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02_2019 HEINZ MAGAZIN Essen

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KUNST|ÜBERSICHT Young,

KUNST|ÜBERSICHT Young, sexy, glossy

Gerald Laing, Sandra, 1968 ©2019 The Estate of Gerald Laing PopuläreKunst vonder Insel DieLudwiggalerie in Oberhausen zeigtbis zum 12.Mai „BritishPop Art“ aus der SammlungHeinz Beck.Ein besonderes Augenmerkwird dabeiauf dasZusammenspiel vonKunst undMusikgelegt. E s soll zwischen dem Winter 1954/55 und 1957 gewesen sein, erinnerte sich Künstler Lawrence Alloway in den Sechzigerjahren, als der Begriff „Pop Art“ erstmals bei den Mitgliedern der britischen Independent Group ins Gespräch kam, jener Zusammenschluss von Künstlern, der 1952 am Institute of Contemporary Arts in London gegründet wurde. Die Independent Group wird sowohl mit der Genese des Begriffs als auch mit den ersten Pop-Art-Werken inVerbindung gebracht. Doch bevor die Pop Art mit künstlerischen Arbeiten gleichgesetzt wurde, stand der Ausdruck für die arbeitsteilig und massenhaft hergestellten, flüchtig-modischen Produkte der modernen Medien und Werbung. Und diese Objekte waren jung, sexy, glänzend, imagestark und technisch virtuos, womit bis heute gültige Bestimmungen des Pop-Begriffs erstellt werden. Diese Eigenschaften fanden sich in den Wohlstandsdingen der Nachkriegsgesellschaft wie Autos, Fernsehen, Stars, Mode und Musik wieder, die zu Themen für Künstler wie Richard Hamilton oder David A.J. Miller wurden. Sie werden in Oberhausen zusammen mit weiteren Pop-Art-Pionieren wie Eduardo Paolozzi, wichtigen Vertretern der mittleren und jün- Peter Blake und Jann Haworth: Plattencover The Beatles zu Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, 1967 Richard Hamilton, Interior, 1964-65 ©R.Hamilton. All rights Reserved, VGBild-Kunst, Bonn 2018 geren Generation wie Derek Boshier sowie den Sonderpositionen von David Hockney oder den fotorealistischenSchrottwagenvon John Salt gezeigt. Eine besondere Rolle wird in der Ausstellung der Musik zugeschrieben. Zahlreiche berühmte Plattencover können in einem Sound-Walk betrachtet werden. Eine Entscheidung, die dem historischen Kontext gerecht wird. Denn es war kein Zufall, dass die ersten Überlegungen zur Pop Art mit dem immensen Erfolg des Rock’n’Roll zusammenfielen, der die Rolle der Popmusik in der Gesellschaft maßgeblich verändert hatte. Im Fokus steht jedoch der Beat: mit dem Plattencover zu dem Beatles-Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ vonPeter Blakeund Jann Haworth. Jenes Cover, das die Beatles inFantasie- Uniformen umringt von 70 Persönlichkeiten zeigt. Zu sehen sind beispielsweise Marlon Brando und Mae West, Oscar Wilde und Dylan Thomas, Albert Einstein oder Timothy Leary. Es ist eines der wichtigsten Plattencover der Musikgeschichte und steht zudem für eine der wichtigsten Kriterien des Pop: die Auflösung der Grenze zwischenHoch-und Populärkultur. Zusätzlich locken passende Veranstaltungen indie Ludwiggalerie. Am 15.2. etwa gastiert das Theater Oberhausen mit „Lennon: Ein Abend von und mit Jürgen Sarkiss“, am30.3. gibt es einen Vortrag zuPop-Art- Plattencovernvon JenniferLiß. Stefanie Roenneke ❚ BRITISH POP ART Ludwiggalerie, Konrad-Adenauer-Allee 46, Oberhausen; Dauer: 27.1.-12.5.; Öffnungszeiten: Di-So11-18 Uhr; Preis: 8€,ermäßigt 4€;Audioguide: 3€ 02.2019| HEINZ |49

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