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HEINZ MAGAZIN OBERHAUSEN 05-2017

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HEINZ Magazin Mai 2017, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim

STADTPLAN STORY Grünes

STADTPLAN STORY Grünes Essen 2. Essener Wissenschaftssommer Seit Beginn des Jahres stehen alle Zeichen auf Grün: In der „Grünen Hauptstadt Europas“ sorgen vielfältige Veranstaltungen für ein abwechslungsreiches Programm rund um Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in der Stadt. Und ab diesem Monat widmet sich auch der 2. Essener Wissenschaftssommer diesem Thema: Unter dem Motto „Grüne Zukunft“ laden Forscher und wissenschaftliche Institutionen alle Bürger dazu ein, die grüne Welt der Wissenschaft kennenzulernen. W issenschaftsstadt Essen“ heißt die letztes Jahr gestartete Initiative, bei der Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Akteure aus Wirtschaft, Stiftungswesen, Bildung, Politik und Stadtverwaltung einen Blick in ihre Arbeit möglich machen. Der erste Wissenschaftssommer befasste sich mit der Thematik „Digitales Leben“. 2017 dreht sich von Mai bis Mitte Juli alles um die „Grüne Zukunft“ in der Grünen Hauptstadt, zu der Essen dieses Jahr gekürt wurde. Über 40 Programmpunkte, quer über die Stadt, sorgen dafür, dass man Wissenschaft und Forschung samt ihrer spannenden Akteure und Institutionen kennenlernen kann. Die Veranstaltungen reichen von Workshops und Schülerexperimenten bis zum Science Beat und Live-Auftritt musikalischer Wissenschaftler. Wer hat schon mal vom UNIAKTIV gehört? Das „Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung“ befindet sich auf dem Campus der Uni Essen. Es wurde 2005 gegründet, um Projekte zu entwickeln, die Forschung und Gesellschaft zusammenbringen. „Die Uni verlässt den Elfenbeinturm!“ So drückt es Estelle Fritz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im UNIAKTIV aus. Fritz hat speziell für den Wissenschaftssommer einen Workshop zum Thema „Zero Waste“ konzipiert. Er ist mit allem gespickt, um sich von der Null-Müll-Idee so mitreißen zu lassen, dass „eine Utopie Wirklichkeit werden kann“. Estelle Fritz holt natürlich Studierende mit ins Boot. Die stellen an mehreren Veranstaltungstagen Vergleichsprojekte vor, aber es soll vor allem an die konkrete Realisierung gehen. Die sieht so aus, gemeinsam mit Essener Bürgern Ideen zu entwickeln, wie man zum Beispiel To-Go-Becher regelrecht aus der Stadt verbannt. Oder wie – analog zum Fairtrade-Siegel – ein Zero- Waste-Siegel aussehen könnte. Was müsste ein Zero-Waste-Botschafter dazu alles wissen und weitergeben? Eine Ausbildung zum ehrenamtlichen „Klimabotschafter“ gibt es in Essen ja bereits. Ebenfalls angedacht: ein Nachhaltigkeitskalender, in dem einmal sämtliche lokale Initiativen von Repair Café bis Kinderkleiderbörsen festgehalten werden. Termine für diese und andere Ideenentwicklungen sind der 6. Mai und 10. Juni. Die Zwischenzeit ist für die Ausarbeitung gedacht, denn am 24. Juni wird alles, was dabei herausgekommen ist, einer hochkarätigen Jury präsentiert: Essens Umweltdezernentin Simone Raskob – sie hat den Titel „Grüne Hauptstadt“ nach Essen geholt – und Prof. André Niemann vom Nachhaltigkeitsprozess der Uni Duisburg-Essen werden die besten Projekte auszeichnen. Die Prämierung findet im Pavillon KUBIG400 an der Tummelwiese in Essens grüner Lunge, dem Grugapark, statt. Wer zeitlich eher eng sieht, kann auch einfach nur zu den Vortragsveranstaltungen kommen. Die Studierenden stellen lebende Utopien wie das Projekt „The Ocean Cleanup“ vor, das von einem Studenten in den Niederlanden erfunden wurde. Am 5. Mai wird Uwe Unterseher, Geschäftsführer der EBE, über die Müllsituation in Essen berichten. Am Nachmittag gibt es dann eine Exkursion nach Köln zur Zero-Waste-Lifestyle-Bloggerin Olga Witt. Ihr Unverpackt-Laden hat schon viele Nachahmer gefunden: Sogar in Essen hat jetzt in der Rosastraße in Rüttenscheid einer eröffnet. Die Teilnahme an den Vorträgen, Workshops und Exkursionen ist kostenfrei, doch die Plätze sind begrenzt. Bitte direkt bei Estelle Fritz via estelle.fritz@uni-due.de anmelden! Detaillierte Infos gibt’s unter www.uni-due.de/greencapital. Ein anderer spannender Vortrag ist am 7. Mai um 11 Uhr an der VHS zu hören: „Wie wird das Klima in Essen in der Zukunft sein?“ Der Referent Prof. Dr. Wilhelm Kuttler hatte an der UDE 35 Jahre den Lehrstuhl Angewandte Klimatologie inne. Während dieser Zeit unternahm er mit Studierenden umfangreiche Emissions-Messungen in Essen. Viele Promotionen sind daraus hervorgegangen. Die Untersuchungen wurden mit einem technisch voll ausgestatteten Messbus durchgeführt. Kuttler hatte den Spezialwagen seinerzeit mit DFG-Zuschüssen angekauft. „Unser Messbus war der einzige im ganzen Stadtgebiet“, erinnert sich der emeritierte Professor. Kuttlers Lehrstuhl war auch der einzige im gesamten Rheingebiet. Mit seiner Pensionierung 2015 beschloss die 16 | HEINZ | 05.2017

Universitätsleitung, den Lehrstuhl einzustellen. Dadurch wurde auch der Betrieb der beiden Klimastationen am Harscheidweg und auf dem Campus Essen beendet. Für Kuttler bleibt diese Entscheidung bis heute „unverständlich, wo weltweit alle über Klima, insbesondere Stadtklima, reden“. Denn auch wenn Kuttlers Vortrag zeigen wird, wie erfreulich niedrig die Schwefeldioxid-Werte im Vergleich zu früher liegen, hat die Stadtluft heute andere Probleme: Stickstoffdioxid, Feinstaub, Ozon und städtische Überwärmung tun Luft und Klima nicht gut. Kuttler wird in seinem Vortrag viele Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Menschen, vor allem Stadtplaner entscheidende Verbesserungen erzielen können. Das fängt beim Verzicht auf Sylvesterraketen an, und hört bei der Fassadenbegrünung nicht auf. Die Zusammenhänge, die Kuttler offenlegt, und die im Rückblick frappierenden Aufnahmen von Essen in den 1960er-Jahren zeigen, dass noch viel zu tun ist, auch wenn Essen sich jetzt schon „Grüne Hauptstadt“ nennen darf. In Kuttlers kürzlich erschienenem Buch „Das Klima von Essen“, herausgegeben im Westarp Verlag, erhalten wissenschaftlich Interessierte detaillierte Einblicke in die Vielzahl der Faktoren, die die Luftqualität im Ruhrgebiet bestimmen. Weltweite Klimaziele stellen auch die Energiebranche vor Herausforderungen und verlangen vor allem von den großen Energieversorgern eine Neuausrichtung. Der Wettlauf um innovative Technologien hin zur digitalen und nachhaltigen Versorgung, Stichwort „Smart Home“, prägt diese Branche. Doch was hat es im Detail damit auf sich? Dazu kann man sich am 4. und 5. Mai beim Essener EnergieForum im Colosseum Theater schlau machen. Das von Studierenden und Doktoranden ehrenamtlich organisierte Symposium bietet anspruchsvolle Vorträge zu Themen der Energiewirtschaft, -politik und -technik. Das Forum richtet sich an Studenten, Doktoranden und Berufsanfänger der Branche und bietet die Chance zur persönlichen und fachlichen Weiterbildung. Die Veranstaltung ist eine der wenigen kostenpflichtigen, Anmeldung unter essenerenergieforum.de/anmeldung. Isabelle Reiff ❚ 2. ESSENER WISSENSCHAFTSSOMMER zahlreiche Veranstaltungsorte in Essen; Termine: 1.5.-14.7.; wissenschaftsstadt-essen.de/essener-wissenschaftssommer-2017 « Foto links: Um die 1.200 Tonnen Abfälle fallen jeden Tag in Essen an. Utopisch, diese Menge eines Tages mal auf null zu reduzieren? Foto: UDE Universität Duisburg-Essen FREIER EINTRITT FÜR ALLE EVENTS CLUESO 18.6. / STADION ROTE ERDE/ DO Das „grüne“ Programm im Mai 3.5., 13 Uhr: „Schule macht Wissenschaft: Programmierung eines Anwesenheitsmonitors“ – Workshop, Helmholtz Gymnasium, Rosastr. 43, Essen 4./5.5.: „Power 2 Innovate – Wer gestaltet die Zukunft der Energiewirtschaft?“ – Essener EnergieForum, Colosseum Theater, Altendorfer Str. 1 5./6.5.: „Sweet Home“ – Interdisziplinäre Tagung, Folkwang Universität der Künste, SANAA-Gebäude, Essen 6.5., 14 Uhr: „Zero Waste – eine müllfreie Stadt Essen? Wege von der Utopie zur Wirklichkeit“ – Innovationsworkshop, Universität Duisburg-Essen 6.5., 10 Uhr: „Informationstag Grüne Zukunft: Das Null Energie Haus, Heizung der Zukunft und Fördermöglichkeiten“ – Umweltamt, Energiefabrik Essen, Hinsbecker Löh 46 6.5., 9.30 Uhr: „Schüler experimentieren“ – Juniorensparte des Wettbewerbs Jugend forscht, Landeswettbewerb NRW, Haus der Technik, Hollestr. 1, Essen 7.5., 11 Uhr: „Wie wird das Klima in Essen in der Zukunft sein?“ – Vortrag Prof. Dr. Wilhelm Kuttler, Volkshochschule Essen, Burgplatz 1 8.5., 14 Uhr: „Biodiversität – mehr als nur viele Arten“ – Vortrag Prof. Dr. Jens Bönigk, Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, R12 S00 H12 (Glaspavillon) 15.5., 19 Uhr: „Das Meer am Ende?! Unsere Meere zwischen Erwärmung, Versauerung und Artensterben“ – Diskussionsreihe Wissenschaft kontrovers mit Prof. Dr. Florian Leese und Dr. Sönke Dangendorf, Unperfekthaus, Friedrich-Ebert-Str. 18, Essen 17.5., 16.30 Uhr: „Regional, Innovativ und Gesund. Nachhaltige Ernährung auf dem Vormarsch?“ – Vortrag von Dr. Steven Engler, Kulturwissenschaftliches Institut, Essen 17.5., 19 Uhr: „Grüne Zukunft“ – audio-visuelle Live-Performance des Trios Feldmodul, Haus der Technik, Hollestr. 1, Essen 31.5., 13 Uhr: „Technische Membranen: Meerwasserentsalzung, künstliche Niere und neue Entwicklungen“ – Vortrag von Prof. Dr. Mathias Ulbricht, Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, S05 T00 B83 Strategischer Partner: Förderer: RUHRGAMES.DE Regionalverband Ruhr FOTO: TIM KORBMACH 05.2017 | HEINZ | 17

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