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04-2018 DORTMUND HEINZ MAGAZIN

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Heinz Magazin April 2018, Ausgabe für Dortmund

STADTPLAN | STORY

STADTPLAN | STORY Caroline Schreer Im Eislabor Eisige Freude in Wuppertal Seit vergangenem Sommer ist das Luisenviertel um eine kulinarische Adresse reicher. Die Eismanufaktur „EisBerg“ stellt hochwertiges Speiseeis aus biologischen Zutaten her. Ihr Besitzer, Wolfgang Bergmann, war lange Zeit als Filmproduzent tätig und hat sich nach fast vier Jahrzehnten einer neuen Aufgabe verschrieben: Statt preisgekrönter Dokumentarfilme produziert er jetzt preisverdächtiges Eis. S alziges Karamell, Pistazie mit kandierten Hibiskusblüten oder Schokolade-Chili – die frisch geschriebene Karte der Eismanufaktur für die Saison 2018 liest sich vielversprechend. Inhaber Wolfgang Bergmann tüftelt ständig an ausgefallenen Rezepturen. „Eine meiner neuesten Kreationen ist das Waldblütenhonig-Eis“, erzählt er, „die gefrorenen Blüten im Eis zergehen auf der Zunge, wobei jede Blüte einen eigenen, kleinen Akzent setzt“. Spätestens jetzt ist klar, in dieser Eisdiele wird kein gewöhnliches Speiseeis zubereitet. Zwar hat auch Bergmann die Klassiker Vanille, Erdbeere oder Schoko im Sortiment, aber sein Angebot richtet sich eindeutig an experimentierfreudige Gaumen. Wer den Eismacher so passioniert reden hört, könnte meinen, er sei schon ewig in der Branche tätig, dabei ist Wolfgang Bergmann Quereinsteiger: Fast 40 Jahre lang hat er als Filmproduzent gearbei- Caroline Schreer tet und ist auch heute noch Inhaber der Lichtfilm GmbH in Köln. Also warum jetzt Eis statt Filme produzieren? Auf den Geschmack kam Bergmann, als er Sohn und Enkel in Berlin besuchte. „Die Berliner Eiskultur hat mich beeindruckt“, erzählt er, „diese entspannte Gemütlichkeit und gerade auch der liebevolle Umgang mit Kindern haben mir sehr gefallen.“ Außerdem habe er als Hobbykoch schon immer gerne mit Geschmacksrichtungen experimentiert. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor: Das geregelte Einkommen und die damit verbundene Sicherheit, die man als freischaffender Filmemacher nicht hat. Da ist Bergmann ehrlich: „Ich habe etwas gesucht, bei dem ich sicher sein kann, Geld zu verdienen.“ Es folgte ein Lehrgang an der Eisfachschule in Werl, danach ging es in Köln auf Immobiliensuche. Doch potenzielle Verpächter reagierten mit Skepsis: „Was will ein Filmproduzent in einer Eisdiele?“, bekam er häufig zu hören. Zudem war die Konkurrenz in Köln groß, der Markt gesättigt. Wolfgang Bergmann weitete seine Suche auf die umliegenden Städte aus. In Wuppertal fand er schließlich, in den Räumen des ehemaligen Eiscafé Conti, ideale Startbedingungen: Ein vollständig eingerichtetes Lokal mit integriertem Eislabor und einer Kühlzelle im Keller, alles bereit, um mit der Eisproduktion loszulegen. Im Juli 2017 öffnete sich dann erstmals die Café-Tür. „Die Gäste standen nicht Schlange, aber sie kamen“, erzählt Bergmann, „ihr Zuspruch hat mich optimistisch gestimmt“. Die Hits der ersten Saison: Sanddorn und Schokoladensorbet. „Die Sorte Sanddorn ist eine echte Aromabombe, im Mund erzeugt sie einen Vielklang von Fruchtaromen“, meint der Eismacher. Die Grundlage für das Sanddorn-Eis ist ein Fruchtpüree aus gefrorenen Beeren. „Bei der Eisproduktion geht es mir darum, Früchte neu zu entdecken.“ Auch auf das Schokosorbet ist Bergmann stolz: „Durch den Verzicht von Milch und Sahne erhält man einen sehr reinen Schokoladengeschmack. Die Leute konnten erst gar nicht glauben, dass ein Eis ohne Sahne so cremig sein kann.“ Dabei käme es gar nicht so sehr auf den Fettgehalt an: „Es ist der Zucker, der für die cremige Konsistenz sorgt, weil er den Gefrierpunkt des in der Masse enthaltenen Wassers herabsenkt“, erklärt Bergmann. Das Eis bleibt so auch bei minus 18 Grad Celsius im Tiefkühler streichfähig. Eine der vielen Kniffe, die er an der Eisfachschule gelernt hat. Ein Schwerpunkt seiner Eismanufaktur sind vegane Eissorten wie Vanilleeis aus Hafermilch und Sojasahne oder auch Avocado-Kokos-Eis. Zudem versucht Bergmann bei all seinen Rezepturen so viel Zucker wie nötig, aber so wenig wie möglich zu verwenden. Besonders freuen ihn die Reaktionen der Kinder auf seine Kreationen: Oft stünden sie mit staunenden Augen vor der Theke und schauten ganz andächtig auf das Eis. Der schönste Lohn für seine Arbeit. Lina Niermann ❚ EISMANUFAKTUR EISBERG Friedrich-Ebert-Str. 43, Wuppertal; Öffnungszeiten: Di-Sa 13-19 Uhr, So 12-18 Uhr 16| HEINZ |04.2018

ADVERTORIAL Die richtige Mischung macht‘s! Stadtführungen in Wuppertal - neu gedacht! Wuppertal ist spannend! Aus der siebtzehntgrößten Stadt Deutschlands (360.000 Einwohner) kommen der Thermomix von Vorwerk, Aspirin von Bayer und die Raufasertapete von Erfurt. In Wuppertal wirkten der sozialistische Vordenker Friedrich Engels und die Tanztheaterpionierin Pina Bausch. Wuppertal hat Treppen, Türme, Parks und die Schwebebahn. Hier gibt es mehr als genug Stoff und interessante Themen für Stadtführungen. Wuppertal Marketing macht daraus kurzweilige Geschichten. Durch die Verbindung von Schauspielerei und Faktenvermittlung werden gute Unterhaltung sowie Einblicke in Historie und Stadtgeschehen Wuppertals geboten. Infos: Wuppertal Touristik, Kirchstraße 16, 42103 Wuppertal, Telefon 0202 563-2270 und -2180 (www.wuppertalshop.de) und per Mail bei touristik@wuppertal-marketing.de. Mina © Medienzentrum Wuppertal Polizeipräsidium © M. Zech/Polizei Wuppertal Die Kunst des Graffiti Graffiti ist eine streitbare Kunstform. Fans der Bilder im urbanen Raum erfreuen sich an der Kreativität, die Sprayer an legalen Graffiti-Wänden in Wuppertal an den Tag legen. Man begegnet dieser Kunstform täglich. Damit ist sie prädestiniert, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Wuppertal Marketing hat auch hier eine neue Führung konzipiert. Mit dem bekannten Wuppertaler Künstler Martin Heuwold begeben sich Gäste auf eine Reise in das Reich der Farben und Formen. Die Tour führt entlang verschiedener Graffiti-Spots, etwa der „Hall of Fame“ an der Nordbahntrasse. Heuwolds Karriere startete als Sprayer, heute ist er ein anerkannter Künstler, der auch durch die Graffiti-Krippe und die Legobrücke bekannt wurde, die auf der Führung ebenfalls besucht wird. Er erklärt, wie Graffiti entstehen, wie Ideen umgesetzt werden und worauf Künstler achten müssen. Mina und der Zuckerfritz: Zwei Originale treffen sich Aktuell im Programm sind die Weberin Mina Knallenfalls und der Hausierer Zuckerfritz. Beide Wuppertaler Originale starten unabhängig an verschiedenen Orten und treffen sich in der Mitte ihrer Rundgänge. Was würden sie erzählen, wenn man sie auf die Reise schickt? Sicherlich eine Menge über den Wandel Wuppertals in den vergangenen 200 Jahren. In einem Stück des Heimatdichters Otto Hausmann wächst die fiktive Figur Mina Knallenfalls in den Armenvierteln der Stadt auf. Bei der Führung geht es für „Mina“ nach dem Besuch „ihrer alten Heimat“ zum Treffpunkt am Kirchplatz, wo sie auf den Zuckerfritz trifft. Er war zuvor mit seiner Gruppe rund um den Neumarkt unterwegs. Er übernimmt Minas Tour, während Frau Knallenfalls sich um seine Gruppe kümmert. So bekommen alle Gäste ihr Stück von beiden Originalen ab. Krimitour rund um das Polizeipräsidium Kriminalfälle faszinieren Menschen überall. Krimis erreichen vielfach Bestsellerauflagen. Reale Verbrechen sind das Sujet einiger bergischer Krimiautoren, unter ihnen Stefan Melneczuk. Anstoß für sein Buch „Rabenstadt“ gab der Fall der bis heute vermissten Schülerin Tanja Mühlinghaus. In dem späteren Werk „Wallenstein“ beschäftigt sich Melneczuk mit dem Mysterium des Serienmörders Jürgen Bartsch, der seinem letzten Opfer in Elberfeld auflauerte und dessen Verbrechen vor dem Wuppertaler Landgericht verhandelt wurden. Bei einer Tour durch die Stadt hören die Teilnehmer der Führung an literarischen und realen Tatorten Kapitel aus Melneczuks Büchern, während der Stadtführer über aufsehenerregende Verbrechen in Wuppertal berichtet. Im Polizeipräsidium erhält man Einblick in die Arbeit der Kripo. Die Legobrücke © Lukas Pauer

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