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11-2017 WUPPERTAL HEINZ MAGAZIN

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HEINZ Magazin November 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

STADTPLAN | STORY Von

STADTPLAN | STORY Von seiner Produktion „L.I.A.R.“, 2016 in Berlin uraufgeführt, war Christian Eggert so begeistert, dass er Rémi einlud, Bilder dieser poetischen Inszenierung in Bochum auf die große Bühne zu bringen. In der Jahrhunderthalle stehen Rémi dafür mächtige Segel und eine Windmaschine zur Verfügung. Und nicht zuletzt das Vermögen, die Projektionen nach Lust und Laune zu verwandeln. Rémi ist bei „Grooftop“ eine Leitfigur, die durch die Geschichte führt und mit jeder Cast interagiert. Er tritt als Bewohner des Daches auf – Bühnenbildner Sascha Hinz hat ihm dafür ein kleines Haus konzipiert – und gibt neben seiner Rolle als Wettergott den Gastgeber für seine Freunde aus der Artistenwelt. Dazu gehört auch Hugo Noel, noch ein Artist, der schon bei der ersten URBANATIX- Show dabei war und dem Nachwuchs im Open Space – damals noch die Marienkirche – beibrachte, von hoch oben rücklings auf ein Trampolin zu stürzen und kraft Rückstoß die Wand hochzulaufen. „Catwall Trampolin“ heißt dieses Riesentrampolin. Noel hat jetzt das „Monster-Tramp“ erfunden – ein umso größeres Trampolin, dessen Enden sich hochklappen lassen, sodass die Springer von links nach rechts waagerecht durch die Luft fliegen. Auch dieses spektakuläre Gerät wird ins Bühnenbild integriert. Neben den Streetartisten aus den Bereichen Parkour, Tricking, Biking, Tanz und Trampolin werden weitere internationale Künstler das Dach für sich erobern. Elliot Peier hat am Slackline eigene Tricks entwickelt. Der Schweizer zählt als Trickline-Champion zu den weltweiten Szenegrößen. Auf dem 5 cm breiten, sonst zwischen zwei Bäumen oder Felsen gespannten Gurtband turnt er in der Jahrhunderthalle virtuos zwischen den inszenierten Häuserschluchten, Double Back- and Frontflips inklusive. Naoko Tozawa a.k.a. Nao Aerstix bewegt sich künstlerisch an der Schnittstelle von Breakdance, Circus und zeitgenössischem Tanz und fasziniert mit ihrem experimentellen Style nicht nur die internationale Breakdance-Szene. Im Jahr 2012 gewann die Japanerin die World Breakdance Championships „We B-Girlz“ und letztes Jahr die World Finals von „Juste Debout“ in der Kategorie „Experimental“. Die französisch-belgischen Athleten Robin Leo und Jean-Baptiste André haben gerade erst die berühmte Artistenschule in Brüssel abgeschlossen und machen jetzt schon Furore am „Cyr Wheel“: Sie sind die Allerersten, die das große Einzelrad zu zweit bespielen – als Duo André Leo. Auch musikalisch dürfen die Zuschauer einiges erwarten: Die großartige Live-Band wird den Artisten ordentlich einheizen. Und wer genauso wenig fehlen darf, ist Robeat – der Mann, der eine rappelvolle Disco auf die Bühne zaubert – nur Nao Aerstix © Ryo Kuramochi 14| HEINZ |11.2017

Ein inneres Duell HEiNZ-Autorin Isabelle Reiff hat mit dem Parkourtrainer Sebastian Gies gesprochen. Hat man als Parkourläufer eigentlich noch Höhenangst, wenn man an der Kante eines 18 Meter hohen Daches steht? Auf jeden Fall. Auch bei mir, nach elf Jahren Parkourtraining, ist das mulmige Gefühl immer noch nicht weg. Das ist der innere Schutzinstinkt. Hohe Dächer sind damit nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Herausforderung: Es ist ein inneres Duell zwischen der Angst vor der Höhe und der Sicherheit, die man sich im Training erarbeitet hat. Welche Dächer sind für Euer Training am besten geeignet? Ein reines Flachdach ist natürlich nicht spannend. Es sollte schon verschiedene Ebenen geben, um auch verschiedene Sprünge machen zu können, sonst ist es langweilig. Wichtig ist, vorher immer alle Risikofaktoren zu minimieren, zu prüfen: Ist die Landung sicher, ist alles trocken, rutscht man nicht weg? Daher untersuchen wir das ganze Dach, bevor wir anfangen. mit seiner Stimme, seinem Körper und Mikrophon. Man darf gespannt sein, welche verrückten Soundwelten er bei dieser Staffel aus sich herausholt. Die Cellistin Lih Qun Wong war 2011 schon einmal Teil von Urbanatix. Mit ihrer Loopstation wird sie dem klassischen Instrument faszinierende Klänge entlocken und damit die Band ergänzen, aber auch einen wichtigen Part spielen, wenn Elliot die Slackline in Schwingung versetzt. Isabelle Reiff ❚ URBANATIX Grooftop Jahrhunderthalle Bochum; Termine: 17.-28.11.; Preise: 26,50-46,50 Euro; Verlosung: 2x2 Karten für den 20.11. unter www.heinz-magazin.de; www.jahrhunderthalle-bochum.de, www.urbanatix.de Spieltage Fr 17. 11. 20 Uhr Sa 18.11. 17 & 20 Uhr So 19.11. 17 & 19.30 Uhr Mo 20.11.19 Uhr Di 21.11. 18 Uhr (Familientag) Mi 22.11.19 Uhr Do 23.11. 18 Uhr (Familientag) Fr 24.11. 18 & 21 Uhr Sa 25.11.17 & 20 Uhr So 26.11. 18 Uhr Mo 27.11. 19 Uhr Di 28.11. 18 Uhr (Familientag) Catwall Acrobats © Volker Minkus ROBEAT© Julia Marie Werner Sind das immer legale Aktionen? Wir versuchen immer, das im Einklang mit den Besitzern zu machen. An der Ruhr Uni Bochum stehen wir in engem Kontakt mit der Hochschule. In manchen Fällen ist es nicht möglich, vorher ein Einverständnis einzuholen. Dann ist es umso wichtiger, den Grundsatz von Parkour zu beachten, damit die Szene nicht in Verruf gerät: Man beschädigt nichts und lässt nichts zurück. Man hinterlässt jeden Spot genau so, wie man ihn vorgefunden hat. Wir machen keine illegalen Aktionen wie Schlösser aufzubrechen. Wenn man auf ein Dach nicht drauf kommt, kommt man nicht drauf. Was hat Parkour mit Roofing zu tun? Es entspricht nicht der Philosophie von Parkour. Beim Roofing geht es mehr ums Posen: Man klettert aufs Dach, hängt sich mit einem Arm möglichst spektakulär nach unten – für das coole Foto, mit dem man dann online Anerkennung findet. Das ist bei Parkour genau das Gegenteil. Man macht Parkour nicht für die Anerkennung, sondern um seine eigenen Grenzen zu überschreiten, und das hat immer sehr viel mit Selbsteinschätzung zu tun, dass man nichts tut, was supergefährlich ist, sondern immer nur, was man kontrolliert machen kann. Von daher geht die Motivation bei Parkour und Roofing in sehr verschiedene Richtungen. Bei Eurem Auftritt in der Jahrhunderthalle werdet Ihr wahrscheinlich keine Höhenangst haben ... Das weniger, dafür mehr Lampenfieber! Michael Schwettmann

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