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02_2019 HEINZ MAGAZIN Dortmund

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BÜHNE | ÜBERSICHT

BÜHNE | ÜBERSICHT Robert Targan Doppeltes Wagnis Zynisch: Als „leichtes und schönes Sterben“ (Euthanasie) bezeichneten die Naziseinstihr Ermordungsprogramm an Menschen,die nicht ihrerNorm hinsichtlichGesundheitund Produktivitätentsprachen.Das Musik- und Theaterkollektiv „i can be your translator“ (Mitglieder ausDortmund, dem weiterenRuhrgebietund Hamburg) hat über einJahrlang historische Fakten und ideologische Rechtfertigungen dieser Tötungen recherchiertund fragt: „Welche Konzepteliegendamaligen und gegenwärtigen Vorstellungen von `lebenswert´ und `lebensunwert´zugrunde?“ DasKollektiv,das unteranderem ausKünstlerInnenmit Behinderung besteht,erhielt für diese sinnstiftendeArbeitimvergangenenJahr einen der vier Ground Support-Preisedes Favoriten Festivals. Die Jury sah in der Inszenierung „Das Konzept bin ich“ eindoppeltesWagnis,schließlichhabe mansicheinemschwierigen Themagestellt und dies zudem mit einerMixed- Abillity-Gruppe beeindruckend auf den Weggebracht. Neben Raum für gemeinsames Trauernund Gedenkenbliebe aber auch stetsPlatz fürein humorvollesHierund Jetzt. Tatsächlichkann man„ican be your translator“ nurgratulieren,ist dieFallhöhe bei solcheiner Thematik doch immens groß.Wer sich vonder Umsetzung dieser im wahrsten Sinne des Wortes vielstimmigen Performanceein Bild machen möchte, hatdazu am 8. Februarab19Uhr im MülheimerRinglokschuppen dieGelegenheit. RobertTargan Floriane Kleinpaß ©Philip Lethen Theater und Konzerthaus Solingen LOU’SLEBENSGEFÜHL ...onthe WildSide Wenn Pop-Kultur fürGlobalisierung steht: Mitseinen Undergroundpartys in Andy Warhols„Silver Factory“ sorgte LouReed samtseiner Band TheVelvetUnderground Mitteder 1960er- Jahrefür eine echte Revolution, bevor diese 1968eigentlich erst richtig begann.Die „Factory“ galt als Keimzelle der Kreativität, entstanden dortdoch Warhols berühmtesteWerke,wie etwa seine Tomatendosen-Bilder oder OPERN-REMIX Play *Europeras 1&2 John Cage,amerikanischer Komponist undeiner derKreativköpfedes vergangenen Jahrhunderts,drückte es lapidar wiefolgt aus: „200 Jahre lang habenuns dieEuropäer ihre Operngeschickt.Nun schickeich sie alle zurück.“Getan haterdies im Rahmeneiner Auftragsarbeit derFrankfurter Oper im Jahre1987:„Europeras“ vereintunzählige Versatzstücke der europäischen Operntradition, TIMEOFMYLIFE DirtyDancing MÄRCHENLAUSCHEN 2. Erzählfestival das Pop-Art-Porträt vonMarilyn Monroe. Diese ganz bestimmte Atmosphäre gipfelteinLou ReedsSong„Take a Walk on the Wild Side“–im Theater Hagen spricht mandabeivon einem „sexuell aufgeladenen Emanzipationsdrive“ und bringt dieses Lebensgefühl aufdie Bühne.Ein musikalischesRoadmovie,ein Rockkonzert im Theaterformat, eine bunte Bilderflut.Musikalische Leitung: Andres Reukauf. RT ❚ TAKE AWALKONTHE WILD SIDE TheaterHagen, Elberfelder Str. 65,Tel.(02331) 2073218; Termine:1.2., 11.4., 6.7., je 19.30Uhr; Preise: 20,50-49 € überblendetsie,bringtsie nach dem Losverfahren immer wieder neuzusammen. DasKünstlerkollektiv Rimini Protokollerarbeitetmit „Play*Europeras1&2“ erstmals eine Oper undspürt in Wuppertal den Arrangements des Genies Cage nach. Da werden neue undungewohnte Hör-und Sichtweisen des Rezipientenangesprochen; ein Spektakel nach dem Zufallsprinzip.Die RegieübernimmtDaniel Wetzel. RT ❚ PLAY *EUROPERAS1&2 Oper Wuppertal, Kurt-Drees-Str.4,Tel.(0202) 5637600; Termine: 2.2., 19.30 +10.2.,18Uhr; Preis: 13-46 € Jens Hauer FürFamilienund alle,die gernemal zuhören: Hier werden Märchenund Geschichtenzueiner unmittelbaren Brücke zwischen verschiedenen Kulturenund Nationen. Beider zweitenAusgabe desErzählfestivals im Theater undKonzerthaus kommen Menschen zusammen, die Solingen schon lange ihreHeimat nennenoder aber gerade erst dortsesshaftgeworden sind.Esist vorallemdie freiemündliche Vortragsweise, diedabei füreinen direkten Kontakt zwischenVortragendem und Zuhörendem sorgt,denn im Gegensatz zumreinen Vorlesen machtdiese sehr alte Erzählkunstdie Wörter und Geschichtenerstrichtiglebendig. Kleine undgroße Zuhörer sind an zwei Tagen herzlich dazu eingeladen, denvielfältigen Erzählungenund Märchenzulauschen und so in neue Welten undKulturen einzutauchen.RT ❚ 2. ERZÄHLFESTIVAL Theaterund Konzerthaus Solingen, Konrad-Adenauer-Str.71; Termine: 3.2., 11-17+18-20 Uhr; 4.2., 9-14Uhr; Preis: 4€ KRIEG IM KOPF Am Boden Jung und unabhängig:Die Heldin vonGeorge Brants Solo-Stück„Am Boden“ ist viele Jahreals Kampfpilotin in der Welt unterwegs –hier holt sie sich ihren Adrenalinkick (Foto: Floriane Kleinpaß). Unddas Liebesleben? Bestand bislang maximal ausFernbeziehungen,wäredanichtplötzlich Eric,der sich fürsie interessiertund diesen „ganzen wahren Kitsch“zwischen den beiden auslöst.Der Dienst in der Luft wird quittiert, TochterSamantha kommtzur Welt,die beruflicheErfüllung ist dahin. Alsesnach drei Jahren wieder aufden Stützpunkt geht,mussdie Protagonistin feststellen, dass sich der Kriegwährend ihrerAbwesenheit gewandelt hat: Ganz ohne Kontaktzum himmlischen Blau,findetsie sich alsDrohnenpilotinwieder …Der Krieg im Kopf beginnt! (Inszenierung:Felicia Daniel). RT ❚ AM BODEN Grillo-Theater (Box), Theaterpl. 11, Essen,Tel.(0201) 8122200; Termine: 23.+27.2., je 19 Uhr; Preis:17€;www.theater-essen.de „Mein Baby gehört zu mir!“,stellt JohnnyCastles im Film-Evergreen „DirtyDancing“ klar.Dennochmuss er sich seine Liebstewohl teilen:mit einer riesigen Fangemeinde.Die Story um dencharismatischen Tänzer und diejunge Frances „Baby“Houseman darfals eine dergrößten Romanzen der Filmgeschichte bezeichnetwerden –und funktioniertdank des ebenfalls weltberühmten Soundtracks auch aufder Bühne.Mehrals 50 (!)Songsbegleitendie Liebesgeschichte bei diesem Live-Erlebnis, darunterHitswie „She’s Like TheWind“ undnatürlich derGrammyprämierte Titelsong „(I’veHad) TheTimeOfMy Life“. Zu Salsa- undMambo-Klängen konntendie Tänzerinnenund Tänzer bislangüber achtMillionen Besucher weltweit begeistern –nun kommtdas feurigeSpektakelnach Düsseldorf. RT ❚ DIRTY DANCING Capitol Theater, Erkrather Str. 30, Düsseldorf,Tel.(0211) 7344150; Termine: 31.1.-8.2., versch.Uhrzeiten; Preis: 46,90-105,90 € ©Klaus Lefebvre Daniel Wetzel ©Hanna Lippmann 58| HEINZ |02.2019

Isabel Machado Rios VONDER ARBEIT Schaffen Weshalb arbeitenwir?Umzuüberleben. DenKopf überWasser zu halten. Um ein Zusammenlebenüberhaupt möglich zu machen.Selbst wenn wir schlafen, arbeiten wir –beziehungsweise unser Körper,indem er verdaut. Mitdem Stück„Schaffen“nimmtsich dasPerformance-Kollektiv Technocandy dem Thema an undberichtetindiesemZugeüber Communities,Kollektive, feminisierte Arbeit sowieArbeit, die Veränderungbewirkt.Dabeiläuft alles aufdie Frage hinaus, ob es möglich ist,gemeinsame solidarische Räume zu schaffen, die vonnichts vergiftetwerden? Technocandy, dassind Golschan AhmadHaschemi,Frederik Müllerund Banafshe Hourmazdi. Was die drei schaffen? Sieverbinden Performance, Popkultur undPolitik gekonnt miteinander. Obendrauf gibt es lautEigenaussage zudem Hammermusik! RT ❚ SCHAFFEN TheaterOberhausen,Will-Quadflieg- Platz1;Termine: 8.+9.2., je 19.30 Uhr; Preis: 14 € FREUNDSCHAFT UND VERMISSEN Fred undAnabel Fred undAnabel scheren sich ganz undgar nicht darum, dass sie–Kater undGraugans –ein ziemlich ungleiches Paar darstellen. Vielmehr verbringen die unzertrennlichen Freunde denschönsten Sommer ihres Lebens: Anabel lernt vonFred, wieman geschickt aufBäume klettert;imGegenzug wollteFreddas Fliegen erlernen.Als der Herbst einbricht, ziehtes Anabel wiealleanderen Zugvögel in den warmen Süden:Der Katerbleibt daheim und diebeidenFreunde vermissensich schon bald.Dabeginnen sie,sichgegenseitig Briefezuschreiben... DieJunge BühneBochum bringt ein Kinderstückab3Jahrenins Prinzregenttheater. DasStück nach dem Bilderbuch vonLenaHesse erzählt mit Puppenund MusikeineGeschichte über Freundschaft, Sehnsucht, Liebe sowie das Vergehen der Zeit. RT ❚ FREDUND ANABEL Prinzregenttheater, Prinz-Regent-Str.50-60, Bochum; Termine: 10.2., 16 Uhr; 11.+12.2., je 9.30 Uhr; Preis: 10 €(ermäßigt 5€) Fred und Anabel ©Illustration: Lena Hesse G2 Baraniak BRÜLLENDE KOMIK ...wie es niewar? Josse istzehn Jahrealt undwächst inmitten einer Nervenheilanstaltauf – denn sein Vaterleiteteben diese Kinder-und Jugendpsychiatrie.Dieserist Herr über 1200Patienten, versagtjedoch immer wieder bei den alltäglichstenDingen. Auch diebeidenälteren Brüdermachen Josse das Leben schwer,sodass sich der Held derErzählung am wohlsten aufden Schultern eines glockenschwingenden Insassen der Anstalt fühlt. „Wann wird es ...“ ist die teils autobiografische Geschichte Joachim Meyerhoffs, deresglänzend versteht, brüllende Komikund herzzerreißendeTragikzuverbinden.In Solingeninszeniert ChristofKüster mitdem Ensemble des Altonaer Theaters dieRomanvorlage undgehtdabeider ewigen Frage nach:Was ist schon normal? Mitu.a.Jonas Anders, UtaKrüger, KaiMaertens. RT ❚ WANN WIRD ES ENDLICHWIEDERSO, WIEES NIE WAR? Theateru.Konzerthaus Solingen, Konrad- Adenauer-Str.71; Termin: 6.2., 19.30 Uhr; Preis: 14 € Romy Schneider Zwei Gesichter einer Frau Landesbühne Rheinland-Pfalz 10.02.2019 18:00 Uhr TeoOtto Theater Remscheid Konrad-Adenauer-Straße 31-33 Theaterkasse 02191 16-2650 theaterkasse@remscheid.de www.teo-otto-theater.de Webshop: theaterticket.remscheid.de 01.2019| HEINZ |59 ©Chris Pichler

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