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02-2018 ESSEN HEINZ MAGAZIN

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HEINZ Magazin Februar 2018, Ausgabe für Essen

KONZERTE | ÜBERSICHT

KONZERTE | ÜBERSICHT HEINZ-REDAKTEURIN www.guillegs.es TECHNOGOTT AUS FRANKREICH David Guetta Ja, der Guetta ist der König der schnackseligen Popsongs, die jedes Radio mit ihren unwiderstehlichen Beats infizieren und die sich mit ihrer Allerweltsbeliebigkeit in wirklich jedes Hirn verpflanzen, um dort alle Sorgen für kompakte drei Minuten durch gute Laune und Tanzlust vergessen zu machen. lv ❚ DAVID GUETTA Westfalenhalle, Rheinlanddamm 200, Dortmund; Termin: 2.2., 20 Uhr; Preis: Ab 53€ METAL MIT MÄHNE Steel Panther Kajalaugen, epische Gitarren, wallende Mähnen, schwitzende Männerhaut, sexy Lyrics und 50 Stundenkilometer im Windkanal – das kann nur Glam-Metal aus Los Angeles sein. Steel Panther sind der erotischste Schwermetallimport aus den Staaten, der sich derzeit auf dem Markt befindet. Ironisch wie ein Bus Böhmermanns baden die Herren in jedem Klischee, das die Beine breit macht. Ihre Tracks machen aber nicht nur schamlos viel Spaß und sorgen für manches laute Losprusten, dahinter steckt auch raffiniert gemachte Rockmusik. So episch wie die stählernen Panther alles über die Spitze treiben, so eindrucksvoll sind auch ihre Fertigkeiten an den Instrumenten. Unterm Strich: Dieser Konzertabend befreit von Beklemmungen und stimuliert jede Nervenzelle, die nicht bei Drei auf den Bäumen ist. lv ❚ STEEL PANTHER Turbinenhalle, Im Lipperfeld 23, Oberhausen; Termin: 4.2., 20 Uhr, Preis: 47,70€ David E. Jackson SUSANNE SCHERNEWSKI Unrockbar? Die Menschheit ist zunehmend unrockbar. Zumindest, was den Musikkonsum betrifft. Bereits Mitte letzten Jahres sagte das riesige US-Marktforschungsinstitut Nielsen eine „schwarze“ Zukunft voraus und hält spannende Zahlen in seinem Music Report bereit: Erstmals in der Geschichte seiner Messungen setzt sich das Musikgenre R’n‘B/HipHop als das meistgehörte der USA an die Spitze. Trotz aller Kompliziertheit der Berechnung muss der Rock sich unterm Strich auf den zweiten Platz verweisen lassen. Zwar verkaufen seine Vertreter weiterhin die meisten Alben, doch HipHop und R’n’B rulen den mehr und mehr an Bedeutung gewinnenden Streaming-Markt. Sind die Mosher dieser Welt also diejenigen, die die Kröten für handfeste Tonträger zusammenkratzen? Kaufanreize gibt es ja reichlich. Da werden Ende Januar die As I Lay Dying-Klassiker „Frail Words Collapse“ (2003) und „Shadows Are Security“ (2005) zum ersten Mal überhaupt in Europa auf Vinyl veröffentlicht. Aus musikalischer Sicht okay, wäre Sänger Tim Lambesis – 2014 wegen Anstiftung zum Mord an seiner Exfrau zu sechs Jahren Haft verurteilt, inzwischen wieder auf freiem Fuß – nicht zur persona metalla non grata verkommen. Und wären da nicht die Gerüchte, dass er an eine Wiederbelebung von AILD denkt. Wie rockbar also ist die ganze Sache? Diese Frage aber verlangt nach einem ganz anderen Music Report. In der Zwischenzeit freuen wir uns auf einen Live-Monat, in dem HipHop und Rock Hand in Hand gehen. Susanne Schernewski Gregory Nolan Pressefoto CHARMANTE FOLKTRONICA-KLÄNGE Milky Chance Vom Kassler Indiegeheimtipp zum weltweiten Phänomen: Den Jungs von Milky Chance ist nicht nur ein raketenartiger Karrierestart geglückt, sie haben auch die Landung auf dem Planeten des Pop gemeistert. Standen sie 2013 noch schüchtern und planlos auf der Bühne der Bochumer Zeche, füllen sie inzwischen riesige Festivalgelände und Konzerthallen mit Fans ihrer verträumten Folktronica-Klänge. NACHT DER BALLADEN Versengold Acht Studioalben, von „Hoerensagen“ (2005) bis „Funkenflug“ (2017), haben die Bremer von Versengold bislang veröffentlicht und dabei keineswegs nur die schwungvollen Folkrocker gegeben. Auch das Repertoire an Balladen und ruhigen Stücken ist recht stattlich. So wurden die kalten Wintermonate auserkoren, um in erweiterter Besetzung mit Streichquartett, Percussion und Sängerin Silja Die sind auf dem zweiten Album „Blossom“ noch ein Stück polierter und aufgemotzter, lassen aber nie Eigensinn und Charakterstärke vermissen. Ihre Touren führen die zwei Durchstarter und ihre Entourage inzwischen über den gesamten Erdball, von hippen Festivals in Kalifornien über Konzertbühnen in Australien. Ihre Wurzeln in Deutschland vergessen sie nicht und so geht es mit gefestigter Bühnenpräsenz auf Tour durch die Nation. lv ❚ MILKY CHANCE Phoenixhalle, Konrad-Zuse-Str., Dortmund; Termin: 21.2., 20 Uhr; Preis: 37,75€ IRISCHES PÖBELVERGNÜGEN Dropkick Murphys Die Dropkick Murphys klingen wie einer dieser Abende im Irish Pub: Ein bisschen Folk, ein bisschen Punk, dazu ’ne Ladung Bier übern Leib und aus reiner Laune ‘ne Pöbelei starten.Verstärkung gibt‘s von den Genrekollegen Flogging Molly und Glen Matlock. Keltisches Hochvergnügen! lv ❚ DROPKICK MURPHYS Westfalenhalle, Rheinlanddamm 200, Dortmund; Termin: 4.2., 20 Uhr; Preis: 46€ DURCH TÄLER UND SCHLUCHTEN The Used Einen Canyon zu durchqueren, kann eine Strapaze sein. Das hört man auch dem Post-Hardcore-Quartett aus Orem, Utah an, deren Sänger Bert McCracken auf der neuen und schwierigen, weil betont schmerzbekämpfenden The-Used-Scheibe „The Canyon“ den Tod eines engen Freundes zu verdauen versucht. susa ❚ THE USED Zeche, Prinz-Regent-Str. 50-60, Bochum; Termin: 7.2., 20 Uhr; Preis: 28,60 € (VVK) Mansholt vier besondere Konzerthäuser aufzusuchen, die feinsinnigen und melancholischen Texte von Sänger Malte Hoyer auszupacken und sie in neuen und überarbeiteten Arrangements tief unter die Haut der Zuhörer zu schicken. Auch in Wuppertal stehen also die ruhigen Töne im Vordergrund. Das ist nicht unbedingt treibend und tanzbar. Aber dennoch intensiv. Und berührt garantiert im Innersten. susa ❚ VERSENGOLD Hist. Stadthalle, Johannisberg 40, Wuppertal; Termin: 9.2., 20 Uhr; Preis: 36,75 € (VVK) Jeff Hahn Silvana Denker 20| HEINZ |02.2018

Universal Music Sony Music Olav Stubberud KUNSTVOLLER INDIEPOP Giant Rooks GEPFEFFERTER ALTERNATIVEROCK Alien Ant Farm Kurz nach der Jahrtausendwende war ein Sound hoch im Kurs: Alternative-Metal-Rock mit Chartappeal. Meister darin: die Kalifornier von Alien Ant Farm, wohlbekannt durch das Cover von Michael Jacksons „Smooth Criminal“. Trotz einiger interner Querelen tischt die Band bis heute gepfefferten Rock zum Abgehen auf. lv ❚ ALIEN ANT FARM Matrix, Hauptstr. 200, Bochum; Termin: 21.2., 20 Uhr; Preis: 35,30€ GEREIFTE IKONE Lady Gaga Großer Schock, als Lady Gaga im September wegen starker Schmerzen alle Europa-Konzerte absagte. Jetzt wird die Tour zum neuen Album nachgeholt. Auf „Joanne“ zeigt sich Gaga reifer. Kritiker lobpreisen es als ihr bestes, mancher Fan wünscht sich die Schrillheit zurück. Keine Angst: Die gibt‘s live in vollen Zügen! ❚ LADY GAGA Lanxess Arena, Willy-Brandt-Platz, Köln; Termin: 13.2., 19:30 Uhr; Preis: ab 51,65€ Die Giant Rooks sind fünf blutjunge Jungs aus Hamm, deren Talent man gar nicht ausschweifend genug loben kann. Für ihren folkig indielastigen Art Pop gab es 2016 den popNRW- Preis. Kein Wunder: Die Arrangements sind atmosphärisch dicht und die Verse eindringlich. Danach spielte man als Support fürnationale Größen wie Kraftklub und Von Wegen Lisbeth. 2017 folgte dann die randvoll mit fantastischen Songs gefüllte EP „New Estate“. Was auf Platte verträumt und wohlkonstruiert klingt, tragen die Jungs live mit energetischer Inbrunst und ansteckender Spielfreude vor. Mit all diesen guten Dingen im Gepäck bereisen sie auf der aktuellen Tour nicht nur die Heimat, sondern ganz Europa. Fehlt nur noch ein volles Album... lv ❚ GIANT ROOKS FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 17.2., 19 Uhr // Zeche Carl, Wilhelm- Nieswandt-Allee 100, Essen; Termin: 20.2., 20 Uhr; Preis: ab 18,30€ EURO MEMORIES…DO NOT OPEN TOUR The Chainsmokers Seit ein paar Jahren schon pusten die Kettenraucher frischen Wind in die Indie, Progressive und Poplandschaft, doch tatsächlich veröffentlichten sie erst im April 2017 ihr Debütalbum. Alex Pall und Drew Taggart verzeichnen weltweit über 9,4 Milliarden Streams, davon 1,4 Millionen für „Memories…Do Not Open“. susa ❚ THE CHAINSMOKERS Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf; Termin: 25.2., 20 Uhr; Preis: 69 € (VVK) EXKLUSIVE DEUTSCHLANDSHOW Kygo Die klassische Klavier-Vorbildung war eine gute Investition in die Zukunft: Heute gilt der 1991 geborene Musiker und Produzent Kyrre Gørvell- Dahll als Norwegens DJ-Superstar und Speerspitze des Tropical House. Zu seinen ersten selbstkomponierten Stücken zählen „Firestone“, „Stole The Show“ und „Stargazing“. susa ❚ Kygo Lanxess Arena, Köln; Termin: 18.2., 20 Uhr; Preis: 46 € (VVK) Dimitry Mac FOLKSHILFE 16. FEBRUAR 2018 THE TUBE DÜSSELDORF FAISAL KAWUSI 11. MÄRZ 2018 RHEINHAUSEN HALLE DUISBURG MERET BECKER 22.MÄRZ 2018 FRIEDENSKIRCHE KREFELD CURSE 04. APRIL 18 DIE BÖRSE WUPPERTAL CHRISTIAN STEIFFEN 07. APRIL 2018 DIE BÖRSE WUPPERTAL SELIG 15. APRIL 2018 KULTURFABRIK KREFELD MOGLI 25. APRIL 2018 GLORIA THEATER KÖLN KASALLA 12. MAI 2018 TURBINENHALLE OBERHAUSEN OLAF SCHUBERT 24.05.2018 RHEINHAUSEN-HALLE DUISBURG GREGOR MEYLE 06.12.2018 KULTURFABRIK KREFELD GREGOR MEYLE 16.12.2018 FZW DORTMUND HEUTE SCHON WAS VOR? BESUCH‘ UNS AUf fACEBOOk! facebook.com/ HEINZmagazin ANTI-MACHO-RAP Zugezogen Maskulin Wenn die Rapszene dieser unserer Nation an etwas krankt, dann ist es falsch verstandene Männlichkeit. Macho-Gehabe, Gangsta-Attitüden und Chauvi-Schrott geben in vielen Kreisen den Ton an und konstruieren eine giftige Blaupause für Zuhörer. Das schreit geradezu danach, durch den Kakao geschleift zu werden. Das können die zwei zugezogenen Berliner Grim104 und Testo besonders schön. Die sarkastischen Spitzen, die aus den Rap-Maschinengewehren von Zugezogen Maskulin feuern, fliegen aber nicht nur Richtung Aggro-Prolls, sondern auch gegen Hipstertum, Politikeliten und andere Privilegträger. So richtig sicher ist keiner vor dem Urteil der Rapper, die sich zwar inhaltlich über alles erheben, sich dabei aber nie auf ein güldenes Podest stellen. Bissig, launig, kampflustig. lv ❚ ZUGEZOGEN MASKULIN Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, Bochum; Termin: 25.2., 20 Uhr; Preis: 20,50€ VORVERKAUF ÜBER RHEIN-KONZERTE.DE EVENTIM.DE UND VOR ORT! 02.2018| HEINZ | 21

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