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HEINZ Magazin Bochum 03-2016

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HEINZ Magazin März 2016, Ausgabe für Bochum, Herne und Witten

STADTPLAN STORY Wasser

STADTPLAN STORY Wasser ist wertvoll Umgang mit einem unersetzlichen Element Selbstverständlich dreht man morgens den Hahn der Dusche auf, lässt sorglos das Wasser laufen und macht sich keine weiteren Gedanken über diese Ressource, die in unseren Breitengraden immer und überall im Überfluss da ist. Wie kostbar Wasser ist, vergisst man im Alltag schnell. Deshalb machen die Vereinten Nationen jedes Jahr aufs Neue darauf aufmerksam: Am 22.3. ist Tag des Wassers. D er Weltwassertag wurde bei der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ im Jahr 1992 in Rio de Janeiro ins Leben gerufen und findet seit 1993 alljährlich mit wechselndem Motto statt. In diesem Jahr lautet es: „Wasser und Arbeitsplätze“ – „Water and Jobs” und regt zum Nachdenken an: Welche Arbeitsplätze schafft Wasser? Gibt es Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Wasser, die nicht menschenwürdig sind? Welche Arbeitsplätze spielen mit Sicht auf den Klimawandel eine immer größer werdende Rolle? Alle Staaten sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und national mit Aktionen, Seminaren und Konferenzen tätig werden, damit Wasser und die damit verbundenen Arbeitsplätze nicht als selbstverständlich hingenommen werden. Im Sektor setzen sich Vereinigungen für sauberes Wasser aus Flüssen ein. „Pro Kopf und Tag werden im Ruhrgebiet 125 Liter Wasser verbraucht“, erklärt Markus Rüdel, Abteilungsleiter vom Ruhrverband und Pressesprecher der AWWR. In den Wasserwerken an der Ruhr wird seit mehr als hundert Jahren Trinkwasser hergestellt. Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) versorgt im gesamten Ruhrgebiet Menschen mit Trinkwasser – rund 300 Millionen Kubikmeter beträgt nach Angaben der AWWR die jährliche Wasserförderung aus der Ruhr. Markus Rüdel: „Sowohl beim Betrieb unserer acht Talsperren im Sauerland, die die Wasserversorgung von 4,6 Millionen Menschen sicherstellen, als auch bei der Abwasserreinigung für 60 Städte und Gemeinden im Einzugsgebiet von Ruhr und Lenne stehen Mensch und Umwelt im Zentrum unseres Handelns.“ Jährlich erscheint der Ruhrgütebericht, der seit 1973 die Entwicklung der Wasser- und Gewässerqualität der Ruhr, ihrer Nebengewässer und der Talsperren beschreibt. „Über die reine Dokumentation der Güteverhältnisse hinaus werden konkrete Fragestellungen der Chemie, der Limnologie, der Siedlungswasserwirtschaft und des Flussgebietsmanagements diskutiert und auf der Basis von Langzeitentwicklungen vor dem Hintergrund der aktuellen Fachdiskussion beantwortet“, so Markus Rüdel. Er kann eine positive Bilanz ziehen: „Nach den Ergebnissen des aktuellen Ruhrgüteberichts hat sich die Wasserqualität der Ruhr und ihrer Nebengewässer seit Mitte der 1970er Jahre, dem Höhepunkt der Gewässerverschmutzung in Deutschland, kontinuierlich verbessert. Nach den Maßstäben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erreicht die Ruhr bei Essen heute für die Kenngrößen BSB5, TOC, Sauerstoff sowie Ammonium-Stickstoff einen sehr guten Zustand. Wassertemperatur, pH-Wert, Chlorid, Gesamtphosphor und o-Phosphat-Phosphor werden mit gut bewertet.“ Trotzdem soll der Gewässerschutz weiter vorangetrieben werden. Markus Rüdel macht darauf aufmerksam, dass chemische Verbindungen, die schlecht oder gar nicht biologisch abgebaut werden können, erst gar nicht in den Wasserkreislauf gelangen sollten. „Beispielsweise könnten Krankenhaus- und Industrieabwässer am Entstehungsort vorbehandelt werden“, appelliert er. „Auch im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie soll die Strukturgüte der Gewässer verbessert werden (Renaturierung). Derartige Maßnahmen wurden an vielen Stellen bereits realisiert zum Beispiel an der Ruhr bei Arnsberg, an der Röhr im Unterlauf der Sorpetalsperre oder die Renaturierung der Ruhraue in Essen-Heisingen.“ 12 | HEINZ | 03.2016

SERGHEI VELUSCEAC, FOTOLIA DESIGNED BY FREEPIK.COM Auch im Bergischen Land ist Renaturierung ein aktuelles Thema. Ilona Weyer, Pressesprecherin von dem im Jahre 1930 gegründeten Wupperverband, erklärt: „Es ist wichtig, dass die Gewässerstruktur möglichst naturnah ist, z.B. mäandernd statt kanalartig. Neben lebhaften Bereichen benötigt ein Fließgewässer auch Ruhezonen für den Fischlaich. Bis 1980 war die Wupper nahezu fischfrei. Mittlerweile leben in der Wupper wieder rund 30 Fischarten.“ Der Wupperverband ist für die Wasserwirtschaft im gesamten Flussgebiet der Wupper verantwortlich. Ilona Weyer: „14 Talsperren, 11 Kläranlagen und 2.300 Kilometer Gewässer bilden für rund 950.000 Menschen im Verbandsgebiet einen wesentlichen Teil ihrer Lebensgrundlage.“ Beim Wupperverband stehen der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer im Mittelpunkt. „In unseren Klärwerken reinigen wir jährlich rund 130 Millionen Kubikmeter Abwasser von Bürgerinnen und Bürgern und der Industrie. Wir betreiben drei Trinkwassertalsperren, aus denen wir Rohwasser an die Trinkwasserversorger der Region für die weitere Aufbereitung zur Verfügung stellen“, erklärt Ilona Weyer die Arbeit des Wupperverbands. Zum Tag des Wassers stellt der Wupperverband passend zum Motto „Wasser und Arbeitsplätze” den hohen Stellenwert der Berufe heraus, die es in der Wasserwirtschaft gibt. „Wir benötigen gut ausgebildetes Personal, das sich mit dem Aufgabeninhalt identifiziert“, macht Ilona Weyer deutlich. Wichtig ist: Jeder Einzelne kann etwas für den Schutz des Wassers beitragen. Nach Angaben des Umweltbundesamts entstehen jedes Jahr Schäden im Abwassersystem in Millionenhöhe durch Verstopfungen und Pumpenausfälle. Der Grund: Reißfeste Feuchttücher, Tampons, Wattestäbchen oder ölige Essensreste werden in die Toilette geworfen. Heruntergespülte Medikamente und Lackreste können die Umwelt belasten. „Bei Zahnpasten und Duschgels können Verbraucher auf Produkte mit Kunststoffzusätzen (Peelingeffekt) verzichten und bei Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern sollten die Anwendungshinweise beachtet werden, bestenfalls sollten sie gar nicht verwenden werden“, so Markus Rüdel. Es gibt auch lokale Aktionen, bei denen sich jeder für den Schutz des Wassers einsetzen kann. Viele Städte veranstalten Müllsammelaktionen. Die Stadt Wuppertal ruft zum Beispiel jedes Jahr zum „Wupperputz“ auf. Ilona Weyer: „Rund 20.000 Tonnen Müll wurden letztes Jahr entfernt.“ Dieses Jahr sammeln die Mithelfer am 12.3. an den Flussufern Müll ein, denn sie wissen: Wasser ist kostbar. Lene Lemmer Motto 2016: Water & Jobs Das diesjährige Motto des Weltwassertages heißt „Wasser und Arbeitsplätze“. Die Vereinten Nationen machen darauf aufmerksam, dass fast alle Jobs mit Wasser verbunden sind. Fast die Hälfte der Arbeiter auf der Welt – 1,5 Milliarden Menschen – arbeiten in Branchen, die mit Wasser zu tun haben. Trotzdem werden Millionen von Menschen, die in solchen Branchen arbeiten, weder anerkannt noch durch elementare Arbeitsrechte geschützt. Jede Stunde sterben nach Angaben der Vereinten Nationen 38 Arbeiter an Krankheiten, die durch Wasser verursacht werden. Dies könnte durch besseres Wasser und Hygienevorkehrungen verhindert werden. Die Vereinten Nationen wollen zeigen, wie genügend Quantität und Qualität von Wasser das Leben und die Lebensgrundlagen der Arbeiter deutlich verändern und sogar ganze Gesellschaften und Ökonomien nachhaltig transformieren können. www.unwater.org Der UN-Weltwasserbericht wird unter Federführung der UNESCO am 22.3. auf Englisch veröffentlicht. Darin geht es um die Analyse, „wie bedeutend die Ressource Wasser für Wirtschaft und Beschäftigung weltweit ist“. In den Vorjahren gab es die Mottos „Wasser und nachhaltige Entwicklung” (2015), „Wasser und Energie“ (2014) und „Wasser und Zusammenarbeit“ (2013). www.unesco.de Das einzigartige Großstadtabenteuer. Kannst du das Rätsel lösen? Entdecken. Entschlüsseln. Entkommen. Im steten Kampf gegen die ablaufende Zeit habt ihr die Aufgabe verborgene Hinweise zu finden, Schlösser zu knacken und Türen zu öffnen. Dabei werden Scharfsinn und Einfallsreichtum auf die Probe gestellt: Notizen und Gegenstände müssen logisch miteinander kombiniert werden, um das Geheimnis des Raumes zu lüften. Das besondere Erlebnis mit Freunden, Kollegen oder der Familie in direkter Nähe zum Bermuda3eck in Bochum. Rätselraum Ruhrpott | Kortumstraße 53 | 44787 Bochum www.rätselraum-ruhrpott.de

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