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03_2020 HEINZ Magazin Dortmund

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KUNST | ÜBERSICHT Lynn

KUNST | ÜBERSICHT Lynn Chadwick, Bird VI, 1958, ©The Estate of Lynn Chadwick and Blain Southern, Foto Todd White Art Photography FABELWESEN UND BIESTER Lynn Chadwick In einer außerordentlichen Werkschau bevölkernLynnChadwicksfantastische undskurrileSkulpturen das Lehmbruckmuseum in Duisburg. Chadwick (1914-2003)ist einer der wegweisenden Bildhauer der britischenModerne nach 1945. Unterschiedlichinterpretiertwerdenseine eckigen, fast abstrakten Sinnbilder–halbMensch,halb Tier –als „Geometrie der Angst“, als skurrile Gestaltenaus romantischen Märchenund kurioser Science-Fiction-Welten. DieFledermauswesen, so heißt es,symbolisieren Freiheit und Schwerelosigkeit.Ihm selbstwar der Schaffensprozess wichtig.Für seine „Faltungen“, massiveund fragile Skulpturen,spannte er Metallplatten wieStoff über Eisenstäbe.Vieleheißen „Biest“, „Fremde“ oder „Vogel“. Ein Teddypärchen stehtfür die Einflüsse der PopArt. bws ❚ LYNN CHADWICK.BIESTERDER ZEIT Lehmbruckmuseum, Düsseldorfer Str. 51,Duisburg; Dauer: 29.2.-26.7. DASGELBE VOMEI UlrichMeister Ulrich Meistergehtesumdie Essenz der kleinen Dinge desLebens, um ihr Wesen, ihreForm. Pantoffel,Brotlaib, Autoreifen,ein Netz Kartoffeln, ein Wäscheständer mit Kleiderbügeln und anderebanaleAlltagsobjektereduziertder DüsseldorferKünstler aufdas absolute Minimum,das gradnoch ein Wiedererkennen erlaubt. Mitunterist da nur einFarbfleck mit Umriss.„Das Gelbe vomEi“ nennterseine große Einzelausstellung auf drei Etagen –und dass das Plakat und dieEinladungskarte nebendem Ausstellungstitel die Abbilder vonhalbiertenAvocados mit Stein zeigen, offenbartdie humorvolle, poetische, aber auch philosophische Komponente in Meisters Schaffen. „Was ist das Ding,das Wort,das Bild?“ hinterfragt der KünstlerinTexten, Gemälden oder Papiercollagen ausden letzten zwanzig Jahren. ch ❚ ULRICH MEISTER Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Str.25-27, Dauer: bis 4.4. Ulrich Meister, Pantoffel, 2009 ©Patrick Zier Claudia Heinrich Fotosvom Pott Ist Fotografierenheute eigentlichnoch eine Kunst? Eine rhetorische Frage, wo doch grad etliche sehenswerte Fotoausstellungen laufen.Dochangesichtsder allgegenwärtigen Schwemme vonselbstgemachten Handyfotos in den sozialen Medien eine vielleicht nicht ganz unberechtigte …Wer kanndanochden Überblickbehalten, Wertigkeit und Ernsthaftigkeit beurteilen? Die Profis selbst;sie haben QualitätimBlickund ihre Themen klar im Fokus. Einervon ihnen, Peter Liedtke,gründete2003das Pixelprojekt_Ruhrgebiet, das sich als fotografisches Gedächtnis der Region und virtuelle Sammlung versteht.Über 9500 Ruhrgebietsbilder, historische wie topaktuelle,von über 300 Fotografen undFotografinnen sind mittlerweile im großen Pixelprojekt-Pott, hervorragende Serien,die thematisch und chronologischstrukturiert im Netz vorgestellt werden.Und ab und an auch auszugsweiseinAusstellungen wie „Entspannt Euch!FreizeitimRuhrgebiet“,nochbis 7.6. im LVR-IndustriemuseumSt. Antony-Hütte in Oberhausen.Oder „Parallelwelten–Fotoarbeitenzur Kinderarmut“ mit rund 130 Werken bis 9.5. im WissenschaftsparkGelsenkirchen,organisiert vomPixelprojekt. Dessen Website pixelprojektruhrgebiet.de, einstHerzder Sammlung,ist mittlerweile reichlichantiquiert.Aber das wissen die Macher. DereingebundeneRuhr.speak.Blog kündigtden bevorstehenden Relaunch an.Auf der Agenda steht dabeifettder Wunsch nach Verjüngungund Öffnung auch für Instagrammer.Alsonur zu: Bewerben kannman sich mit Ruhrgebietsserien über die Internetseite,eine Fachjurywähltaus.Die Bewerbungsfristfür Neuaufnahmen 2020 läuft bis zum31.3. ClaudiaHeinrich Mierle Laderman Ukeles, Touch Sanitation Performance ©Mierle Laderman Ukeles, Courtesy the artist and Ronald Feldman Gallery, New York; photo: Deborah Freedman ©Kunstsammlung NRW DIE BLENDUNG DES RICHTERS Thomas Scheibitz Thomas Scheibitz‘Arbeiten changierenzwischen Gegenständlichkeitund Abstraktion und–sieverwirren. Die teilsgeometrischen, teilsorganischen Formenseiner farbenfrohen Bilder und Skulpturen scheinen vertraut,lassenFiguren, Dinge undStoffeaus der Alltagswelt assoziieren.Doch istalles sonderbar kombiniert, entziehtsich eindeutiger Benennung undbleibtim Ungefähren; auch dieWerktitel sind ZUHAUSE 3. Vonovia Award „Zuhause“ als unerschöpfliches Thema bleibt dasMottoauchdes 3. Vonovia Awards fürFotografie 2019. Die33 besten Fotoserien aus340 Einreichungen sind wiederum im Bochumer Museum zu sehen, doch in neuer Hängung.Statt füreinegleichförmigeReihung vonKleinformaten entschieden sich die Kuratorennun fürabwechslungsreiche Gruppierungen unterschiedlicher Formate;Schwarz-Weiß- wenig hilfreich.Genau um diesen Grenzganggehtesdem Berliner Künstler undProfessor der Düsseldorfer Kunstakademie: SeineArbeitenbewegen sich „amRandeeiner Erfindung“, wie er selbst formuliert, „zwischen einerErinnerung an etwasund demersten, überraschtenSehen“. In Gladbeck zeigteraktuelle Werkesowie ein vielteiliges Skulpturenensemble mit Videoelementenauf einem Masterplan- Table. ch ❚ THOMAS SCHEIBITZ Neue GalerieGladbeck im Rathauspark; Dauer: bis 27.3. Mona Schulzek, Ottomane, 2016 (1. Preis Kategorie Beste Fotoserie) ©Mona Schulzek, courtesy Vonovia Award für Fotografie 2019 KONZEPTKÜNSTLERINNEN IM FOKUS I‘mNot ANice Girl! Beider Aufarbeitung des Archivsder Galerie FischerimK21 gibt es manch bitter-süße Überraschung.Vier Konzeptkünstlerinnender ersten Stunde gebensichdie Ehre und lassen deutlich erkennen, dass die lange Ignoranz der Kunstszene undihrer Agentenein Fehlerwar.Lee Lozano(1930-1999), AdrianPiper (*1948), EleanorAntin (*1935)und Mierle Laderman Ukeles (*1939)haben mit ihrenkonzeptuellenWerken nichtnur neue Wege beschritten, sonderndas System selbst infrage gestellt,haben die WartungsarbeitenzuKunsterklärt,mit demeigenenKörper sich das Konzept Skulpturzurückerobert. VonUkeles Performancemit Reinigungsfachkräftenin New York biszudem radikalenAusstieg vonLee Lozano, diesich 1969 mitdem „General StrikePiece“mit äußerster Konsequenz ausder Kunstwelt verabschiedete. lv ❚ I’MNOT ANICEGIRL! KunstsammlungNRW K21, Ständehausstr.1,Düsseldorf;Dauer: bis17.5. Serien zum Einstieg undalles Farbige im Oberlichtsaal.Neben den 3Profi- Preisträgerwerken –Mona Schulzeks Orientteppich-Räume, BastianThierys Nachtimpressionen aufder Fährte eines Berliner Stadtfuchses undTheodor Barths Drohnenaufnahmen eines fürBraunkohleabbau zerstörten Dorfs –beeindruckt dieNachwuchspreisträgerin Marlene Hoberger mit Stillleben in eigenwilliger Farbigkeit auseinem Hamburger Altenpflegeheim. ch ❚ VONOVIA AWARDFÜR FOTOGRAFIE 2019 Kunstmuseum Bochum; Dauer: bis15.3. Thomas Scheibitz: Bühne, 2020. ©Jens Ziehe 46| HEINZ |03.2020

WWW.KULTUR-NACHT-SOLINGEN.DE 28.03.20 29.03.20 Grafik: brandsclever° |deus werbung DEUTSCHES KLINGENMUSEUM THEATER UND KONZERTHAUS STÄDT. MUSIKSCHULE SOLINGEN COBRA KULTURZENTRUM LVR-INDUSTRIEMUSEUM BERGISCHE VHS /STADTBIBLIOTHEK KUNSTMUSEUM SOLINGEN AWO-PROBERAUMHAUS „MONKEYS“ HAUS DER JUGEND SOLINGEN LICHTTURM BERGISCHE SYMPHONIKER TICKETS: VVK 13,- €/AK 18,- € INKL. FREIER FAHRT INALLEN SWS-BUSSEN UND PROGRAMMBUSSEN /JUGENDLICHE UNTER 16 JAHREN FREI VVK BEI ALLEN TEILNEHMENDEN EINRICHTUNGEN, DEN BÜRGERBÜROS, DEN GESCHÄFTSSTELLEN DES SOLINGER TAGEBLATTS, AUSGEWÄHLTEN SOLINGEN-LIVE VVK-STELLEN, IN DEN SWS-KUNDENCENTERN UND ONLINE UNTER WWW.KULTUR-NACHT-SOLINGEN.DE (ONLINE NUR BIS 19.03.2020) SCHIRMHERRSCHAFT: OBERBÜRGERMEISTER TIM KURZBACH 03.2020| HEINZ |47

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