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09-2017 DORTMUND HEINZ MAGAZIN

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HEINZ Magazin September 2017, Ausgabe für Dortmund

Eintauchen ins All

Eintauchen ins All Kosmisches Schauspielhaus Das Zeiss Planetarium Bochum steht unter Denkmalschutz, doch innen drin ist der markante Kuppelbau voll hochmoderner Projektions- und Tontechnik. Auf diese Weise wird jetzt schon möglich, wovon die Menschheit träumt: ferne Welten ohne Raumschiff, Astronautenkluft und jahrzehntelange Reise aus nächster Nähe sehen. Eine neue Astroshow hat dafür aktuelle Daten von Raumsonden eins zu eins umgesetzt. Ausgestattet mit eigenen Produktionsräumen entstehen im Bochumer Planetarium aber auch wunderschöne surreale Welten für die Kuppel ... Berge, die bis zu 24 Kilometer hoch sind, erloschene Schildvulkane, groß wie Deutschland – trotz dieser Dimensionen war der Mars der Erde vor Milliarden Jahren einmal sehr ähnlich. Das zeigen die Flusstäler, die ihn durchlaufen. Und die feuchten Flecken, die hervortreten, wenn das tief liegende Eis in der Mittagssonne ein winziges bisschen schmilzt. Unglaublich sieht das aus. Doch es ist hundertprozentig realistisch: Für den neuesten Kuppelfilm im Zeiss Planetarium Bochum wurden aktuelle Daten verarbeitet – aufgenommen und zur Erde gesendet von Raumsonden wie Rosetta, Cassini oder New Horizons. „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ ist eine aufwändige Gemeinschaftsproduktion von 19 Planetarien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Das ist ein Rekord.“, stellt die Planetariumsleiterin Prof. Dr. Susanne Hüttemeister fest. „Noch nie haben so viele Planetarien gemeinsam produziert. Zweieinhalb Jahre hat die Produktion gedauert. Bei uns sind die organisatorischen Fäden zusammengelaufen. In Münster war die Produktionszentrale.“ Susanne Hüttemeister leitet nicht nur das einzige Großplanetarium im Ruhrgebiet. Sie ist parallel Professorin für Astronomie an der Ruhr- Universität Bochum. Daher gehörte sie auch zum Expertenteam des Filmprojekts. „Wir haben uns nicht darauf beschränkt, die Bilder der Raumsonden als Vorlage zu nehmen“, berichtet die 54-Jährige. „Wir haben uns direkt mit den Wissenschaftlern in Verbindung gesetzt, die mit den Raumsonden arbeiten. Die haben uns detaillierte Geländemodelle zur Verfügung gestellt, die wir dann in Texturen umgesetzt haben. Wir haben also die echten Daten verarbeitet und zu einem Oberflächenmodell zusammengesetzt, das sich fürs Planetarium eignet. Deswegen ist die Show ganz besonders realistisch.“ Keine Science Fiction: „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ zeigt Himmelskörper, die wir sonst höchstens als helle Pünktchen am Nachthimmel sehen, naturgetreu aus allernächster Nähe. Die detailreiche Aussicht im Zeiss Planetarium fördert Überraschendes zutage: Die durchsichtig scheinenden Ringe 14 | HEINZ | 09.2017

ADVERTORIAL « (links oben, © LWL Planetarium Münster:) Die AstronomieShow „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ basiert auf Daten, die Raumsonden zur Erde schickten. (links unten, © Stadt Bochum – Referat für Kommunikation/Planetarium:) Das Zeiss Planetarium Bochum ist mit modernster Projektionstechnik ausgerüstet; (rechts unten, © Planetarium Bochum:) Die FamilienmusikShow „Das silberne Segel“ ist eine Eigenproduktion des Planetarium Bochum. des Saturn entpuppen sich als Zigtausende runder Kieselsteine. Doch das sieht nur so aus: In Wirklichkeit sind es schmutzige Eisbrocken, die sich auf ihrem gemeinsamen Drehflug um den Saturn im Verlauf von Millionen von Jahren gegenseitig rund geschliffen haben. Das einzige (zur Zeit noch...) Unrealistische sind die Raumschiffe und Astronauten, die – trotzdem sehr realistisch aussehend – in allen Filmszenen den menschlichen Forschergeist verkörpern. Die hinzugedichteten Figuren haben jedoch einen ganz praktischen Nutzen: Sie geben den Zuschauern eine Vorstellung der jeweiligen Größenverhältnisse, z.B. von der Tiefe einer Schlucht, den Dimensionen des Jupiter oder den im Vergleich geringen Ausmaßen des Kometen Tschuri, auf dem Rosetta 2014 das Landegerät Philae absetzte. Acht Videoprojektoren verstecken sich im Kreisrund des kosmischen Schauspielhauses. Ihre Unsichtbarkeit trägt dazu bei, tief ins kosmische Kuppelgeschehen einzutauchen. Die Technik dahinter ist das ständig verbesserte Ganzkuppelvideosystem der Firma Zeiss. Ebenfalls von Zeiss ist das augenfällige Universarium in der Raummitte: Der modernste Sternenprojektor der Welt ist jedoch einzig und allein für den wundervollen Sternenhimmel zuständig. Filme für eine Kuppel sind nicht mit gängigen Filmdrehs zu vergleichen. Eine ganz andere Dramaturgie ist vonnöten. Kameraschwenks müssen sehr sparsam dosiert, alle Bewegungen genau getimet werden. Vor allem lässt sich in der Rundumperspektive nichts verstecken. Tobias Wiethoff ist im Zeiss Planetarium Bochum der Mann, der sich mit dieser besonderen Art, Filme zu produzieren, richtig gut auskennt. Einige Teile der neuen Astroshow sind daher auch in Bochum entstanden. Wiethoff stehen im Zeiss Planetarium auch Computer zur Verfügung, die darauf spezialisiert sind, Planetariumshows zu rendern. Mehrere Wochen dauert die Berechnung einer einzigen Szene. Da hat man am besten vorher schon eine genaue Vorstellung, wie das Ergebnis aussehen wird. Zuletzt hat Wiethoff ein ganzes Jahr lang Tag und Nacht an einem Filmprojekt gearbeitet: „Das silberne Segel“, jetzt ganz neu im Programm, ist die FullDome-Version des historischen Abenteuerromans von Wolfram Eicke mit der Musik von Hans Niehaus. Bekannte Sprecher wie Uwe Ochsenknecht, aber auch SängerInnen wie Annett Louisan, Nina Hagen und Joachim Witt sind zu hören. „Ein Herzensprojekt“, erzählt Susanne Hüttemeister, „sowohl von Tobias Wiethoff als auch von Autor und Komponist. Die beiden sind auf Tobias zugekommen, sagten, sie wollten das unheimlich gern von ihm produzieren lassen.“ Das Ergebnis macht dem Planetarium alle Ehre: Schon akustisch ein wuchtiges Klangerlebnis entfaltet die für die Sternenkuppel konzipierte märchenhafte Visualisierung magisches Musiktheater. Die Geschichte um einen verwaisten Kriegsjungen, der sich auf die Reise macht und dabei seine eigene Angst besiegt, ist in vielen Facetten ganz aktuell, sehr nuancenreich und berührend. Isabelle Reiff ❚ ZEISS PLANETARIUM Bochum, U-Bahn-Haltestelle „Planetarium“, AstronomieShow „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ im September am 1./3./6./ 8./10./12./15./16./21./22./24./28./29./30.9. meistens nachmittags, unterschiedliche Uhrzeiten. Einzelkarte 8,50 €, ermäßigt 5,50 €, FamilienmusikShow „Das silberne Segel“ im September am 9.9. um 15.30 Uhr, am 17.9. um 16.15 Uhr, am 21.9. um 17 Uhr. Einzelkarte 9,50 €, ermäßigt 7,50 €; Tickets über www.planetarium-bochum.de oder (0221) 280 214 vorbestellen Die Freie Akademie der bildenden Künste (fadbk) und die Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen melden sich nach der Sommerpause gleich mit drei interessanten Ausstellungen und Kunstaktionen im September zurück. DEGREE SHOW 22.-27.09.17 ABSOLVENTEN-AUSSTELLUNG DER fadbk | HBK ESSEN Die Absolventen des Sommersemesters 2017 der fadbk | HBK Essen präsentieren zur Degree Show ihre Abschlussarbeiten. Die Werke aus den Fachgebieten Bildhauerei/Plastik, Fotografie/Medien und Malerei/ Grafik werden im Hauptgebäude und im Atelier KU199 in der Kupferdreher Straße 199 gezeigt. Am 22.09.2017, um 19 Uhr, wird Andreas Bomheuer, Kulturdezernent der Stadt Essen, die Ausstellung eröffnen und die Gäste begrüßen. Vernissage: 22. September 2017 um 19 Uhr Ausstellung: 23. bis 27. September 2017 Öffnungszeiten: 10 - 19 Uhr Ort: fadbk | HBK Essen, Prinz-Friedrichstr. 28A, 45257 Essen KUNSTSPUR 15./16.09.17 AUSSTELLUNG ZINNOBER Öffnungszeiten: 15.00 bis 19.00 Uhr Ort: fadbk | HBK Essen, Prinz-Friedrichstr. 28A, 45257 Essen ART WALK 23./24.09.17 fadbk | HBK ESSEN PRÄSENTIEREN NORDSTADTWELTEN 2.0 Öffnungszeiten: Sa. 14-21 Uhr, So. 14-18 Uhr Ort: I. Weberstr. 15, 45127 Essen Aktion: Sa. 18-21 Uhr: Art meets music / DJ: Joe Coseness (Body Movin‘) VERNISSAGE 22.09. | 19 UHR ÖFFNUNGSZEITEN 23.-27.09. | 10-19 UHR www.hbk-essen.de | www.fadbk.de Die Absolventen des Sommersemesters 2017 der fadbk | HBK Essen präsentieren ihre Abschlussarbeiten.

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