hanchard; Start: 8.6. ALAMODE FILM PHILIPP KOEP Perspektiven Während die Tage länger werden, steht der Sommer im Zeichen der „Zeiten des abnehmenden Lichts“. Der Abgesang auf die DDR ist ein Glücksfall von Literaturverfilmung, die Wolfgang Haase mit Bravour für die Leinwand gestaltet hat. Eine Art Psychogramm des „Mauerstaates“ liefert aus ganz anderer Perspektive die Australierin Cate Shortland mit „Berlin Syndrom“ (Start: 25.5.): eine Rucksacktouristin gerät in die Fänge eines deutschen Priklopil, der sie in seiner Wohnung einsperrt – eine raffinierte Gratwanderung zwischen Liebesaffäre und Horrortrip. Thematisch geht es paarweise weiter. Sie stiegen wie Kometen am Sternenhimmel des Musikbusiness auf, doch dann kamen die Drogen und ein dramatischer Niedergang. Obwohl der weiße Jazz- Trompeter Chet Baker und die schwarze Soul-Diva Whitney Houston sonst wenig gemeinsam haben, ist die Parallele offenbar. Ethan Hawke brilliert in dem Biopic „Born to be Blue“ (8.6.) als Chet Baker, und Nick Broomfield zeigt in der Doku „Whitney – Can I Be Me“ (8.6.) neue Seiten von „The Voice“. Philipp Koep SQUAREONE, UNIVERSUM GOTT DES GEMETZELS TAFELT VORNEHM The Dinner ■ Die Kinder haben Mist gebaut und die Eltern beraten, was zu tun ist. Diesmal schlägt sich elterliche Vernunft nicht gleich in rohe Atavismen um, dennoch zerlegt das Kammerspiel frei nach dem Roman „Angerichtet“ von Hermann Koch das gutbürgerliche Familiengefüge nach allen Regeln der Kunst. Der Karriere-Politiker Stan steht unter Dauerstress. Dennoch nimmt er sich die Zeit für ein Essen mit seinem Bruder Paul. Der Anlass ist THE VOICE Whitney – Can I Be Me ■ Sie war das weibliche Pendant von Michael Jackson: eine schwarze Königin des „weißen“ Pop. „Can I Be Me?“ lautete ihre stetige Frage, die der Film zum titelgebenden Thema des Porträts von Whitney Houston erhoben hat. Die Dokumentarfilmer Nick Broomfield und Rudi Dolezal erzählen vom rasanten Aufstieg der Gospelsängerin in den 1980er-Jahren, über die phänomenalen Erfolge von „The Voice“ und die turbulente Ehe mit „badboy“ heikel, denn ihre Söhne haben eine wehrlose Obdachlose angezündet und sind dabei gefilmt worden. Doch ehe das Thema auf den Tisch des Nobelrestaurants kommt, knistert es an allen Ecken des Beziehungsgeflechts. Strahlemann Stan (Richard Gere) muss sich die bitter-zynischen Vorwürfe des Losers Paul ebenso anhören wie die Seitenhiebe seiner vernachlässigten Gattin Katelyn. Bis zum Dessert geht’s reichlich ans Eingemachte. pk ❚ (THE DINNER) USA 2017, Regie: Oren Moverman, mit: Richard Gere, Laura Linney, Steve Coogan, Rebecca Hall, Chloe Sevigny, Adepero Oduye; Start: 8.6. ARSENAL FILMVERLEIH DIE DÄMONEN DER VERGANGENHEIT Churchill ■ Am Vorabend des D-Day holen ihn die Dämonen der Vergangenheit ein. Der Mann, der sich Hitler beharrlich entgegenstellte, der den Briten „Blut, Schweiß und Tränen“ für den Sieg über Nazi-Deutschland abverlangte, zweifelt plötzlich.Und dabei braucht die Nation angesichts der bevorstehenden Invasion gerade jetzt den Zuspruch vom Löwen des Empire. Der Premierminister sieht in der Gischt der Kanalküste jedoch das Blut der Männer, die er 30 Jahre zuvor in das Debakel von Gallipoli führte. Offenbar angeregt von „The King’s Speech“ verdichtet der australische Regisseur Jonathan Teplitzky seine biografische Studie des wohl bedeutendsten englischen Politikers des 20. Jahrhunderts auf die Stunden vor dem riskanten Landemanöver in der Normandie. Dabei gewährt er einen intimen Blick hinter den Mythos des entschlossenen, bärbeißigen Tory-Premiers und den Preis der Macht. pk ❚ (CHURCHILL) GB 2017, 98 Min., Regie: Jonathan Teplitzky, mit: Brian Cox, Miranda Richardson, John Slattery, Ella Pernell, Richard Durden; Start: 25.5. Bobby Brown bis zum tragischen Drogentod vor fünf Jahren im Alter von 48. Neben der Ghetto-Jugend in Newark werden dabei auch die Drogensozialisation und die Vermutung der tabuisierten Bisexualität der Künstlerin thematisiert. Sowohl Bildmaterial ihrer Fernsehauftritte als auch private, bisher unveröffentlichte Aufnahmen kommen in dieser – von der Familie nicht autorisierten – Dokumentation zur Geltung. pk ❚ WHITNEY – CAN I BE ME USA/GB 2016, Regie: Nick Broomfield und Rudi Dolezal, mit: Whitney Houston, Robyn Crawford, Bobby Brown, Cissy Houston; Start: 8.6. TOBIS FILM 50 | HEINZ | 06.2017

NEUE VISIONEN FILMVERLEIH, TOM TRAMBOW NFP MARKETING & DISTRIBUTION 2017 SUCHE NACH DEM ICH Ich wünsche dir ein schönes L. ■ Nach ihrem autobiografischen Erstling „A Brand New Life“ widmet sich die französischkoreanische Filmemacherin Ounie Lecomte erneut dem Thema der Identitätsfindung ohne Wurzeln. Die Physiotherapeutin Elisa kehrt mit ihrem zehnjährigen Sohn in ihre Heimatstadt Dünkirchen zurück. Nicht zuletzt um die Fragen ihres Sohnes beantworten zu können, hofft sie, hier ihre leibliche Mutter zu finden, die sie einst zur Adoption freigab. MAUERBLÜMCHEN-MÄR Der wunderbare Garten ... ■ Bella sollte wohl so eine zauberische Amélie werden, doch die gefälligen Schrullen, die Simon Aboud unter dem Titel „Der wunderbare Garten der Bella Brown” im Hinterhofidyll versammelt, wirken eher wie eine Foto- Tapete vom kleinen Glück im Grünen. Der Garten der Bibliothekarin ist eine verwilderte Brache. Als ihr Vermieter ihr deshalb kündigen will, ist Not am Mann. Aber der botanisch versierte Nachbar Alfie ist keine Hilfsoption. Doch nach französischem Recht kann ein adoptiertes Kind seine biologischen Eltern nur dann erfahren, wenn diese zustimmen. Aber Elisas Mutter Annette hat Angst vor der Konfrontation und verweigert sich. Doch der Zufall will es, dass Annette als Reinigungskraft in der Schule von Elisas Sohn Noah arbeitet. Annette vertraut sich Elisa als Patientin, aber nicht als Mutter an – und es beginnt eine vorsichtige Annäherung. pk ❚ ICH WÜNSCHE DIR EIN SCHÖNES LEBEN (Je vous souhaite d’être follement aimée) F 2015, Regie: Ounie Lecomte, mit: Céline Sallette, Anne Benoit; Start: 22.6. UND NOCH EIN FAKE Monsieur Pierre geht online ■ Die Blödel-Komiker der 1970er haben also nicht nur „Honig im Kopf“, sondern auch süßliche Romantik. Jedenfalls muss sich das Zielpublikum dieser Best-Ager-Komödie nicht an neue Gesichter gewöhnen. Mit 80 Jahren tritt der „Große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ zu einem Comeback an. Stéphane Robelin hat „Cyrano de Bergerac“ ins Zeitalter des Internet übersetzt, und so läuft die Stellvertreter-Minne nun über ein Dating-Portal. Der grantelnde Herr hasst die „Gartenterroristin“ und außerdem hat sie ihm seinen Leibkoch Vernon abspenstig gemacht. Bis man sich zusammengerauft hat, das Grasfleckchen zum Zaubergarten gedeiht und auch noch die Liebe in Form des verschüchterten Erfinders Billy Einzug hält, stopft Aboud noch jede Menge unglaubwürdige, aber dekorative Blüten in seinen floralen Augenschmeichler mit Happy-End-Garantie. pk ❚ (This Beautiful Fantastic) GB 2016, 92 Min., Regie u. Buch: Simon Aboud, mit: Jessica Brown Findlay, Tom Wilkinson, Andrew Scott, Jeremy Irvine; Start: 15.6. Nach dem Tod seiner Frau bläst Pierre Trübsal. Kurzerhand engagiert seine Tochter Alex, den Freund der Enkelin, Pierre das Internet nahezubringen. Als der dort die Flirtfunktion entdeckt, hat er bald ein Rendezvous mit Flora. Doch er hat bei seinem Profil ein wenig geschummelt und Alex’ Foto benutzt. Das Treffen gerät zur Verwechslungskomödie, bei der sich auch die Gefühle verwirren. Ein klein wenig zu viel Altherren-Fantasie. pk ❚ MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE (Un Profil pourdeux) F/D/B 2017, Regie: Stéphane Robelin, mit: Pierre Richard, Yaniss Lespert, Fanny Valette; Start: 22.6. 2017 FILM KINO TEXT, DIAPHANA DISTRIBUTION 257ERS 02.09.2017 KEMNADER SEE BOCHUM www.zeltfestival.ruhr ERSTE PROGRAMMPUNKTE 18.08. PLACEBO 19.08. LABRASSBANDA 19.08. JOY DENALANE 20.08. SILLY 22.08. YVONNE CATTERFELD 23.08. MAX GIESINGER 25.08. JENNIFER ROSTOCK 25.08. MIKE SINGER 26.08. SARAH CONNOR 26.08. THE HUMAN LEAGUE 27.08. FRANK GOOSEN 27.08. GERBURG JAHNKE 28.08. ANDREAS BOURANI 30.08. JOCHEN MALMSHEIMER 31.08. ROYAL REPUBLIC 01.09. DIETER THOMAS KUHN & BAND 03.09. DER DENNIS 03.09. FRANK GOOSEN (ZUSATZSHOW) 18.08. – 03.09.2017 | 17 TAGE ERLEBNISWELT | www.zeltfestival.ruhr | Tickethotline 0180 / 500 42 22 | MO.– FR. 10.00 – 18.00 UHR

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