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11_2019 HEINZ MAGAZIN Dortmund

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KUNST | ÜBERSICHT

KUNST | ÜBERSICHT Monika Brandmeier, Feststellung, 2017, ©VGBild-Kunst, Bonn BETRACHTUNG Monika Brandmeier MonikaBrandmeiers „Betrachtung“ muss man zwingend mit eigenen Augen sehen undganz achtsam durchschreiten. Fotoskönnen nichtansatzweisevermitteln, wasdie Objektemit dem Raum undder Wahrnehmung der Betrachteranstellen. Ihre Spannung ziehen sie ausdem eigenwilligen Zueinander ihrer Bestandteile undihrer Position im Raum. Malstützen siesichan der Wand ab,sindirgendwo angebunden,versperrenden Weg, liegen oder stehen rum,klappen sich auf, biegen sich weg. Undscheinenaufeinander zu reagieren undmit jedem Schritt eine neueHaltung anzunehmen. Die Skulpturen aus Drahtseil,Stahl, Schrauben, Wandfarbe oder Papier, manchmal auch Besen, Schwebebalken oder Fahrradschloss, mischen – ergänzt vonFotos,Zeichnungen und Videos aus 20 Schaffensjahren –mit Witz und Poesieden Raum auf. ch ❚ MONIKABRANDMEIER Kunsthalle,Große-Perdekamp-Str.25-27,Recklinghausen; Dauer: bis17.11. FINALISTEN DEW21 Kunstpreis Aufder gesamtenEtage 6des Dortmunder Ubreitet sichzurzeit dieAusstellungzum diesjährigen DEW21 Kunstpreisaus:13nominierteKünstler/-innenmit Bezug zum Ruhrgebiet präsentieren ausgewählte Werke. Danebendie Einzelausstellungder Kunstpreisträgerin 2018:Lena von Goedeke reflektiert mit unterschiedlichen Medien ihreExpedition in dielebensfeindliche Arktis. Deraktuelle Preisträger 2019,JoelRoter ausEssen, arbeitet mitAlltagsmaterialien aushiesigen Baumärkten. Seinekleinformatigen Wandstücke sind konzentrierte materialästhetische Studien zu Form, Fläche,Linie –und eine überraschend mutige Entscheidung derJuryfür eine stille, reduziertePositioninmittender farbenfrohen Großformate, aufwendigen Installationen und emotional packenden Fotoserien undVideosder Mitbewerber. ch ❚ DEW21 KUNSTPREIS Dortmunder U, Leonie- Reygers-Terrasse; Dauer: bis 24.11. Ausstellungsansicht DEW21 Kunstpreis 2019 ©DEW21/Frauke Schumann Claudia Heinrich GerechtigkeitimFokus ZumAuftakt im Sommer2017ging es um Grenzen. Im Herbst 2019 hatdie 2. Ausgabe des f2 –Fotofestivals Dortmund sich „Gerechtigkeit“ auf die Fahnengeschrieben.Rund um das große, facettenreiche Themazeigeninsgesamt neun Ausstellungshäuser vom7.-24.11. eine enorme Bandbreite an zeitgenössischer Fotografie ausallen Genres: dokumentarische und fotojournalistische Arbeitenneben inszenierter und experimentellerFotokunstvon über 60 internationalenFotograf/-innen. EinRiesending also, einGipfeltreffen der Fotofans und Fachleute –wie es einem Hotspotwie Dortmund mit großer Fotoszene und renommierten Studiengängen gebührt. Initiiert hatte das Ganze das Depotander Immermannstraße zusammenmit dem Fotografen-BerufsverbandFreelens. Auch 2019 hältder KulturortDepot die organisatorischen Zügelinder Hand und präsentiert in den eigenenRäumeneine Ausstellung über Wasser und eine zweite zum40-jährigenBestehen der Nothilfeorganisation Cap Anamur. Die kooperierendenInstitutionenrollen„Gerechtigkeit“ in ihrenAusstellungen eigeninitiativ auf, selbst verantwortlichfür Thema, Auswahl und Präsentation. Beteiligtsind das Künstlerhaus, die FH,das Dortmunder U, ProjektraumFotografie, Hoesch Museum,44309 street//art gallery und Projektspeicher/Export33 sowieStadtgrenzen überschreitend:das KunsthausEssen.Und wieessichfür einFestival gehört, gibt’s nebenAusstellungen ein breitesRahmenprogramm ausVorträgen, Symposium, Filmen, Führungen, einerBustouram17.11. undjede MengeZeitund Raum zum Netzwerken.Alle Ausstellungen sind gratis,alle Infosauf der Homepage: www.f2fotofestival.de ClaudiaHeinrich Joan Miró,Personnage, 1978 ©Succesió Miró, VGBildkunst Bonn 2019, Foto: Michael Richter BAUHAUS AM FOLKWANG László Moholy-Nagy Mit50kleinformatigen Werken von László Moholy-Nagy im Kabinettraum beendet das Museum Folkwang seine Bauhausjubiläums-Trilogie.Das isteinleuchtend,nichtnur,weil dasMuseum 150 Arbeiten desgebürtigen Ungarn besitzt, sondernMoholy-Nagy als experimenteller Medienkünstler für Fortschritt stehtund von1923bis 1928 moderne Technikenwie Foto undFilm am Bauhausetablierte.Lichtsetzte POESIEUND POLITIK Francis Alys Es sind soziale,politische,kulturelle oder stadtplanerische Fragestellungen, dieden Künstlerumtreiben. Seine Aktionen entstehen an den Schnittstellenvon Alltag,Kunstund Gesellschaft. FrancisAlys(*1959in Antwerpen) lebt in Mexiko-Stadt, das ihmals Inspirationsquelle und Kulisse seiner Interventionen dient. DerStadtraum istihm Spielplatzfür manchmal absurdeund witzige,manchmal kriti- derKünstlerals vorrangiges ArbeitsundAusdrucksmittel ein:als Grafiker, Collagist,Fotografund Vorreiterdes Neuen Sehens sowie ganzunmittelbar in seinen Fotogrammen, fürdie er Objekte oderKörperteile direkt aufFotopapierbelichtete.Auch der Filmemacher Moholy-Nagy wird sichtbar: mit Impressionenaus demBerliner Stadtleben unddem Marseiller Hafenmit viel Zeitkolorit derfrühen 1930er Jahre. ch ❚ LÁSZLÓ MOHOLY-NAGY Museum Folkwang, Museumsplatz 1, Essen; Dauer: bis 12.1.20 Untitled, 1994, Farbe und Wachs auf Leinwand auf Holz, 18,5 x22 x1,8 cm; ©Sammlung Goetz, München /Wilfried Petzi, München LÄCHELNDE SKULPTUREN Joan Miró JoanMiró(1893-1983)nenntsie „Personnage“,„Tête“„Figure“–12späte, nahezu abstrakte, teilsüberlebensgroße Bronze- und Gips-Plastiken, die noch bis Ende November im Skulpturenpark Waldfrieden zu sehen sind. Der Malerund Bildhauerist vorallem fürseine magische,scheinbar heitere Malerei bekannt. WiePicassound Matissezählterzuden bedeutenden Klassikernder Moderne.Erzeige,so Bildhauer Tony Cragg,Dinge, dieesso nichtgibt.Wer diesespätenSkulpturensiehtverstehtMirós Beschreibungen: wiebei der Arbeiteines Gärtners, entwickle sich sein Formenvokabular langsam und stetig,fast ohne sein Zutun. In ihrer Vereinfachung seiensie menschlicher undlebendiger.Erkenne der Betrachtersich darinwieder,bekäme er ein Gefühl dafür,was ihnmit allen Menschen verbinde. bws ❚ JOAN MIRÓ -SKULPTUREN Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstr. 12, Wuppertal; Dauer: bis 24.11. scheAktionen. Stundenlang etwa dauertees, bis der Eisblock–eine Art kühler Minimal-Skulptur -, den er vor sich herschob,geschmolzen undnur noch einelangsam verblassende, feuchte Spur auf dem Asphalt war. Eine bildmächtige Aktion eines Nachdenkensüber dasVergehen der Zeit undeinefastunsichtbare Einschreibung in dieStadt. kb ❚ FRANCIS ALYS.The PrivateView–Werke aus deutschenSammlungen MuseumMorsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80, Leverkusen; Dauer: bis 5.1.20 László Moholy-Nagy Ohne Titel, Dessau, 1925/1926, Fotogramm, Museum Folkwang, Essen 46| HEINZ |11.2019

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