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09_2019 HEINZ MAGAZIN Dortmund

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AUSBILDUNG | SPECIAL

AUSBILDUNG | SPECIAL Aller Anfang ... ©Alexis Brown on Unsplash Tipps für den guten Start Egal ob Ausbildung, Praktikumoderneuer Job, aller Anfang istschwer. Besonders,weil derersteEindruck sich durchauslange halten kann –dawill man natürlichglänzen. Hier einige Tipps rund um Rechte und Verpflichtungen. Vertrag: Vor Arbeitsantritt sollte unbedingt ein schriftlicher Ausbildungsvertrag vorliegen. Wichtige Eckdaten, die festgelegt sein sollten: Arbeitszeit, Vergütung, Zielsetzung und Betreuer. Mit dem sollte auch ein Ausbildungsplan schon vor Antritt der Stelle oder möglichst schnell zu Anfangerstelltwerden. Darinfestgelegt: Aufgabenfelder und Entwicklungsmöglichkeiten. Gibteskeinen betrieblichen Plan, kann sich amAusbildungsrahmenplan in der Ausbildungsordnung orientiertwerden –die gibt es für jeden Beruf. Arbeitszeit: Aufgepasst beider Arbeitszeit! Überstundendürfenfür Auszubildende nichtdie Regel sein.Sindsie in derBranche abernötig und/oder üblich, sollte man sich nichtscheuen,ananderer Stelle einen Freizeitausgleicheinzufordern. Bürokratie: Mit Aufnahme einer Ausbildung nimmt man auch den ersten Schritt ins Wunderland der Bürokratie. Wichtig: AbAusbildungsstartmüssen Azubis sich selber krankenversichern.Studenten hingegen können inder Familienversicherung bleiben. Die Krankenkasse sollte bestmöglich vor Beginn der Ausbildung, kann aber auch bis zu14Tage nach Beginn ausgesucht werden. Zudem müssenBeiträgezur Renten- und Sozialversicherung eingezahlt werden –die dafür nötige Sozialversicherungsnummer kann bei der Krankenkasse erfragt werden.Sonst kann sich auch derArbeitgeber darum kümmern. Pünktlichkeit: Ist eine Tugend für jeden Tag, aber besonders am ersten Tag der Ausbildung sollte man es tunlichst vermeiden, zu spät aufzulaufen. Darum gilt: Vorher herausfinden, wie lange man effektiv für den neuen Arbeitsweg braucht. Und dann gerne früher kommen –schadet nicht. Fragen: Niemanderwartet, dassman am erstenTag allesweiß. Wer viel fragt, zeigt, dass ersich interessiert und bemüht. Gleichzeitig knüpft man Kontakte zu den Mitarbeitern, lernt Namen, Tätigkeitsfelder und Charaktere kennen. In der Mittagapause in die Gesprächeeinbringen, ein paar smalltalkige Fragen stellenund vonsich erzählen–so kommt man gut an.Geheimtipp: Handy stecken lassen. Rechte: Es ist wichtig, seine Rechte als Auszubildender zu kennen und sich für diese (wenn nötig) auch einzusetzen. Etwa: Ausbildungsmittel müssen etwa kostenloszur Verfügung gestellt werden, für Ausbildungsmaßnahmen muss man freigestellt werden. Es bestehtauchAnspruchauf einZeugnis,besondereKündigungsmodalitätenund aufdie Bildung einer Azubivertretung. Ausrutscher: KeineAngst vorFehlern –jeder im Betrieb solltedafür Verständnis haben, dass der Auszubildende hier vielleicht zum ersten Mal einer geregelten Tätigkeit nachgeht, die Fachkenntnisse schlichtnoch nichtbesitztoder einfach maleinen Fehler macht. Wechsel: Wer nach kurzer Zeit feststellt, dass die Ausbildung oder der Betrieb nicht richtigist,sollteden Mutaufbringen, einen Ausbildungsplatzwechselanzustreben. Daswirdeinem jungenMenschen auf der Suche nach dem richtigen Weg im Leben niemand übel nehmen. Die Alternative noch vor Beendigung des alten Ausbildungsverhältnissesparat zu haben, istsinnvoll. lv 44| HEINZ |09.2019

DasEinmaleinsder Stellenanzeigen ©Lukas Vering „Wir suchen eine vollbelastbare Teilzeitkraft (m/w) unter 30 J. mit abgeschlossenem Masterstudium, mindestens fünf Jahren (auch internationaler) Arbeitserfahrung, die nicht auf Gehalt besteht und zudem eine olympische Goldmedaille inEinhorndressurreiten besitzt.“ Stellenanzeigen können schon mal verwirren.Hier ein Wegweiser. Tatsächlich wird gar nicht alles von einem Bewerber erwartet, was in der Ausschreibung steht. Die wichtigsten Anforderungen stehen ganz oben, jeweiter unten ein Kriterium steht, desto weniger ist es ein Muss. Zudem erkennt man die Muss-Anforderungen anFormulierungen wie „…setzen wir voraus“, „…sind erforderlich“ oder „Erwarten wir…“. Softere Formulierungen wie „Idealerweise…“, „Wünschenswert sind…“, „Zusätzlich freuen wir uns über…“ aber auch „HinreichendeErfahrungenin…“deutenan, dassdieseQualifikationenals nichtzwingend ausschlaggebendgewertetwerden. Stellenanzeigen sind voller Phrasen und Worthülsen, die alles und nichts bedeuten können. Auf diese zuachten und sie zuhinterfragen, kann schon imVoraus einige Erkenntnisse über die ausgeschriebene Stelle vermitteln. Ein „dynamisches Unternehmen“ ist etwa oft noch im Aufbauund weniggefestigt, während„Traditionsunternehmen“ die Innovation scheuen. Ist „Abschlussorientierung“ gesucht, wird die eigene Leistung rein an Zahlen gemessen. Hinter „Belastbarkeit“, „hoher Einsatzbereitschaft“, „Dynamik“ und „Flexibilität“ steckt eigentlich immer die Erwartung, dass man einsteckt, aushält, mehrarbeitet und sich hochmotiviertbis zum Burnoutschuftet. Lockmittel Nummer Eins ist immer das Gehalt –genannt wird es aber in den wenigsten Ausschreibungen. Dawird lieber wieder der Phrasendrescher angeschmissen. Wird ein Gehalt als „attraktiv“ angepriesen, ist es höchstens durchschnittlich. „Dynamische Lohnbestandteile“ und „Leistungsbezogene Vergütung“ heißen im Klartext: Maues Grundgehalt, aber immer schön die baumelnde Möhre namens „Bonus“ vor der Nase herumwedeln. „Überdurchschnittlich“ klingt gut, da der Durchschnitt aber nichtdefiniertwird, istVorsicht geboten. Ein„übliches Gehalt“ klingt trist, aber immerhinnach einer ehrlichen Aussage. lv 08.2019| HEINZ |45

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