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HEINZ Magazin Bochum 10-2016

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HEINZ Magazin Oktober 2016, Ausgabe für Bochum, Herne und Witten

BÜHNE ÜBERSICHT

BÜHNE ÜBERSICHT HEINZ-AUTORIN MALINOWSKI GEISTER UND GEHEIMNISSE The Turn of the Screw ■ Mit der Eröffnungspremiere von Brittens 1954 uraufgeführter Kammeroper liefert das Musiktheater Gelsenkirchen im dortigen Kleinen Haus einen intensiven Abend in Thrillermanier. Die Story ist mysteriös: Der neu engagierten Gouvernante (Alfia Kamalova) begegnen die Geister ihrer Vorgängerin und des auf rätselhafte Weise ums Leben gekommenen Dieners, die die zwei anvertrauten Kinder auf ihre – offenbar dunkle – Seite ziehen wollen. Doch wer sieht wirklich was? Wo verschwimmen Einbildung und Realität? Welche Abgründe birgt die Vergangenheit? Vieles bleibt offen und gibt Raum für individuelle Interpretationen. Die auf psychologische Vorgänge fokussierte Regie von Rahel Thiel sowie die feinfühlige musikalische Gestaltung (Dirigat: Valtteri Rauhalammi) des auf der Bühne positionierten Kammerorchesters sorgen für einen atmosphärisch dichten Abend. kt ❚ THE TURN OF THE SCREW Musiktheater Gelsenkirchen, Kennedeyplatz, (0209) 4097200; Termine: 2./9./30.10., jew. 18 h, 7./22.10., jew. 19.30 h; Preis: 28,44/14,22 € erm. KLEIST IM PRINZREGENTTHEATER Michael Kohlhaas ■ Eine durch und durch reiche Inszenierung von „Michael Kohlhaas” bringt Regisseur Frank Weiß auf die Bühne des PRTs in Bochum. Die knapp zwei Stunden strotzen nur so vor Tempo, abseitigem Witz und Textlebendigkeit. Pointiert eröffnen die Darsteller Linus Ebner, Dirk Hermann und Maximilian Strestik das Schauspiel als dreiteilige Hauptfigur und stemmen im fliegenden Wechsel und mit beeindruckender Leichtigkeit die Flut an Figurenkonstellationen, in denen die Titelfigur sich im Laufe ihres immer radikaler und gewalttätiger werdenden Feldzuges für Gerechtigkeit wiederfindet. In der geschickt gekürzten eigenen Bühnenfassung lässt Weiß den kohlhaasschen Kampf gegen die herrschenden Instanzen schließlich in ein kafkaeskes Chaos kippen. Die abstrakte Bühnenformation besticht als Basis für ein virtuoses Spiel mit Raum- und Figurwechseln. ez ❚ MICHAEL KOHLHAAS Prinzregenttheater, Prinz- Regent-Str. 50-60, Bochum, Tel. (0234) 771117; Termine: 25./26.10., 19.30 Uhr; Preise: 16/8 € erm. SANDRA SCHUCK KERSTIN TURLEY Vernetzung ist Trumpf Mit fast drei Jahren Vorbereitungszeit geht das Kulturnetzwerk RuhrBühnen an den jüngst erfolgten Start. Elf Bühnen aus neun Ruhrgebietsstädten sind beteiligt an dem Zusammenschluss, in dem sich die Theater mit einer gemeinsamen Marketingpräsenz in Szene setzen. „Mit vereinten Kräften auftreten, kulturpolitische Zeichen setzen und unseren Kulturstandort ausbauen“, lautet die Intention der Initiatoren, außerdem ist das Ziel, „die Vielfalt und Qualität der Theaterlandschaft darzustellen“. Dass dabei bislang nur ein Bruchteil von öffentlich getragenen Bühnen vertreten ist, mag auf den ersten Blick befremdlich wirken und ist strukturellen sowie personellen Gegebenheiten geschuldet. Denn die Beteiligung erfordert eine Mehrarbeit, die kleine und freie Bühnen oft nicht leisten können. Damit kann das Kulturnetzwerk RuhrBühnen (noch) keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, aber einen wichtigen Impuls liefern. „Toi Toi Toi” für ein kollektives Zieldenken! Kerstin Turley IGOR BOUTORINE ALIAS JOHNNY B. HOOPS (FOTO: FRANK WILDE) MACHT UND MANIPULATION Tartuffe WURZEL-VARIETÉ IM JUBELMONAT Die Spaßmacher ■ Manchmal bringt rückwärtsgewandt ganz weit nach vorne. Das ahnt auch der Essener GOP-Direktor Matthias Peiniger am Premierenabend: „Diese Show ist nicht zukunftsorientiert, sie geht back to the roots. Es gibt klassisches Varieté mit Moderation im Jubelmonat!“ Und so sind es die Genre-Urgesteine Stevie Mazoschek und Ulrich Beckers, die als herrlich kalauernde und verquer musizierende lonely husBand zu 20 Jahren GOP Varieté- ■ Der Prediger Tartuffe (Jürgen Hartmann, Foto) ist gerissen, giert nach Macht und Geld. Zudem hat er es auf die Tochter seines Gastherren Orgon abgesehen. Geblendet vom Charisma des vermeintlich frommen Gottesdieners befolgt Orgon alle seine Ratschläge und sieht ihn schon als Schwiegersohn. Doch schließlich gelingt es der unwilligen Braut nach einigen Irrungen und Wirrungen, den Heuchler zu entlarven. An Molières 1664 verfasster – und zunächst von der Zensur verbotenen – satirischen Komödie interessiert Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer die aktuelle Frage, wie jemand, der offensichtlich lügt und betrügt, so beliebt und wirkungsvoll sein kann, dass sein Erfolg kaum aufzuhalten ist. Mit Molières feinem Sinn für Situationskomik und Wortwitz bietet seine auch heute noch gültige Parabel eine Steilvorlage für das Bochumer Ensemble. kt ❚ TARTUFFE Schauspielhaus Bochum, Königsallee 15, (0234) 33335555; Termine: 22.10. (Premiere), 25.10., jew. 19.30 Uhr, 30.10., 17 Uhr; Preise: 13-37,50 € GOP REBELLISCHER HERBST IN RIEMKE Rockabilly ■ Haartollen-Styling im Theaterfoyer, das Service-Personal großflächig „tätowiert“ – gebührender Rahmen zur Premiere von „Rockabilly“. Schließlich erobern die Lords of Comedy – Max Nix und Willi Widder Nix – mit rebellischer Pose die Bühne, erteilen ungeniert gewagte Ratschläge zum Gelingen des Abends. Zur weiteren Orientierung dirigiert Club- Putze Frau Schmidt per Anweisungsschild die Stimmung. Mann, ist das bescheuert – und doch auch wieder gar nicht! Denn wenn bei Max und Willi die Äxte fliegen und ein Schiff durchs malträtierte Alphorn kommt, ist das brutal komisch. Dass „Rockabilly“ zudem akrobatisch wertvoll kann, zeigen starke Artisten wie Tempojongleur Rocco, „Türsteher“ Toni Farello mit Frau Schmidt auf dem Einrad und Fräulein Hildegard am Skipping Rope. Zum Schluss dann das ungehemmte Ausrasten beim King Of Rock’n’Roll from Wanne- Eickel-Tennessee! susa ❚ ROCKABILLY Varieté et cetera, Herner Str. 299, Bochum, (0234) 13003; Termine: bis 5.11., Do-So; Preise: 20-33 €; Verlosung: 3x2 Karten (20.10.): www.heinz-magazin.de Theater Essen geziemend conferiert. Als „das Innovativste, was es gerade gibt“, so Regisseur Knut Gminder, faszinieren die zwei Mädels von Passe-Pieds am Trapez. Quasi knochenlos zwängt sich der Belgier Barto (Foto) durch einen Kleiderbügel, charmant-humorig agiert Jon Young am Pole. Hier und da linsen die „Spaßmacher“ sympathisch in die Abteilung „Alter Zopf“ – und schneiden selbige mit Mut und Frische sogleich gnadenlos gut ab! susa ❚ DIE SPASSMACHER GOP Varieté-Theater Essen, Tel. (0201) 2479393; Termine: bis 30.10.; Preise: 26-39 €; Verlosung: 3x2 Karten (14.10.): www.heinz-magazin.de MARTIN STEFFEN 58 | HEINZ | 10.2016

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