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E-Paper Heinz-Magazin für Bochum 08/2017

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Was eine Trasse wuppt!

Was eine Trasse wuppt! High Line Park Wuppertal Zeit wird’s, dass eine der schönsten zum Radweg umgewandelten Eisenbahnstrecken gebührend gefeiert wird – als Bühne für ein großes Kunst- und Kultur-Festival, das die ganze Bandbreite zeigt, die Wuppertal und Umland zu bieten haben. Mit Tanz, Theater und Musik, Film und Literatur, mit Performances, Installationen und inszenierter Architektur. Wenn die Nordbahntrasse am 2. September zur KulturTrasse wird, erlebt man nicht zuletzt viele ehemalige Industriebauten in völlig neuem Licht. N ichts hat den Wuppertalern in den letzten Jahren so viel Lebensqualität geschenkt wie die Nordbahntrasse. Sie macht die bergige Stadt nicht nur viel fahrradtauglicher und lässt Stadtteile näher zusammenrücken, sondern bietet auch fantastische Ausblicke. Doch die hoch über die Stadt führenden Brücken wären beinahe abgerissen worden. Engagierten Bürgern ist es zu verdanken, dass das nicht passierte. Als der 23 Kilometer lange Schienenweg schon 15 Jahre brachlag, gründeten sie 2006 den Verein Wuppertalbewegung, akquirierten Spenden und Mithelfer und schafften es, die Nordbahntrasse zu dem zu machen, was sie heute ist: ein Musterbeispiel nicht nur für großes Bürgerengagement, sondern auch für den Strukturwandel, den das einstige Textilzentrum Wuppertal soeben erlebt. Wenn die Nordbahntrasse am 2. September zur KulturTrasse wird, verbindet sie daher viele zu Kulturstätten umgewandelte Industriedenkmäler. Außerdem werden Schulen, Kirchen, eine Skatehalle, ein Container, vier Tunnel und das Darunter einer Autobahnbrücke bespielt. Insgesamt über 85 kulturelle Events, die hier an diesem Samstag zwischen den Quartieren Vohwinkel, Mirker Viertel und Wichlinghausen stattfinden: Konzerte, Ausstellungen, Theater, Tanz, Performances, Filme und Lesungen. So außergewöhnlich die Trasse, so herausragend die auftretenden Künstler, junge wie renommierte, so z.B. das Pina Bausch Tanztheater, Uncle Ho, das Brötzmann Trio, die Wuppertaler Bühnen und der Kabarettist Jens Neutag. Der Beginn der meisten Veranstaltungen ist zur vollen Stunde. Die Länge der Programmteile beträgt 40 bis 60 Minuten. Dies erleichtert den Umstieg von einem Kulturort zum anderen. Schon vor Beginn der meisten Veranstaltungen um 14 Uhr macht sich die Rollbeat-Karawane mittags um zwölf auf den Weg vom Bahnhof Vohwinkel nach Wichling- hausen: Räder und andere Gefährte folgen einer Rikscha, auf der ein DJ live trassenaffine Beats mixt. Für jeden zu schaffen, denn insgesamt werden nur 15 Kilometer der Trasse bespielt. Um 18.30 Uhr meldet sich in jedem der drei Quartiere ein Viertelsprecher zu Wort. Er verliest, was man immer schon mal allen mitteilen wollte, sich aber nicht getraut hat. Er kann aber auch kundgeben, dass Martin Müller ein Teeservice zu verschenken hat. Oder er entschuldigt sich mit einem Gedicht. Solche Nachrichten, Mitteilungen und Anzeigen können an folgenden Orten eingereicht werden: In der Mirke hängt vor dem Bahnhof (Parkplatzseite, Mitte des Gebäudes) ein orangefarbener Briefkasten, ein weiterer ist in der Alten Feuerwache. In Vohwinkel nutzt man den Briefkasten des Bürgerbahnhofs. In Wichlinghausen kann die Post im Quartierbüro (Tütersburg 4) oder in der Färberei (Peter-Hansen- Platz 1) abgegeben werden. Die KulturTrasse 2017 ist eines von 13 Schlüsselprojekten des Programms „Wuppertal 2025 – Strategien für Wuppertal“. Hier nimmt die Stadt mit Bürgerbeteiligung Maßnahmen in Angriff, um die Lebensqualität für die Einwohner zu verbessern und die Arbeit von Wuppertaler Unternehmen zu erleichtern. Das Festival auf der Nordbahntrasse soll fortan einmal im Jahr stattfinden und für unterschiedliche kulturelle Szenen in und außerhalb Wuppertals zur Bühne werden. Ein papiernes Programmheft, ein Auftritt im Netz und ein Besucher- Leitsystem helfen, die Übersicht zu behalten. Das Festivalticket à 14 € (ermäßigt 7 €) ermöglicht die Teilnahme an allen Veranstaltungen und freie Fahrt mit Bus und Bahn (VRR) an diesem Tag. Erhältlich ist es über www.wuppertal-live.de. Isabelle Reiff ❚ KULTURTRASSE 2017 Termin: 2.9. ab 12 Uhr, Preis: Festivalticket à 14/7 € via www.wuppertal-live.de, www.kulturtrasse.de, www.nordbahntrasse.de; Verlosung: 3x2 Festivaltickets unter heinz-magazin.de 20 | HEINZ | 08.2017

MIRKER BAHNHOF/UTOPIASTADT, FOTO: ANTJE ZEIS-LOI Lichtkunst in 4 Tunneln, Kino unter der Brücke Der Tunnel Fatloh ist mit 85 Metern der kürzeste Tunnel der Nordbahntrasse. Er befindet sich zwischen den Bahnhöfen Wuppertal-Wichlinghausen und Wuppertal-Heubruch. Am 2. September muss man ihn durch einen Vorhang betreten. Dahinter erwartet die Besucher Kai Fobbes Lichtinstallation, die auf Lochkarten der Wuppertaler Bandweberei Kafka basiert. Der 351 Meter lange Tunnel Rott liegt zwischen dem Haltepunkt Wuppertal-Rott und dem Bahnhof Wuppertal-Loh. Die RaumZeit- Piraten verwandeln ihn in eine raumgreifende Multivision. Sie besteht aus optoakustischen Instrumenten, die durch die Bewegung der Besucher beeinflusst werden. Unter dem Engelnberg mit dem Wohngebiet Ostersbaum erstreckt sich ein 171 Meter langer Durchgang. Susann Helen Miller nimmt darin Schriftzeichen und Worte aus an der Trasse gefundenen Graffitis als Vorlage für fluoreszierende Höhlenmalereien. Der Tunnel unter dem Elberfelder Dorrenberg (Foto) wurde schon vor den Bauarbeiten der Nordbahntrasse zum Tanztunnel. Wer am KulturTrassen- Samstag darin tanzt, gestaltet die Lichtkunstinstallation von Gregor Eisenmann. Jaebong Jung macht Fotos von den Gästen und lässt auch diese Teil der Installation werden. Richtig Platz für Party ist unter der Varresbecker Autobahnbrücke auf Höhe Deutscher Ring. Vorher werden hier Horrorfilme aus Wuppertal gezeigt. 16./17.09. 23./24.09. 2017 FOTO: ANTJE ZEIS-LOI Vohwinkel schafft kreative Freiräume Der Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel ist der einzige Bahnhof an der Nordbahntrasse, den man tatsächlich mit der Bahn erreichen kann. 2008 entstand hier der Bürgerbahnhof Vohwinkel e.V. und 2014 die KunstStation und das „5Nischenprojekt” des Bildhauers Eckehard Lowisch auf dem Bahnhofsvorplatz. Am 2. September werden viele weitere Künstler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und damit dem „Detroit Faktor“ nach dem Motto „Leerstand ist Freiraum“ alle Ehre machen. So hat u.a. das Künstlerkollektiv RaumZeitPiraten die markantesten Gerüche Wuppertals eingesammelt und macht dieses Destillat im Foyer der KunstStation für alle riechbar. Die Kabarettisten Jens Neutag und Jürgen H. Scheugenpflug lassen im Kleinen Saal Bäuche wackeln. Später wird Wuppertalforschung das Thema beim Science Slam. Im Großen Saal gibt die Jazzpension Gas – eine 20-köpfige Big Band der Bergischen Musikschule. Sie präsentiert ihr breites Repertoire von knackigen Funk-Nummern bis zu herzergreifenden Gesangsballaden. Anschließend sind Jonas David & Band zu hören. Der Vollblutmusiker steuerte mehrere Stücke für den Film „Vaterfreuden“ von Matthias Schweighöfer bei und arrangierte einen Großteil des MTV Unplugged Sets für die Band Revolverheld. ECKEHARD LOWISCH: 5NISCHENPROJEKT, FOTO: SÜLEYMAN KAYAALP

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