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12_2019 HEINZ MAGAZIN Wuppertal, Solingen, Remscheid

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KUNST | TIPP DES

KUNST | TIPP DES MONATS

Roboter die auf Gemälde starren Science-FictionimMuseum DasMuseumFolkwang hatmit demSchweizer Science-Fiction-Museum Maisond’Ailleurszusammengearbeitet und eine Ausstellung zu einer derprägenden Figuren desScience-Fiction-Genreskonzipiert: demRoboter. Alejandro Cañedo: Magazincover: Astounding Science Fiction, März 1949 ©Penny Publications /Dell Magazines, 2019, Leihgeber und Foto: Maison d’Ailleurs, Schweiz U nter einer rötlichen Sonne stapft „Terminator“-Filmplakat. Zahlreiche ausgestellte Cover in grellen Farben stammen je- ein künstliches Wesen durch eine karge Landschaft, die nur mit orange-roten doch aus der Hochzeit der sogenannten Kristallen bedeckt ist. Der metallene Korpus erinnert an den Aufbau eines Menschen, Pulp-Magazine: den 1920er- bis 1950er-Jahren. doch anstatt mit Armen ausgestattet, verfügt es über Flugzeuge, Geschosse und Lichtkörper, die ‚Beine‘ erinnern an Antennenmaste, der Kopf anein Observatorium und die Füße gleichen Panzern. Der Roboter verströmt Gefahr –wenn danicht die rosa Unterhose wäre. Die ambivalente Darstellung stammt von Illustrator Frank R.Paul, der diese für den ersten Durch diese Zusammenstellung öffnet die Ausstellung auch den Blick auf ein Stück Magazingeschichte. Denn die Heftchen – von den einen geliebt, von den anderen lange als Schund abgetan –waren ein Wegbereiter für die damals entstehende Popkultur. Ihr Einfluss reichtbis heute. Band von „Science-Fiction plus“ von 1953 erstellt hat. Sie ist inEssen nicht imkompakten Taschenbuchformat zu sehen, sondern wurde für die Ausstellung großformatig aufgezogen. Doch vordergründig animiert die Ausstellung dazu, einstige Utopien und Dystopien mit zeitgenössischen Realitäten und Fiktionen abzugleichen. Welche Rolle räumen wir heute der Robotik ein, wie projizieret sich der Mensch heutzutage inalternative Welten und Frank Rudolph Paul: Magazincover: The Elements of Science Fiction, 1953, Leihgeber und Foto: Maison d’Ailleurs, Schweiz /Agence Martienne inwiefern hat sich das Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen verändert? Letzteres bezeichnet der Direktor des Museum Folkwang, Peter Gorschlüter, „als das Thema unserer Zeit“, insbesondere wenn angsteinflößende Roboter nicht vorhanden zusein scheinen, aber viele intelligente Anwendungen den Alltag bestimmen. Der Titel „Iwas aRobot“ erinnert zudem daran, dass die Figur des Roboters oftmals nichts anderes als ein Sinnbild überden Zustanddes Menschenist. Solche Wandtapeten werden in acht Räumen mit Plakaten, zahlreichen Umschlaggestaltungen für Magazine, Bücher und Schallplatten und sogar mit Spielzeug und Auszügen aus Videospielen kombiniert. Die 250 Exponate stammen aus der bedeutenden Schweizer Sammlung des Science-Fiction-Museums La Maison d’Ailleurs und werden in acht Räumen thematisch geordnet. Dadurch werden verschiedene Aspekte inder Auseinandersetzung mit der Figur des Roboters akzentuiert: seien es unter den Mottos „Schöpfung“, „Funktion“ oder das „Serielle“ erste Vorstellungen, wie ein Roboter auszusehen hat, was in charakterisiert und welche Aufgaben er übernehmen soll, über den Fokus auf „Künstliche Intelligenz“ und Vermenschlichung bis hin zudystopischen Narrativen. Die vielfältigen Darstellungen reichen von Magazin-Illustrationen aus den 1910er- und 1920er-Jahren über Isaac-Asimov-Bücher, Perry-Rhodan-Titel, japanische Mangas bis zum neuesten Vincent Di Fate: Magazincover: Analog Science Fiction and Fact, November 1975 ©Vincent Di Fate und Penny Publications /Dell Magazines, 2019, Leihgeber und Foto: Maison d’Ailleurs, Schweiz /Agence Martienne Das Themenfeld Mensch und Maschine wird ab dem 8.11. mit der zusätzlichen Ausstellung im Museum Folkwang „Der montierte Mensch“ in seinen künstlerischen Dimensionenweiterentfaltet. Stefanie Roenneke ❚ IWAS AROBOT–ScienceFiction undPopkultur Museum Folkwang, Museumsplatz 1, Essen; Dauer: bis15.3.; Öffnungszeiten: Di-So10-18Uhr (Do+Fr 10-20 Uhr) 12.2019| HEINZ |49

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