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06_2019 HEINZ MAGAZIN Dortmund

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STADTPLAN|STORY Hand in

STADTPLAN|STORY Hand in Hand GemeinschaftimGarten DasBedürfnis desmodernen Städters nachAusgleichszeit in der Natursteigtparallel zur fortschreitenden Urbanisierung.Weil in wachsenden Metropolen außerdemdas Gemeinschaftsgefühloft in derMassenkultur versandet,hilft dasKonzept desUrban Gardening gleichanzweiFronten. Stefanie Rink stelltdas Konzept und urbane Gärten in der Region vor. Ü bersetzt heißt „Urban Gardening“ schlicht urbane Gartenarbeit. Es dreht sich alles umgemeinschaftliches Bewirtschaften von städtischen Flächen. Schließlich weichen immer mehr Landflächen den sich ausbreitenden Großstädten.Hinzu kommt ein gedanklicherWandel,dassesmit der derzeitigen Abnutzungder Erde und ihrerRessourcensonicht weiter gehenkann. Nichtumsonst sind saisonal, regional und bio mittlerweile omnipräsente Schlagwörter. Der Gedanke nachhaltiger Ernährung ist dabei kein neuer, aber ein in Relevanz erstarkter. Wer ganz genau wissen will, woher seine Lebensmittel stammen, für den ist Selberanbauen eine Option. Dasgehtimheimischen Garten,auf dem Balkonoder der Dachterrasse. Weil die aber nicht jedem zur Verfügung stehen,findensichimmer mehrurbane Gärten in der Stadt, die aus Gemeinschaftsprojekten und Stadtinitiativen entstehen. Statt eremitisch den Acker zupflücken, steht hier der Gruppengedanke im Fokus. Austausch, Wissensvermittlung und das Schließen neuer Bekanntschaften sorgen dafür, dass neben grünen Pflänzchen auch die soziale Ader gedeiht. Folgend eine Liste von Gemeinschaftsgärten in der Umgebung. Gartenwerkzeug ©Eco Warrior Princess onUnsplash Dortmund Der „Westgarten“ des gemeinnützigen Vereins „die Urbanisten“ steht seit 2017 im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum. Hier wird jeden Samstag um 11 Uhr zusammen in den selbst gebauten Hochbeeten gegärtnert. In die Erde kommen unter anderem seltene sowie alte Gemüsesorten. Zum Mitmachen kann jeder vorbeikommen. Möllerstr. 3, Dortmund-Innenstadt Mitten im Wohngebiet belebt die Bürgerinitiative Brunnenstraßenviertel das Grundstück ander Ecke Herold- und Gronaustraße. Der Bürgergarten Kleine Heroldwiese wird nachhaltig von einer bunten Gruppe genutzt. Wofrüher gegenüber des brachliegenden Bahndamms Müll und Co. lagen, findet sich heute ein blühender Garten. Heroldstr./Gronaustr., Dortmund-Innenstadt SchallAcker heißt diese grüne Oase in einem alten Freibad. Auf2500 qm finden sich Hochbeete, ebenerdige Beete, Kräuterspiralen, eine Dünenlandschaft, aber auch Plauderrunden und Grillabende. Ein (Garten-)Träumchen! Heinrich-Stefan-Str.,Dortmund-Hörde 42| HEINZ |06.2019

Bochum Im Hinterhof der Alsenstraße 19a findet sich ein Gemeinschaftsgarten. Die Pforten stehen stets offen, gemeinsam gegärtnert wird sonntagsab12, weitereTreffen mittwochs18Uhr.Neben Hochbeeten findet sich vor Ort eine Imkerei, zudem werden Upcycling, alte Pflanzensortenund Biodiversitätzelebriert. Alsenstr. 19a, Bochum-Innenstadt Beim Projekt „Hammer Garten“ inBochum-Hamme wird aus Obst-, Gemüse- und Blumensorten sorgsam gewählt und gepflanzt. Wer mitmachen will: Donnerstags und samstags geht’s ab11Uhr gemeinsamins Beet. GahlenscheStr.146-150, Bochum-Hamme ©Elaine Casap on Unsplash Essen Experiment Kleingarten: InZollverein-Nähe wird im Ex-Zechengartenfleißig angebaut.Von der Stiftung Zollverein insLebengerufen, engagiert sich die Nachbarschaftsinitiative „Zollverein mittendrin“ bis heutefür das Grünauf 18 Parzellenimstädtischen Bereich. Samt Insektenhotel, barrierefreiem Kräutergarten, Upcycling und mehr. Kennenlernmöglichkeiten immer mittwochsum16Uhr. Ende derVinzenzstr.,Essen-Stoppenberg Der Planckgarten in Holsterhausen liegt unweit der Bahnstation Planckstraße und betört mit allerhand Grünzeug von Gemüse bis Blumen. Esfinden monatliche Treffen statt, zu denen potenzielle Mitgärtner geladen sind, die Kernzeit in der Saison ist sonntags ab 15 Uhr. Ecke Planckstr./Holsterhauser Str., Essen-Holsterhausen Duisburg Dem Heimatgarten Rheinhausen stehen 6000 qm Fläche zur Verfügung.Hobby-Gärtner,Studis,Rentner und Geflüchtetearbeiten hier Hand in Hand an Hochbeeten, Bienenstöcken und Blumenkästen. Der Garten ist offen besuchbar, wer mitarbeiten möchte, wendet sich ansGartenbüro(Mi-Fr8-13h). Franz-Schubert-Str.27, Duisburg-Rheinhausen Im Kantpark (Stadtzentrum) findet sich Kants Garten mit Blumenund Gemüsehochbeeten, Staudenbeeten, Krokuswiese, Totholzbiotop, Teich, Bänken, Container für Werkzeug und mehr. Wer mitmachen will, meldet sich über E-Mail (kants.garten@gmail.com) oder Facebook. Immanuel-Kant-Park, Duisburg-Dellviertel Wuppertal Als einer der ersten Gemeinschaftsgärten Wuppertals eröffnete 2011 derWandelgarten in einer Baulücke an derLuisenstraße.Auch gepflasterter Untergrund hält hier niemandem vom Gärtnern ab, die Pflanzen sprießen in Töpfen, Schalen oder Kisten. Kernzeit ist in der Saison freitagsvon 15 bis18Uhr. Luisenstr. 110, Wuppertal Der UtopiastadtGarten ist der grüne Arm des kulturellen Knotenpunkts Utopiastadt am Mirker Bahnhof. Reinschnuppern und Verweilen darf jeder, schließlich will das Projekt zeigen, dass Gärtnern auch mitten in der Stadt funktionieren kann. Wer mithelfen will, sollte mittwochsab19Uhr vorbeischauen. MirkerStr.48, Wuppertal Ein Garten mit Mission findet sich in derBergischenGartenarche an der Station Natur und Umwelt. Als Erhaltergarten will dieser alte Nutzpflanzen erhalten wie Engkohl oder Schlachtschwert-Bohne. ZumMitmachen muss man Mitglied werden –oder als Pate Ableger der seltenen Pflanzen in seinen Garten holen. Jägerhofstr. 229, Wuppertal ❚ Noch mehrurbane Gärten in weiteren Städten derRegionfindensichauf www.urbaneoasen.de Für die Bienen Das Bienensterbenhat viele Ursachen: Insektizide,Klimawandel undMonokulturen habenihren Anteil daran,genausowie die Bebauungnatürlicher Lebensräume,die Nahrungsangebot und Nistflächen schrumpfen lässt. Hier einige Tipps,wie jeder mitGarten, Balkon oder Fensterbankden kleinenBrummern einen Gefallen tunkann. Weil es den Bienen schmecken soll,giltschon beim Blumenkauf zu beachten: BunteBlüten stehennicht automatisch für Bienenfreundlichkeit. Sogenannte gefüllte Blüten wie Geranien oder Dahlien haben durchdie Züchtung mehr Blätter, sodass Bienen der Zugang zu den Blüten versperrtwird. Obendrein sind Pollen und Nektar in gefülltenBlüten wenigbis garnicht vorhanden. Füreinen guten Start insJahrsindFrühblüherfür Bienen essenziell. Zu diesen gehören Schneeglöckchen,Margeritenund Narzissen. Ideal istesfür jede Jahreszeit blühende Pflanzen bereitzustellen, die Bienen brauchen schließlich dasganzeJahrüber Futter.Efeu, Sonnenblume, Lavendel oder Ringelblumeblühenentsprechend im Sommer undHerbst. So verschiedenwie dieMenschenbei der Nahrungswahlsindes auch unterschiedlicheBienenarten. Wo die Honigbienealles annimmt, wasblüht, haben WildbienenartenandereVorlieben.EinheimischeBlütengehölzewie Schlehe,Süßkirsche, Wildroseund Weiden bieten vielen Wildbienenartenein leckeresBuffet. Wernicht nur den Bienen einen Gefallen tunwill, sondernebenso der eigenen KüchekannThymian,Salbei, Rosmarin,Bärlauchoder Pfefferminzepflanzen-das geht auch mitwenigPlatz. Im Gemüsebeet mögen Bienen Möhren,Zwiebelnoder Kohlund werviel Flächezur Verfügung hat, kann es mit größeren Sträuchern probieren, etwa Brombeere, Johannisbeereoderwilder Wein. DerNaturschutzbund Deutschland rätaußerdem dazu,imGarten einewilde Ecke stehen zu lassen,die weder gemäht noch betreten wird, weil dortwachsendePflanzen wieBrennnessel oder Klee für vieleInsekten überlebenswichtigseien.Wer die Möglichkeithat, kann Bienen mit Felssteinen oder Totholzstapeln-geradeimWinter -zusätzlicheNisträume bieten.EinigeWildbienenartennisteninder Erde undamliebsten in sandig-sonnigenBöden.Esschadet also nichtein paar kargeFlächen zu lassen. Außerdem gedeihen Wildblumengut in nähstoffarmenBöden unddie liefernwiederumNahrung für Wildbienenarten. AufPestizide sollteambestenganzverzichtetwerden. Kassandra Kreß ©Lukas Vering 06.2019| HEINZ |43

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